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Wirbelsäule

Forscher: Menschliche Wirbelsäule nicht für ein lange Leben gemacht

Meldung vom Donnerstag, 20. Oktober 2011 - "Wir sind keine perfekt entwickelte Spezies." Zu dieser Erkenntnis kommt die Wissenschaftlerin Meghan Cotter in der Fachzeitschrift "PLoS One". Sie forschte zusammen mit Kollegen nach Gründen, warum die menschliche Wirbelsäule im Alter häufig Probleme macht. Dazu verglichen die Forscher das Rückgrat der Menschen mit dem von Affen. Beim Menschen bestünden die Wirbel aus weniger Masse als bei den Tieren und seien deshalb gut für den aufrechten Gang. Wenn Männer und Frauen aber altern und an Osteoporose leiden, dann schade ihnen das mehr als Affen. Bei der Entwicklung zur Fortbewegung auf zwei Beinen sei das System von Muskeln und Skelett komplett neu geordnet worden, sagen die Forscher - allerdings zu einer Zeit, zu der der Mensch nur halb so alt wurde.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Warum Schwangere nicht umkippen

Meldung vom 13.12.2007 - Frauen haben sich im Laufe der Evolution von Männern weg entwickelt. Sie mussten ihren Rücken stärken, um Kinder in der Schwangerschaft in ihrem Bauch tragen zu können, ohne dass die Wirbelsäule Schaden nimmt. Schließlich waren Frauen lange Zeit einen Großteil ihres Lebens schwanger oder stillend.

Frauen haben im Lauf der Evolution besondere Rückenstrukturen entwickelt, um ihr Kind bei der Schwangerschaft besser tragen zu können. Diese Anpassungen der Lendenwirbelsäule gebe es weder bei Männern noch bei Schimpansen, berichten US-Forscher im britischen Fachblatt „Nature“. Die Veränderungen helfen dabei, das zusätzliche Gewicht des Kindes zu tragen und den veränderten Körperschwerpunkt auszubalancieren, ohne dass der Rücken Schaden nimmt. Vermutlich entstanden die Anpassungen bereits vor mehreren Millionen Jahren bei unseren Vorfahren, den Australopithecinen.

Aus Sicht der Entwicklungsgeschichte verbrachten Frauen noch bis vor kurzem einen Großteil ihres Lebens schwanger oder stillend, schreiben die Wissenschaftler um Katherine Whitcome von der Harvard University in Cambridge (US-Staat Massachusetts). Allein das Gewicht des Bauches nehme im Schnitt während der Schwangerschaft um etwa ein Drittel knapp sieben Kilogramm zu. Durch den Gang auf zwei Beinen entstehe daher eine Instabilität, die die Rückenmuskulatur belaste und ermüde und letztlich auch die Wirbelsäule schädigen könne. Um genau dies zu vermeiden, sei die Lendenwirbelsäule bei Frauen stärker hohlkreuzartig gebogen als bei Männern, berichten die Forscher mit Verweis auf detaillierte Messungen.

Verstärkte Lendenwirbel
Außerdem sind bei Frauen drei anstatt zwei der unteren Lendenwirbel miteinander verschränkt und somit verstärkt; auch die Abstände zwischen den Wirbelgelenken sind größer. Dadurch werden Scherkräfte zwischen den Wirbeln gemindert. Schwangere können sich deshalb nach hinten beugen, um das vorne zunehmende Gewicht auszubalancieren, ohne den Rücken zu schädigen.

Bei Schimpansen findet sich dieser Geschlechtsunterschied an der Wirbelsäule nicht, schreiben die Wissenschaftler. Zwei erhaltene Lendenwirbelsäulenknochen von Australopithecinen jedoch zeigten auffallend ähnliche Merkmale. Diese Vormenschen gingen bereits dauerhaft aufrecht. Die langsame Veränderung der Wirbelsäule habe ihnen vermutlich ermöglicht, auch während der Schwangerschaft ohne Rückenschmerzen auf Nahrungssuche zu gehen und Feinden zu entkommen.

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Federkern siegt beim Matratzentest

Meldung vom 10.12.2007 - Matratzen mit Gel-Einlagen und Taschenfederkern tun dem Rücken besonders gut. Bei solchen Bettauflagen regeneriert sich die Wirbelsäule besser als bei Matratzen aus Kaltschaumstoff. In die Studie flossen sowohl handfeste Veränderungen der Wirbelsäule als auch das subjektive Empfinden der Tester ein.

Das ergab eine Studie des Zentrums für Gesundheit an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Die Wissenschaftler hatten den Regenerationsgrad sowohl an objektiven Kriterien gemessen - nämlich den Veränderungen der Wirbelsäule - als auch am subjektiven Empfinden der Testpersonen.

Die Behandlung von Rückenleiden verursacht in Deutschland jährlich Kosten von rund 25 Milliarden Euro. "Um Beschwerden vorzubeugen, ist eine ausreichende Beanspruchung der Wirbelsäule notwendig", betonen die Sportwissenschaftler. Bewegung fördert die Ernährung der Bandscheiben sowie die Stabilität des Rumpfes, was das Erkrankungsrisiko reduziere. Nach Beanspruchung komme es zu komplexen Regenerationsprozessen.

Bei der Vorbeugung von Rückenbeschwerden werde zwar die Bedeutung der Matratze oft überschätzt, dennoch lohne sich der Blick darauf, da der Mensch etwa ein Drittel seines Lebens im Bett verbringe. In ihrer Studie untersuchten die Wissenschaftler Testpersonen, die sich an drei Tagen entweder auf Federkernmatratzen mit vereinzelten Gel-Einlagen oder mit durchgehenden Gel-Einlagen oder aber auf Schaumstoffmatratzen für jeweils zwei Stunden ausruhten. Nach jeder Ruhephase wurde die Wirbelsäulendistanz - also die Länge der Geraden zwischen Hals- und Lendenwirbelsäule - sowie die tatsächliche Länge der Wirbelsäule gemessen.

Während tagsüber je nach Belastung und Krümmungsverhalten sowohl Länge als auch Distanz der Wirbelsäule zurückgehen, führt die Entspannung der Haltemuskulatur in Ruhephasen nach Angaben der Experten normalerweise zu einer Erhöhung beider Werte. Diesen Vorgang bezeichnen die Sportwissenschaftler als Regeneration des Rückens. Die Testpersonen füllten zusätzlich noch einen Fragebogen zur subjektiven Einschätzung aus.

Ergebnis: Die Probanden auf Federkernmatratzen mit Gel-Einlage zeigten nach der Ruhezeit sowohl bei Wirbelsäulenlänge als auch bei Wirbelsäulendistanz deutlich bessere Werte als die Teilnehmer auf Schaumstoffmatratzen. Sieger war die Variante mit durchgehenden Gel-Einlagen. Das subjektive Empfinden bestätigte die Ergebnisse. Bei der Bewertung der Härte wurde die Schaumstoffmatratze meist als zu weich und die beiden anderen überwiegend als genau richtig eingestuft - obwohl alle Produkte den gleichen Härtegrad "mittel" hatten.

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by Dr. Radut