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Tuberkulose

Behörden besorgt über resistente Tuberkulose-Stämme

Meldung vom Freitag, 18. März 2011 - Schon der Frühmensch hatte mit ihr zu kämpfen - und auch heute noch ist die Tuberkulose gefährlich. Das geht aus dem aktuellen Tuberkulose-Bericht der Weltgesundheitsorganisation und des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten hervor. Dort heißt es, die Zunahme von resistenten Keimen sei alarmierend. In der europäischen WHO-Region handle es sich bei jedem fünften Tuberkulose-Fall um die widerstandsfähigen Keime. Gängige Medikamente schlagen dann nicht mehr an, die Behandlung ist laut den Behörden dann deutlich aufwändiger und teurer.

Weltweit sterben mehr Menschen an Tuberkulose als an jeder anderen behandelbaren Infektionskrankheit. Die Tuberkel-Bakterien befallen die Lunge, aber auch Knochen und Organe und zerstören dort das Gewebe. Bisher gibt es keinen wirksamen Impfschutz.

Hier finden Sie den ganzen Bericht des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) als pdf.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Tuberkulose - Hintergründe einer Infektionskrankheit

Meldung vom Donnerstag, 11. November 2010 - Sie ist eine der ältesten Krankheiten der Menschheit: die Tuberkulose. Und trotz aller Bemühungen sind auch im vergangenen Jahr wieder 1,7 Millionen Menschen daran gestorben. Laut Weltgesundheitsorganisation liegt das unter anderem daran, dass die meisten Länder kein Geld für moderne Diagnoseverfahren haben. Wie die WHO heute in Genf mitteilte, grassiert die Tuberkulose vor allem in China und Indien, den bevölkerungsreichsten Ländern der Erde. Die Krankheit wird durch Bakterien übertragen. Zum Ausbruch kommt es aber in der Regel nur, wenn der Körper geschwächt ist - zum Beispiel durch Unterernährung, eine HIV-Infektion oder mangelnde Hygiene. Dann kann der Erreger die Lunge befallen und blutigen Husten auslösen. Im 19. Jahrhundert war die Tuberkulose in den armen Bevölkerungsschichten eine der häufigsten Todesursachen. Damals nannte man sie auch "die Motten".

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Neuer Tuberkulose-Wirkstoff entwickelt

Meldung vom Mittwoch, 23. Juni 2010 - Durch ihre Erfindung soll das Immunsystem einen Vorsprung bekommen. Forscher der Universität Würzburg haben einen Wirkstoff entwickelt, der Tuberkulosebakterien den Garaus machen soll. Bis jetzt war das mehr als schwierig, denn diese Krankheitserreger besitzen ein wirksames Mittel gegen die Attacken des Immunsystems: Ihre Zellwand hat eine wachsartige und fettige Oberfläche, die es den Fresszellen der Körperabwehr fast unmöglich macht, sie zu zerstören. Der neue Wirkstoff greift dort an, wo diese schützenden Fettsäuren produziert werden: Er blockiert die Fertigungskette, so dass die Zellwand nicht vollständig aufgebaut und erneuert werden kann - für das Bakterium fatal, denn nun haben die Fresszellen genügend Zeit, anzugreifen und den krank machenden Erreger auszuschalten.

Quelle: DRadio Wissen

Ausbreitung resistenter Tuberkulose befürchtet

Meldung vom 01.02.2008 - Experten warnen vor der Ausbreitung resistenter Tuberkulose-Erreger auch in Deutschland. Einige Stämme seien inzwischen gegen zahlreiche Antibiotika resistent und damit kaum noch behandelbar. Die gefährlichen Erreger kommen aus Osteuropa, wo sie teils flächendeckend Fuß gefasst haben.

Ärzte warnen vor der Ausbreitung resistenter Tuberkulose-Erreger. Besonders gefährlich seien extensiv resistente Formen, die kaum noch zu behandeln seien, berichteten Experten vor der Jahrestagung der Nordwestdeutschen Gesellschaft für Innere Medizin (NWGIM), die an diesem Freitag in Hamburg beginnt.

Schätzungen gehen von 80 bis 100 Fällen dieser multiresistenten Tuberkulose jährlich in Deutschland aus. Bei zwei bis drei Patienten handele es sich um die besonders gefährlichen, extensiv multiresistenten Fälle. Insgesamt hat das Robert Koch-Institut im vergangenen Jahr 4951 Tuberkulosefälle in Deutschland registriert.

„Extensiv resistente Stämme sind auf dem Vormarsch, vornehmlich aus Osteuropa, wo sie schon seit Jahren für eine alarmierend hohe Anzahl von Erkrankungen verantwortlich sind“, sagte Tagungsleiter Prof. Ulrich Fölsch am Donnerstag. „Wir können nicht abwarten, bis sie flächendeckend Fuß fassen. Es bedarf konzertierter Aktionen, um dieser Herausforderung zu begegnen.“

Der Leiter des Fachkrankenhauses für Lungenerkrankungen Infektionen und Allergien am Forschungszentrum Borstel (Schleswig- Holstein), Prof. Peter Zabel, kritisierte Versäumnisse in der Vergangenheit. „Die Entwicklung diagnostischer Methoden zur Resistenztestung sowie neuer Präparate zur Therapie der Tuberkulose wurden in den vergangenen Jahrzehnten unzureichend unterstützt.“ Die behandelnden Ärzte müssten Patienten schnell diagnostizieren und resistente Stämme rasch untersuchen können. „Dazu fehlen aber die Werkzeuge.“ Diagnose- und Testmethoden müssten weiter mit Priorität entwickelt werden. Ebenso dringend sei die Entwicklung neuer Substanzklassen, um allen Patienten eine Chance auf effektive Behandlung in Aussicht stellen zu können.

Nach Zabels Überzeugung müssen Ärzte die Tuberkulose wieder als bedrohliche Krankheit wahrnehmen, die nicht mehr in jedem Fall nach Standardmustern behandelt werden kann. „In Zukunft wird es immer öfter darauf ankommen, die Tuberkulose beim einzelnen Patienten daraufhin zu untersuchen, welche Medikamente noch wirksam seinkönnen.“

Die Teilnehmer der 134. Jahrestagung der NWGIM treffen sich am Freitag und Samstag in der Handelskammer Hamburg. Neben der Tuberkulose stehen auch Themen aus Onkologie und Kardiologie auf dem Programm.

Zur Originalnachricht auf welt.de





Der Schwindsucht auf der Spur

Meldung vom 10.12.2007 - Knochenfunde zeigen: Bereits der Homo erectus kämpfte vor 500.000 Jahren mit der Tuberkulose

Schon vor 500.000 Jahren erkrankten Menschen an Tuberkulose. Darauf deutet der Schädel eines Urmenschen der Art Homo erectus hin, bei dem ein internationales Forscherteam charakteristische Spuren für diese Krankheit gefunden hat. Der Schädel aus einer Fundstätte in der westlichen Türkei stammt nach den Ergebnissen der Forscher um John Kappelman von einem jungen Mann.

Die Wissenschaftler fanden am Schädel des Mannes eine ganze Reihe kleiner Verletzungen, deren Form und Lage für eine bestimmte Ausprägung der Tuberkulose typisch sind. Vermutlich befanden sich die frühen Menschen zu jener Zeit vor 500.000 Jahren noch auf ihrem Wanderzug von Afrika in den Norden. Die Forscher vermuten daher einen Zusammenhang zwischen der Infektion und der Hautfarbe: Der Homo erectus war noch dunkelhäutig und konnte dadurch nur wenig Vitamin D produzieren, da das dunkle Hautpigment Melanin die ultravioletten Strahlen der Sonne blockiert. Diese UV-Strahlung regt in der menschlichen Haut die Produktion von Vitamin D an, das dem Immunsystem bei der Abwehr von Infektionen hilft. Auf den Weg in den Norden, wo die Intensität der UV-Strahlen geringer ist, fiel dieser Mangel besonders stark ins Gewicht.

Bislang gingen die meisten Forscher davon aus, dass die Tuberkulose erst seit wenigen tausend Jahren die Menschheit plagt. Früheste Nachweise gab es in ägyptischen und peruanischen Mumien. Ob Tuberkulose die einzige mögliche Ursache für die kleinen Verletzungen am Schädel ist, sollte daher genauer überprüft werden, erklären die Wissenschaftler. Andere Forscher hatten allerdings auf Basis genetischer Studien vor zwei Jahren darauf hingewiesen, dass der Urahn der Tuberkulosebakterien schon vor rund drei Millionen Jahren entstanden sein könnte. Seit dieser Zeit habe er sich dann parallel zu den Menschen entwickelt.

Mitteilung der Universität von Texas, Austin

Originalarbeit: John Kappelman (Universität von Texas, Austin) et al.: American Journal of Physical Anthropology, Ausgabe vom 7. Dezember

wissenschaft.de – Martin Schäfer
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by Dr. Radut