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Gesundheit

Dopingmittel gegen Depressionen

Meldung vom 27.12.2007 - Das als Dopingmittel bekannte Hormon Epo, das die Bildung roter Blutkörperchen anregt und in der Medizin gegen Blutarmut eingesetzt wird, wirkt auch als Antidepressivum. Dies belegt eine englische Studie. Auch der Einsatz gegen andere Erkrankungen wird intensiv erforscht.

Das von den Nieren gebildete Hormon, das die Bildung roter Blutkörperchen anregt, beeinflusst laut einer englischen Studie im Gehirn die Verarbeitung von Gefühlen. Das Hormon Erythropoietin (Epo) wird in der Medizin bereits unter anderem gegen Blutarmut eingesetzt. Auch der Einsatz gegen andere Erkrankungen wird intensiv erforscht.

Wissenschaftler der Universität Oxford untersuchten nun den Nutzen als Antidepressivum. Zwar hänge eine Depression oft mit dem Hirnstoffwechsel zusammen, erläutert die Forscherin Kamilla Miskowiak. Möglicherweise könne aber auch eine Rolle spielen, dass Nervenzellen durch Stress geschädigt würden oder sich weniger schnell regenerierten. Studien an Tieren erbrachten demnach Hinweise darauf, dass Epo Nervenzellen schützen könne.

Miskowiak zeigte 23 gesunden Personen Fotos von angsterfüllten, glücklichen oder neutralen Gesichtern, während sie die Hirntätigkeit mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie beobachtete. Dabei schwächte das Hormon die Reaktion bestimmter Hirnareale auf die angstvollen Mienen, ähnlich wie andere Antidepressiva. Epo sei ein Kandidat für künftige Behandlungsansätze gegen Depressionen, schreiben die Wissenschaftler in der Zeitschrift „Biological Psychiatry“.

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Warum Ärzte oft unnötig Antibiotika verschreiben

Meldung vom 21.12.2007 - Eine neue Studie der Uniklinik Düsseldorf zeigt: Unnötige Verordnungen von Antibiotika bei harmlosen Infekten sind häufig das Ergebnis von Kommunikationsproblemen. Vor allem die Ängste der Patienten erzeugen demnach bei den Ärzten einen regelrechten Verschreibungsdruck.

Viele Patienten machten sich bei einer Bronchitis Sorgen, ob sie ernsthaft krank seien. Hausärzte wüssten zwar um die Harmlosigkeit der als quälend empfundenen Symptome, interpretierten den Leidensdruck aber oft unbewusst als Wunsch nach einem Antibiotikum, berichten die Autoren der Düsseldorfer Studie.

Diesem Wunsch kämen viele Mediziner dann nach. Und aufgrund der irrationalen Verschreibung von Antibiotika bei akutem Husten entstehe beim Patienten wiederum das Bild, dass diese Medikamente zur Heilung einer Bronchitis notwendig seien. „Wir haben uns in unserer Studie bemüht, den Teufelskreis zu durchbrechen“, sagt Studienleiter Attila.

Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass allein eine verbesserte Kommunikation zu einer nachhaltigen Senkung unnötiger Antibiotika-Verordnungen von rund 40 Prozent führt.

So wurden in der Studie die Hausärzte angeregt, die Befürchtungen ihrer Patienten ernst zu nehmen und sie über die Wirkungen einer Antibiotika-Behandlung aufzuklären. Umgekehrt wurden die Patienten über den „Verschreibungsdruck“ ihres Arztes informiert und ebenfalls ermutigt, das Thema zur Sprache zu bringen. So gelang es nach Angaben der Experten, das „antibiotische Missverständnis“ zu beseitigen.

Antibiotika helfen nur gegen bestimmte bakterielle Infektionen. Erkältungskrankheiten werden dagegen oft von Viren verursacht. Zu häufige oder unnötige Antibiotika-Verordnungen können zu Resistenzbildungen führen - mit der möglichen Folge, dass Antibiotika dann nicht mehr wirken, wenn sie tatsächlich gebraucht werden.

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Händeschütteln schlimmer als Wangenküsschen

Meldung vom 20.12.2007 - Ein neue Studie belegt: Von Hand zu Hand werden mehr Grippeviren übertragen als durch die Berührung von Mund, Nase oder Augen. Die Forscher raten insbesondere bei Epidemien, das Händeschütteln möglichst ganz einzustellen oder sich zumindest oft und gründlich die Hände zu waschen.

Händeschütteln überträgt Forschern zufolge deutlich mehr Bakterien als ein Küsschen auf die Wange. Die bekannte Warnung „Ich komme Dir mal nicht zu Nahe, um Dich nicht anzustecken“ mache wenig Sinn, wenn sich die Betroffenen trotzdem die Hände reichen.

Dies berichten amerikanische und britische Forscher in einer im „American Journal of Infection Control“ veröffentlichten Studie zur Handhygiene.

Danach werden von Hand zu Hand mehr Erreger weitergegeben als bei einem „Bussi“. Durch die Berührung von Mund, Nase oder Augen mit der Hand gelangten die Krankheitskeime dann weiter in den Organismus. Nicht nur Erkältungs- und Grippeviren würden öfter über die Hände als beim oberflächlichen Wangenkuss weitergereicht, sondern auch die Erreger von Magen- und Darminfektionen wie Salmonellen.

Deshalb sei insbesondere bei Epidemien von überragender Bedeutung, das Händeschütteln möglichst ganz einzustellen oder sich zumindest oft und sehr gründlich die Hände zu waschen.

Gerade angesichts der sich nähernden Grippesaison ist es besonders wichtig zu wissen, dass eine sorgfältige Hygiene der Hände die Risiken verringern kann“, sagte die Mitautorin der Studie, Professor Sally Bloomfield von der London School of Hygiene & Tropical Medicine.

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Kaffeewirkstoffe als Tumorkiller

Meldung vom 20.12.2007 - Forscher aus Dresden sind den Wirkstoffen im Kaffee auf der Spur, die bei der Röstung entstehen: sogenannte Melanoidine. Seit längerem ist bereits bekannt, dass diese hochkomplexen Moleküle als Radikalfänger im Körper wirken können. Die Frage ist, ob sie auch die Entstehung von Tumoren hemmen.

Lange Zeit hat sich die Forschung eher auf die Aroma- und andere Inhaltsstoffe des Kaffees konzentriert; ausführlich untersucht wurden zum Beispiel die magenreizende Wirkung von Koffein und Kaffeesäuren. Die physiologische Wirkung von Substanzen, die erst bei der Röstung entstehen, wurde dagegen bislang eher wenig erforscht.

Melanoidine bilden sich während der Röstung der Kaffeebohnen über die sogenannte Maillard-Reaktion durch Umsetzung von Zuckern mit Aminosäuren, Peptiden oder Proteinen. Sie sind verantwortlich für die typische braune Farbe des Kaffeegetränkes.

Bereits seit längerem bekannt ist die Tatsache, dass Melanoidine als Radikalfänger im Körper antioxidativ wirken können. Neu ist nun jedoch die Beobachtung, dass sich insbesondere die hochmolekularen Melanoidin-Verbindungen auf ihrem Weg durch den Darm an bestimmte Metalle wie zum Beispiel Zink binden können. Eine bestimmte Art von Enzymen, die so genannten Matrix-Metalloproteasen, benötigen Zink aber, um chemisch wirken zu können. Matrix-Metalloproteasen werden folglich von den Farbstoffen in ihrer Wirkung gehemmt. Nun bilden aber auch Krebszellen Matrix-Metalloproteasen, um sich im Gewebe ausbreiten zu können. Könnte es also sein, dass Kaffee hilft, die Entstehung von Tumoren zu hemmen?

Die Brasilianerin Letitia de Marco vom Institut für Lebensmittelchemie in Dresden hat in den vergangenen Jahren untersucht, welche zinkhaltigen Enzyme durch die Melanoidine des Kaffees gehemmt werden. Sie hat herausgefunden, dass es spezifische strukturelle Aspekte gibt, welche die Melanoidine des Kaffees nur mit ganz bestimmten zinkhaltigen Enzymen reagieren lassen. Eines davon wird durch schädliche Tumore überproportional produziert. Damit ist zum ersten Mal im Reagenzglas nachgewiesen worden, dass die Melanoidine, die im Kaffee enthalten sind, als spezifische Hemmstoffe für einzelne Matrix-Metalloproteasen fungieren können.

Nun will die Forscherin herausfinden, ob sich die Matrix-Metalloproteasen auch in lebenden Zellkulturen hemmen lassen. Dann könnte Kaffee nämlich als begleitendes Heilmittel in der Therapie eingesetzt werden. Bis dahin wird aber noch einige Zeit vergehen, denn die Forschung über die bioaktive Wirkung von Röstkaffee stehe nämlich noch ganz am Anfang.

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Mangel an Sonne verstärkt Lungenkrebsrisiko

Meldung vom 18.12.2007 - US-Forscher haben herausgefunden, dass die Anzahl der Erkrankungen in den Ländern am höchsten war, die am weitesten vom Äquator entfernt sind. Die Sache hat allerdings einen entscheidenden Haken: Denn der Kontakt mit Sonnenlicht ist immer noch die Hauptursache für Hautkrebs.

Das Forscherteam von der University of California vermutet, dass Vitamin D, welches durch den Kontakt mit Sonnenlicht gebildet wird, das Turmorwachstum stoppen kann. Die Zahl der Lungenkrebserkrankungen steigt derzeit weltweit an. An der Erkranung sterben weltweit jährlich mehr als eine Million Menschen.

Die Forscher analysierten Daten aus insgesamt 111 Ländern. Das Rauchen stand am häufigsten direkt mit der Anzahl der Erkrankungen in Zusammenhang. Es wird für bis 85 Prozent aller Fälle verantwortlich gemacht. Aber auch der Kontakt mit Sonnenlicht, vor allem mit UVB-Licht, scheint einen Einfluss zu haben. Die Menge an UVB steigt mit der Nähe zum Äquator. Daher ist es nur logisch, dass in Äquatornähe auch die geringste Anzahl der Erkrankungen zu verzeichnen war. Zusätzlich spielen eine dichtere Wolkendecke und die Aerosolwerte eine Rolle. Details der Studie wurden im Journal of Epidemiology and Community Health veröffentlicht.

Laut dem leitenden Wissenschaftler Cedric Garland beginnt eine Erkrankung meist in den Epithelzellen, die die Oberfläche des Gewebes in der Lunge auskleiden. Beginnen die Zellen sich unkontrolliert zu teilen, ist die Krankheit ausgebrochen.

Garland erläuterte, dass Vitamin D die Freisetzung von Chemikalien stimuliert, die in Kombination mit Kalzium eine leimartige Substanz bilden, die die entscheidenden Zellen eng aneinander bindet. Damit wird die Zellteilung gestoppt. Zusätzlich gab es Hinweise darauf, dass Vitamin D das Fortschreiten einer bereits bestehenden Erkrankung verlangsamen kann.

Der Wissenschaftler betonte, dass ein moderater Kontakt mit Sonnenlicht das Risiko an einem Melanom zu erkranken nicht entscheidend erhöht. Die einzige Krebsart, die mit einer geringen Menge an Sonne in Zusammenhang steht, ist das Plattenepithelkarzinom, das allerdings viel seltener zum Tod führt als Lungenkrebs. Ein moderater Kontakt mit Sonnenlicht ist bei fünf bis 15 Minuten in der Mittagszeit gegeben, wenn rund 40 Prozent der Haut unbedeckt sind. Hält man sich mehr als einige Minuten an der Sonne auf, sollte ein Hut getragen werden. Auf einen Sonnenschutz sollte man während dieser Zeit verzichten, da er die Synthese von Vitamin D verhindert.

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by Dr. Radut