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Gesundheit

Malariaprophylaxe aus der Natur

Meldung vom 11.01.2008 - Schimpansen fressen Erde zum Schutz vor dem Wechselfieber

Auch Schimpansen verstehen sich auf Naturmedizin: Sie fressen Erde und schützen sich damit vor Krankheiten wie Malaria. Denn bestimmte Pflanzenteile entfalten genau dann besondere Wirkung gegen die Krankheit, wenn die Schimpansen sie mitsamt der Erde zerkauen und verdauen. Das haben französische Forscher vom naturhistorischen Museum in Paris herausgefunden. Die Beobachtung, dass Schimpansen Erde fressen, ist demzufolge keine Verhaltensstörung, sondern ein zielgerichtetes Handeln, um gesund zu bleiben. Medizinmänner in der derselben Region von Uganda nutzen die gleiche Erde, um Durchfallerkrankungen zu kurieren, schreiben die Forscher.

Die Forscher beobachteten, wie Schimpansen im Kibale-Nationalpark von Uganda vor und auch nach einer Pflanzenmahlzeit Erde zu sich nahmen. Von den gefressenen Blättern der Pflanze aus der Familie der Mahagonigewächse Trichilia rubescens ist eine malariahemmende Eigenschaft bekannt. Die Forscher wollten nun herausfinden, wie Erde dies beeinflusst. Dazu nahmen sie verschiedene Erd- und Blattproben. Sie simulierten den Kau- und Verdauungsvorgang, indem sie die Proben entsprechend zerkleinerten und mit chemischen Mitteln versetzten.

Nach Einwirkungszeiten von rund anderthalb Stunden untersuchten die Forscher die Proben auf ihr malariahemmendes Potenzial. Blätter ohne Zumischung von Erde zeigten im Versuch nur eine geringe Wirkung gegen den Malariaerreger Plasmodium falciparum. Die verdaute Mischung aus Blättern und Erde konnte den Malariaerreger sehr viel besser zurückdrängen. Das Fressen von Erde, im Fachjargon Geophagie genannt, habe demnach deutliche gesundheitliche Vorteile, urteilen die Forscher.

In industrialisierten Gesellschaften betrachten Menschen den Genuss von Erde als unhygienisch. Doch Medizinmänner in Uganda tun es den Schimpansen gleich: Sie verwenden die gleiche Erde, um Durchfallerkrankungen zu heilen. Die Bodenproben waren reich an tonhaltigem Kaolinit, stellten die Forscher fest. Diese Substanz wird auch hierzulande zur Therapie von Diarrhö eingesetzt.

Sabrina Krief (naturhistorisches Museum, Paris) et al.: Naturwissenschaften, doi: 10.1007/s00114-007-0333-0

wissenschaft.de – Martin Schäfer


Moderate Trinker sind offenbar gesünder

Meldung vom 09.01.2008 - Ein paar Gläser Alkohohl in der Woche in Kombination mit einem körperlich aktiven Lebensstil verringern das Risiko einer Herzerkrankung deutlich. Dies ist das überraschende Fazit einer dänischen Langzeitstudie, bei der fast 12.000 Männer und Frauen 20 Jahre lang begleitet wurden.

Forscher des Statens Institut for Folkesundhed sind davon überzeugt, dass diese Kombination das Risiko einer Herzerkrankung senken kann. Das dänische Team hat herausgefunden, dass ein aktiver Lebensstil weniger anfällig für Herzerkrankungen macht. Das Risiko sank bei einem moderaten Alkoholkonsum weiter. Britische Experten warnten laut BBC hingegen, dass die Menschen nicht dazu ermutigt werden sollten zu viel zu trinken. Details der Studie wurden im European Heart Journal veröffentlicht.

Das Team um Morton Gronbaek begleitete fast 12.000 Männer und Frauen 20 Jahre lang. In diesem Zeitraum starben 1.242 der Teilnehmer an einer Erkrankung der Herzkranzarterien. Am häufigsten waren jene betroffen, die keinen Alkohol konsumierten und auf körperliche Aktivitäten verzichteten. Dieses Risiko war bei ihnen um 49 Prozent höher als bei jenen, die entweder nicht auf Alkohol oder Sport verzichteten oder beidem nicht abgeneigt waren.

Der Vergleich von ähnlich sportlichen Menschen ergab, dass ein moderater Alkoholkonsum das Risiko einer Herzerkrankung um 30 Prozent senkte. Diese Ergebnisse behielten ihre Gültigkeit, egal ob eine Person körperlich völlig unaktiv war oder regelmäßig Sport betrieb. Das Gesamtrisiko sank jedoch mit der Menge der körperlichen Bewegung.

Menschen, die nicht tranken aber dafür genug Bewegung machten, verfügten über ein 31 bis 33 Prozent verringertes Risiko im Vergleich zu faulen Nichtkonsumenten. Am besten schnitten körperlich aktive Teilnehmer ab, die wenigstens ein Glas Alkohol in der Woche zu sich nahmen. Ihr Risiko war bis zu 50 Prozent geringer als bei den unsportlichen Antialkoholikern.

Frühere Studien hatten nahe gelegt, dass der Konsum von Alkohol die Menge des guten Cholesterin erhöhen und das Blut möglicherweise verdünnen könnte. Das gleiche Bild zeigte sich bei den Todesfällen. Körperliche Aktivität scheint das Risiko zu verringern. Moderate Trinker schnitten jedoch besser ab als Abstinente, egal wie viel Sport sie betrieben.

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Fruchtsäfte machen offenbar nur Mädchen dick

Meldung vom 10.01.2008 - Der immer größeren Zahl von zu dicken Kindern ist eine deutsche Studie auf den Grund gegangen: Demnach sind nicht nur Limonaden und andere zuckerhaltige Getränke echte Dickmacher, sondern auch die als gesund geltenden Fruchtsäfte. Betroffen sind allerdings nur Mädchen.

Nicht nur Limonade, sondern auch die als gesund geltenden Fruchtsäfte können laut einer Studie bei Kindern zu Übergewicht führen. Darauf weist das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) an der Universität Bonn hin. Die Daten basieren auf der DONALD-Studie, die seit 1985 die Ernährungsgewohnheiten von Kindern und Jugendlichen untersucht.

Die Teilnehmer wurden als dreimonatige Säuglinge in die Studie aufgenommen. "Bis zu ihrem 18. Lebensjahr protokollieren sie beziehungsweise ihre Eltern jährlich einmal bis ins Detail, was und wie viel sie über einen Dreitageszeitraum essen und trinken", berichtet die Forscherin.

Dabei wurden unter anderem die Trinkgewohnheiten von 244 Jungen und Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren untersucht. Bei den Mädchen, die im Laufe von fünf Jahren immer mehr Fruchtsäfte und Limonade zu sich nahmen, ging auch der Body-Mass-Index (BMI) in die Höhe.

Wurden vermehrt Fruchtsäfte getrunken, war dieser Effekt sogar besonders groß. „Softdrinks und Fruchtsäfte sind Dickmacher und deshalb nicht die geeigneten Durstlöscher“, warnt Mathilde Kersting, Forscherin am FKE. Trotz der Kalorien stillten die zuckerhaltigen Getränke anscheinend nicht so sehr den Hunger wie feste Nahrung. Die beim Trinken aufgenommenen Kalorien werden somit beim Essen nicht wieder eingespart. „Wir empfehlen daher eher, bei Hunger zu Obst zu greifen und den Durst mit Wasser zu löschen“, rät die Expertin.

Bei den beobachteten Jungen konnte kein erkennbarer Zusammenhang zwischen den Trinkgewohnheiten und dem BMI festgestellt werden. Ein Grund könnte darin liegen, dass bei ihnen die Pubertät mit weit größeren Änderungen des Energiehaushalts einhergehe und sich daher eine hohe Zufuhr flüssiger Energie erst im höheren Alter bemerkbar mache.

Der BMI berechnet sich aus Körpergewicht durch die Körpergröße zum Quadrat, wobei ein hoher BMI ein Zeichen für Übergewicht ist.

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Grünes Licht für Sonnenanbeter

Meldung vom 08.01.2008 - Sonnenstrahlen in Maßen genossen bringen der Gesundheit mehr Nutzen als Schaden

In Maßen genossene Sonnenbäder haben mehr Vorteile als Risiken, sagen Wissenschaftler eines internationalen Forscherteams: Zwar steigt mit dem Sonnenbaden auch die Gefahr, einmal an Hautkrebs zu erkranken. Doch regen die Sonnenstrahlen auch die Produktion von Vitamin D in der Haut an – ein wichtiger Schutzfaktor gegen zahlreiche Leiden, etwa neurologischen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch Krebs im Innern des Körpers. Im Streit, ob eine höhere Dosis Sonnenstrahlen dem menschlichen Körper schade oder nütze, spreche vieles für den Nutzen, schreiben die Forscher um Johan Moan von der Universität in Oslo.

In einer Übersichtsstudie trugen die Wissenschaftler eine Vielzahl von Daten aus Untersuchungen und Erhebungen verschiedener Länder zusammen. Dazu zählte beispielsweise die Intensität der Sonnenstrahlen, deren ultravioletter Anteil die Vitamin-D-Produktion in der Haut anregt. Außerdem betrachteten sie die Häufigkeiten von Hautkrebs und anderen Krankheiten, bei denen Vitamin D als Schutzfaktor eine Rolle spielt. Die Forscher mussten eine ganze Reihe an Besonderheiten berücksichtigen: So produzieren in der dunklen Jahreszeit beispielsweise die Norweger im hohen Norden fast gar kein Vitamin D in der Haut. Sie nehmen in der Wintersaison aber viel Vitamin D über Fischprodukte auf.

Seit etwa 1990 konnte in etlichen Ländern der Anstieg von Hautkrebsfällen gestoppt werden, schlossen die Forscher aus ihren Daten. Dies sei auf Aufklärungskampagnen, die Sonne zu meiden, und die bessere Vorsorge zurückzuführen. Ferner stellten sie fest: Je weiter südlich eine Bevölkerungsgruppe lebe und je höher damit die Sonneneinstrahlung und Vitamin-D-Produktion, desto größer ist auch die Überlebenswahrscheinlichkeit nach einer Krebserkrankung. Unter Berücksichtigung der vielen anderen positiven Wirkungen des Vitamins D auf den Organismus sei es daher falsch, der Sonne ganz aus dem Weg zu gehen, resümieren die Wissenschaftler.

Johan Moan (Universität in Oslo) et al.: PNAS, Band 105, S. 668

wissenschaft.de – Martin Schäfer


Länge der Finger zeigt Arthritis–Risiko an

Meldung vom 07.01.2008 - Ein Test für Zuhause: Blicken Sie auf ihre Hand und vergleichen Sie den Ring- mit dem Zeigefinger. Bei Männern wird der Ringfinger meist länger sein. Bei Frauen sind Zeige- und Ringfinger eher gleichlang. Für beide Geschlechter gilt: Ist der Zeigefinger im Vergleich kürzer, lohnt sich ein Besuch beim Arzt.

Wenn der Ringfinger den Zeigefinger überragt, deutet das auf ein erhöhtes Arthritisrisiko hin. Das schließen britische Forscher aus einem Vergleich von 2049 Arthritispatienten mit 1123 Probanden ohne die schmerzhafte Gelenkentzündung. „Der zugrunde liegende Mechanismus ist aber noch unklar und muss weiter erforscht werden“, betonte Prof. Michael Doherty von der Universität Nottingham am Freitag. Das Team um Doherty stellt seine Beobachtung im Fachjournal „Arthritis and Rheumatism“ vor.

Das Längenverhältnis von Ring- und Zeigefinger ist in verschiedener Hinsicht ein geschlechtsspezifisches Merkmal. So haben Männer in der Regel längere Ring- als Zeigefinger, was als Folge des männlichen Sexualhormons Testosteron gilt. Bei Frauen hingegen sind die beiden Finger meist etwa gleichlang.

Andererseits lässt sich Arthritis unter anderem mit einem Mangel des weiblichen Sexualhormons Östrogen in Verbindung bringen, wie die britischen Forscher schreiben. Sie wollten daher wissen, ob das Längenverhältnis der beiden Finger etwas über das Arthritisrisiko aussagt.

Tatsächlich deutete ein kurzer Zeigefinger auf ein bis zu verdoppeltes Arthritisrisiko hin. Das bedeutet allerdings nicht, dass Männer grundsätzlich eher Gefahr laufen, an der Gelenkentzündung zu erkranken, wie Doherty erläuterte. Die Fingerlänge ist nur einer von vielen Risikofaktoren. Tatsächlich erkranken mehr Frauen als Männer.

Unter den schwer kranken Arthritispatienten in der britischen Studie waren solche mit einem kürzeren Zeigefinger im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe bei beiden Geschlechtern aber überrepräsentiert. Es handele sich um die erste Studie, die diesen Zusammenhang untersucht habe, betonen die Wissenschaftler.

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