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Saturnmonde

Neue Hinweise auf Eisvulkane auf Saturn-Mond gefunden

Meldung vom Mittwoch, 15. Dezember 2010 - Es war eine kleine Sensation, als die Weltraumsonde Cassini vor fünf Jahren Bilder möglicher Eisvulkane auf dem Saturnmond Titan sendete. Doch die Bilder waren unscharf und sehr niedrig aufgelöst. Es gab deshalb auch Zweifel, ob es sich bei den Entdeckungen tatsächlich um Vulkane handle. Jetzt hat Cassini neue, bessere Bilder geliefert. Wie die US-Weltraumbehörde NASA mitteilte, zeigen dreidimensionale Karten von der Oberfläche des Titan Erhebungen, die dem Ätna ähneln. Das sei der bisher beste Beweis für eine vulkanische Topographie auf dem Eis-Trabanten. Titan ist der größte der mehr als 60 Saturnmonde. Er ist in Wolken und Nebel eingehüllt. Durch die etwa 200 Kilometer dicke Atmosphäre aus Stickstoff und Methan können Astronomen von der Erde aus nicht durchblicken. Die Sonde Cassini umkreist seit 2004 den Saturn.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Sauerstoff und Kohlendioxid in Atmosphäre eines Saturnmonds entdeckt

Meldung vom Dienstag, 30. November 2010 - Nicht nur die Erde hat eine sauerstoffhaltige Atmosphäre. Planetenforscher haben jetzt auch auf dem Saturnmond Rhea Sauerstoff nachgewiesen. Das berichten sie im Magazin "Science". Das Gas wird vermutlich vom Oberflächeneis freigesetzt. Die Raumsonde Cassini hat ebenfalls festgestellt, dass Kohlendioxid in der Atomsphäre von Rhea existiert. Woher es stammt, wissen die Forscher noch nicht. Cassini befindet sich seit sechs Jahren in der Umlaufbahn des Saturn. Die Mission ist ein Gemeinschaftsprojekt der US-amerikanischen und europäischen Raumfahrtbehörden NASA und ESA sowie der italienischen Weltraumagentur Asi.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Neue Forschung zur Entstehung von organischen Molekülen

Meldung vom Donnerstag, 1. Juli 2010 - Die Atmosphäre des Saturn-Mondes Titan könnte Aufschluss über die Entstehung des Lebens auf der Erde geben. Dieser Meinung sind Wissenschaftler der University of Arizona in Tucson. Denn die Atmosphäre von Titan ist ebenso wie die der Erde reich an Stickstoff. Wie UV-Strahlen diesen Stickstoff in organische Makromoleküle umwandeln, konnten die Forscher nun erstmals durch ein Experiment nachvollziehen. Dafür beschossen sie ein Methan-Stickstoff-Gemisch mit den energiereichen UV-Strahlen eines Teilchenbeschleunigers. Dabei wandelte sich der Stickstoff überraschend schnell in feste Verbindungen um. Ein ähnlicher Vorgang könnte für den Smog in der Titan-Atmosphäre verantwortlich sein - und er könnte in der Frühzeit der Erde die Voraussetzung für das Leben hergestellt haben.

Quelle: DRadio Wissen

Ringe für Rhea

Meldung vom 07.03.2008 - Der zweitgrößte Saturnmond hat möglicherweise ein eigenes System aus Staub und Gesteinsbrocken

Ein internationales Astronomenteam hat Hinweise auf ein Ringsystem um den Saturnmond Rhea gefunden. Es hat wahrscheinlich die Form einer flachen Scheibe und besteht aus Staub und bis zu einem Meter großen Gesteinsbrocken. Die Gruppe um Geraint Jones vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau schließt dies aus Messungen der Raumsonde Cassini, die den Partikelfluss innerhalb der Saturnringe aufzeichnet. Im Bereich um Rhea fiel die Menge an messbaren geladenen Teilchen deutlich ab, weshalb die Astronomen annehmen, dass eine Staubscheibe um den Mond die Partikel einfängt. Rhea wäre damit der erste Mond mit eigenem Ringsystem.

Rhea liegt innerhalb der sogenannten Magnetosphäre des Saturns, das heißt innerhalb des Gebietes, das von dem Magnetfeld des Planeten beeinflusst wird. Dieses Feld enthält viele Elektronen und Ionen, geladene Teilchen, die von der Anziehungskraft Saturns regelrecht gefangengehalten werden. Die Partikel wandern auf den Magnetfeldlinien der Magnetosphäre vom Nord- zum Südpol des Planeten und zurück, vermuten Astronomen. Begegnen die Ionen dabei Hindernissen wie Staubringen oder Monden, werden sie von ihnen wie von einem Staubsauger eingefangen. Genau dieses Phänomen zeichnete die Raumsonde Cassini im Jahr 2005 mit Hilfe eines Elektronendetektors namens MIMI/LEMMS auf und schickte die Daten zurück zur Erde. Wie erwartet war im Bereich Rheas ein fast völliges Erliegen des Elektronenflusses zu sehen. Was die Astronomen um Jones jedoch stutzig machte, war der Umstand, dass nicht nur hinter dem Mond, sondern auch schon im Großraum darum der Partikelfluss deutlich zurückging.

Da sich keine absorbierende Gasschicht um den Mond befindet, vermuteten Jones und sein Team, dass als Erklärung nur eine Ansammlung von Staub infrage käme, der die Elektronen an ihrer Bahnbewegung hindert. Sie konnten diese Annahme durch weitere Daten Cassinis untermauern, da der Staubfänger der Sonde (CDA) eine deutlich höhere Staubdichte um den Mond herum gemessen hatte als sonst für die Saturnringe üblich, allerdings nur in bestimmten Bereichen. "Wir hatten dort durchaus Staub erwartet", bemerkt Koautor Sascha Kempf, "doch nicht in Form einer Scheibe oder gar Ringen." Modellrechnungen der Astronomen haben ebenfalls ergeben, dass die Ausbildung einer kleinen Staubscheibe innerhalb der großen Staubscheibe um Saturn physikalisch möglich ist und diese sogar relativ stabil wäre. Was als letzter Beweis noch fehlt, ist nur noch ein Foto der Mondringe.

Geraint Jones (Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, Katlenburg-Lindau) et al.: Science, Bd. 319, S. 1380

wissenschaft.de – Livia Rasche

Die Geschichte der Ufo-Monde

Meldung vom 11.12.2007 - Forscher entdecken, warum zwei winzige Saturnsatelliten fliegenden Untertassen ähneln.

Die kleinsten Saturnmonde, die sich innerhalb der Ringe des Gasplaneten bewegen, haben eine merkwürdige Geschichte hinter sich: Die wenige Kilometer großen Mini-Monde sind Bruchstücke größerer Himmelskörper, um die sich eine Hülle aus Ringmaterial gelegt hat, berichtet ein Team um Projektleiterin Carolyn Porco vom Space Science Institute in Boulder.

Die zwei "Hirten-Monde" Pan und Atlas haben dabei eine äußerst eigentümliche Form angenommen: Sie sehen aus wie fliegende Untertassen. Auf neuen Bildern der Raumsonde Cassini ist zu sehen, dass die beiden Monde einen Äquator-Durchmesser von etwa 35 bis 40 Kilometer besitzen, während die Distanz von Pol zu Pol weniger als 20 Kilometer beträgt. Die Wölbung rund um den Äquator erscheint auf den Bildern viel glatter als der Rest des Mondes.

Bislang war rätselhaft, wie sich die Monde so nah am Saturn überhaupt bilden konnten. Die Gezeitenkräfte des Planeten müssten größere Körper eigentlich schnell wieder in Stücke reißen. Allein aus den winzigen Staubkörnern der Saturnringe können sich auch keine größeren Gesteinsbrocken zusammenballen, zeigen Computersimulationen.

Die Forscher belegen aber mit Hilfe neuer Modellrechnungen, dass die Monde durch eine Kombination beider Prozesse entstanden sein könnten: Sie nehmen an, dass sich im Inneren der kleinen Monde ein fester Kern befindet – wahrscheinlich ein Bruchstück von einem größeren Himmelskörper, der durch einen Zusammenstoß zerstört wurde. Ursprünglich waren die Monde nur halb so groß wie heute. Anschließend wuchsen sie auf ihre heutige Größe an, indem sie Staubkörner aus den Saturnringen aufsammelten. "Die Kerne der Monde könnten bei dem Ereignis entstanden sein, bei dem sich auch die Ringe bildeten", sagt Co-Autor Derek Richardson von der University of Maryland.

Diese Theorie bestätigen auch die Dichtemessungen, die mit Hilfe der neuen Cassini-Daten möglich wurden. Die inneren Monde des Ringplaneten haben allesamt eine wesentlich geringere Dichte als Wasser und sind sehr porös. Das Ringmaterial selbst hat ähnliche Eigenschaften, legen frühere Cassini-Messungen nahe.

Wie lange die kleinen Trabanten sich schon in den Ringen befinden, kann das Forscherteam um Porco allerdings nicht sagen. Die Forscher halten es für möglich, dass die Winzlinge schon mehrfach zerstört wurden und sich anschließend wieder zusammenballten. Dabei müsse aber der Kern intakt geblieben sein. Es sei aber auch möglich, dass die Hülle aus dem leichten, porösen Staub der Ringe eine Art Knautschzone darstellt. Die Schutzhülle habe die Monde womöglich vor der Zerstörung bewahrt, schreiben die Forscher.

Carolyn Porco (Space Science Institute in Boulder, Colorado) et al.: Science, Bd. 318, S. 1602

wissenschaft.de - Ute Kehse

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by Dr. Radut