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Gesundheit

Parkinson durch Kontakt mit Lösungsmittel

Meldung vom 18.01.2008 - Ein in der Industrie gebräuchliches Lösungsmittel trägt offenbar zur Entstehung von Parkinson bei. Das haben US-Forscher jetzt zufällig in einer Studie herausgefunden: Von 30 Personen, die beruflich mit der Chemikalie hantierten, hatten 17 entweder Parkinson oder Parkinson-ähnliche Symptome.

Das gängige Lösungsmittel Trichlorethylen trägt offenbar zur Entstehung der Parkinson-Krankheit bei. Eine amerikanische Studie deutet stark darauf hin, dass nicht nur Pestizide die neurodegenerative Bewegungsstörung auslösen, sondern auch andere Industriechemikalien.

Hinweise darauf fanden Forscher der Universität von Kentucky in Lexington in einer kleinen Parkinson-Studie durch Zufall. Daran nahm ein Patient teil, der die Krankheit auf seinen Beruf zurückführte und der auch von Bewegungsstörungen anderer Kollegen berichtete. Der Mann hatte über 25 Jahre lang mit Trichlorethylen gearbeitet. Dabei hatte er das Lösungsmittel eingeatmet und war damit über die Haut in Kontakt gekommen.

Die Forscher untersuchten schließlich 30 Mitarbeiter, von denen 17 entweder Parkinson hatten oder Parkinson-ähnliche Symptome wie Bewegungsstörungen. Die übrigen 13 Teilnehmer, die nicht so eng mit der Substanz in Berührung kamen, hatten zwar keine klaren Symptome, wiesen aber eine langsamere Feinmotorik auf als gesunde Kontrollpersonen.

Gleichzeitig zeigten Studien an Ratten, dass Trichlorethylen die Zellen in der Substantia nigra schädigt jener Hirnregion, die den Botenstoff Dopamin produziert und deren Schädigung mit der Parkinson-Krankheit einhergeht.

Die Studie sei zwar kein endgültiger Beweis für einen Zusammenhang, belege aber eine starke Verbindung zwischen dem Lösungsmittel und der Krankheit, schreiben die Forscher im Fachblatt „Annals of Neurology“. Das in der Industrie gebräuchliche Trichlorethylen wird auch mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht.

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Unterernährung an jedem dritten Kindstod schuld

Meldung vom 17.01.2008 - Mehr als drei Millionen Kinder sterben jedes Jahr noch vor ihrem fünften Geburtstag an den Folgen von Unterernährung. Dabei ließe sich ein Viertel aller Todesfälle von Kindern in armen Gemeinden mit verfügbaren Maßnahmen verhindern.

Damit ist Mangelernährung weltweit für mehr als ein Drittel aller Todesfälle in dieser Altersgruppe verantwortlich, heißt es in einer Untersuchung, die das britische Medizinjournal „The Lancet“ vorgestellt hat. 80 Prozent aller unterernährten Kinder lebten in nur 20 Ländern, vor allem in Afrika und Asien, betonte „Lancet“-Chefredakteur Richard Horton. Rund ein Viertel aller Todesfälle von Kindern in armen Gemeinden ließe sich einer weiteren Untersuchung zufolge mit verfügbaren Maßnahmen verhindern.

Besonders betroffen seien Birma, Uganda, Indien, China und Südafrika, betonte Horton. Den größten Erfolg hätten Hilfen in der Zeit von der Schwangerschaft der Mutter bis zum zweiten Geburtstag des Kindes. „Nach einem Alter von zwei Jahren hat Unterernährung einen unabänderlichen Schaden für die künftige Entwicklung angerichtet.“

Mangel schon im Mutterleib

Allein 1,4 Millionen Kinder sterben jedes Jahr, weil sie nicht ausreichend gestillt werden können, heißt es in einer Studie von Wissenschaftlern um Robert Black von der Johns Hopkins School of Public Health in Baltimore. Entwicklungsstörungen durch Mangelernährung im Mutterleib, Auszehrung und Unterentwicklung seien zusammen für mehr als 2 Millionen Todesfälle verantwortlich. Darüber hinaus habe die Unterernährung von Kindern und ihren Müttern auch für Überlebende gravierende Gesundheitsfolgen.

Einfache Maßnahmen wie Stillberatung und Vitamin-A-Präparate könnten in den 36 am schlimmsten von Unterernährung betroffenen Ländern ein Viertel aller Todesfälle bei Kindern verhindern, schreiben Mediziner um Zulfiqar Bhutta von der pakistanischen Aga-Khan-Universität in Karachi in einer weiteren „Lancet“-Studie.

Allein mit solchen Ernährungshilfen sei das Problem allerdings nicht in den Griff zu bekommen. „Obwohl verfügbare Maßnahmen auf kurze Sicht die Situation eindeutig verbessern können, sind zur Eliminierung körperlicher Unterentwicklung langfristige Investitionen nötig.“ So müssten vor allem Frauen als „volle Mitglieder der Gesellschaft“ anerkannt werden und Zugang zu Bildung und Wirtschaft bekommen.

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Schmutzige Luft lässt Mäuse-Sperma mutieren

Meldung vom 17.01.2008 - Stadtmäuse leiden nicht etwa unter Atemnot oder Herzbeschwerden, sondern an schlechter Samenqualität. Schuld sind Feinstaubpartikel in der Luft. Sie führen zu Mutationen im genetischen Material. Welchen Effekt die belastete Luft auf die Spermienqualität des Menschen hat, lässt sich bislang nur erahnen.

Luftverschmutzung kann zu Mutationen der DNA führen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Johns Hopkins University in Baltimore nach Auswertungen von Spermaproben von Mäusen, die an einer stark befahrenen Straße in der Nähe zweier Stahlwerke in Kanada gehalten wurden. Die DNA im Sperma wies um 60 Prozent mehr Mutationen auf als bei gesunden Mäusen, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature. Besonders erschreckend waren die Langzeitauswirkungen der Schadstoffbelastung.

Bei den Mäusen, die der starken Luftverschmutzung ausgesetzt waren, kam es zu einer DNA-Methylierung - einer chemischen Abänderung an Grundbausteinen der Erbsubstanz einer Zelle. Theoretisch könnte diese Mutation sich auch auf die Nachkommen auswirken.

"Es ist nun wichtig festzustellen, ob und welche Folgen die Luftverschmutzung auf die Menschen hat", so der Epidemiologe Jonathan Samet von der Bloomberg School of Public Health.

Bisher konnten Forscher deutliche Zusammenhänge zwischen Luftverschmutzung und Atem- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen feststellen. Wissenschaftlich erwiesen sind auch eine Erhöhung von Lungenkrebsfällen sowie eine verzögerte Kindesentwicklung aufgrund von Luftschadstoffen.

Feinstaub-Grenzwerte sind unzureichend

Das größte Problem stellen nach Ansicht der Forscher die so genannten Feinststaubpartikel dar. Das bestätigt auch der Umweltmediziner und Chemiker Emil Hellemann, der sich seit Jahren mit den Feinstpartikeln befasst. "Besonders jene Teilchen, die unter einem Mikrometer groß sind, sind extrem gefährlich", erklärt der Experte.

Grenzwerte sind nur ein Konsenspapier. Wesentlich sind die Oberflächen- und die Strukturbeschaffenheit der Teilchen. Demnach müssen diese Partikel individuell untersucht werden. "Fest steht jedoch, dass die pathophysiologischen Eigenschaften der Feinstpartikel unterschätzt werden. Sie sind derart klein, dass sie sogar die Zellmembran durchwandern können und sich mit Schaltproteinen verbinden", warnt Hellemann.

"Wir sind nicht in der Lage derzeit zu sagen, welchen Schaden sie tatsächlich anrichten. Für die Medizin wird dieses Problem allerdings ein großes Rufzeichen werden". Hellemann kritisiert, dass die Erkenntnisse nicht neu sind, aber es acht bis zehn Jahre gedauert hat, den Ernst der Situation auch nur annähernd zu erkennen.

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Raucher haben höheres Selbstmordrisiko

Meldung vom 15.01.2008 - Dass Rauchen der Gesundheit schadet, ist bekannt. Neu und höchst brisant ist hingegen, dass Raucher auch eine stärkere Selbstmordneigung entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, bei der 3021 Menschen befragt wurden. Die Forscher gehen von einem einseitigen Wirkungszusammenhang aus.

Von 100 Jugendlichen und jungen Erwachsenen unternehmen je nach Studie zwei bis sieben einmal im Leben einen Selbstmordversuch. Und eine weitere in Deutschland erstellte Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass 37 Prozent der Männer und 28 Prozent der Frauen in Alter von 17 bis 79 Jahren regelmäßig rauchen.

Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München haben nun untersucht, ob es zwischen den beiden Verhaltensweisen einen möglichen Zusammenhang gibt. Mit Hilfe von Adressen des Einwohnermeldeamtes München und Umgebung wurden insgesamt 3021 Personen im Alter von 14 bis 24 Jahren ermittelt und befragt. Dabei untersuchten die Forscher das Selbstmordthema mit Fragen wie z.B.: „Gab es eine Periode von mindestens zwei Wochen oder mehr, in der Sie Gedanken zum Tod hatten?“ Oder: „Haben Sie sich jemals so schlecht gefühlt, dass Sie über Selbstmord nachgedacht haben?“ Und: „Haben Sie je einen Selbstmordversuch unternommen?"

Die Ergebnisse sind überraschend: Der Vergleich der Antworten der einzelnen Gruppen von Nichtrauchern, Gelegenheitsrauchern, nicht-abhängigen Rauchern und abhängigen Rauchern ergab, dass Selbstmordgedanken und Selbstmordversuche mit stärkerem Tabakkonsum zunehmen. So erhöht sich das Risiko zum Selbstmordversuch für abhängige Raucher auf das Vierfache. Die Forscher betonen, dass die Neigung zum Selbstmord bei Rauchern unabhängig ist von möglichem Missbrauchsverhalten zu Alkohol oder anderen Drogen und auch nicht mit einer zusätzlich bestehenden Depression in Zusammenhang steht.

Besonders brisant ist, dass Raucher mit ursprünglich nicht vorhandener Selbstmordneigung in einer vier Jahre später erfolgten erneuten Befragung nun von Selbstmordgedanken und Selbstmordversuchen berichten. Doch während ein Zusammenhang zwischen Nikotinwirkung und der Entwicklung von Selbstmordneigung besteht, gilt es nicht in umgekehrter Weise. Menschen mit Selbstmordtendenzen beginnen das Rauchen nicht häufiger als Menschen ohne Selbstmordneigung.

Über die ursächlichen biologischen Mechanismen, die Rauchen und Suizidalität verbinden, kann bisher nur spekuliert werden. Es ist jedoch bekannt, dass Nikotin auf die Konzentration des Neurotransmitters Serotonin im Gehirn wirkt. Serotonin vermittelt neuronale Aktivität in Hirnregionen, welche unter anderem auch depressives und impulsives Verhalten auslösen.

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Tödlicher Super-Erreger breitet sich aus

Meldung vom 16.01.2008 - Der im Großraum San Francisco neu entdeckte Super-Bazilus aus der Gattung Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus, kurz als MRSA bezeichnet, sucht vor allem die homosexuelle Gemeinde in Castro heim. Darauf verweisen erste Forschungen des San Francisco General Hospital Medical Centre.

Das Bakterium führt zu großen Geschwüren in der Haut. In schweren Fällen kommt es zu einer tödlichen Blutvergiftung oder einer nektrotisierenden Lungenentzündung, bei der das Gewebe der Lungen zerstört wird. Sorge bereitet den Forschern, dass der neue Stamm gegen die Behandlung mit einer Vielzahl von Antibiotika resistent ist. Details der Entdeckung wurden in den Annals of Internal Medicine veröffentlicht.

Bisher wird Staphylococcus aureus meist im Krankenhaus übertragen. Jährlich sind davon rund 50.000 Menschen betroffen, etwa 1.500 sterben an den Folgen. Doch bei der neuen Form von MRSA können sich Menschen auch bei einem zufälligen Kontakt mit anderen infizieren. In San Francisco ist ein neuer Stamm multiresistenter Bakterien der Gattung MRSA aufgetaucht: Der aggressive Erreger kann zu großen Geschwüren und zu einer tödlichen Lungenentzündung führen. Betroffen sind bisher vor allem Homosexuelle. Mediziner befürchten eine Ausbreitung auf die gesamte Bevölkerung.

Das Forscherteam um Binh Diep hat herausgefunden, dass der Bazillus 13 Mal häufiger bei homosexuellen Männern in San Francisco auftritt als bei heterosexuellen Menschen. Im Castro Bezirk, in dem mehr homosexuelle Menschen leben als anderswo in den Vereinigten Staaten, trägt einer von 588 diese MRSA-Form in sich. In der Gesamtbevölkerung der Stadt ist bereits einer von 3.800 Menschen betroffen

Diep zufolge sind von der Infektion häufig Körperbereiche betroffen, wo es während des Geschlechtsverkehrs zu einem Hautkontakt kommt. "Da diese Bakterie auch bei einem zufälligeren Kontakt übertragen werden kann, befürchten wir eine Ausbreitung auf die gesamte Bevölkerung." Die beste Möglichkeit eine Übertragung zu verhindern sei vermutlich, sich vor allem nach sexuellen Aktivitäten gründlich mit Seife und Wasser zu waschen.

Die neue Studie basiert auf einer Untersuchung der Daten von Kliniken in San Francisco und Boston. Mark Enright, einer der führenden britischen MRSA-Experten erklärte, dass die Höhe der Zahlen überraschend sei. "Wir wissen, dass der USA300-Stamm sich sehr leicht über Hautkontakt überträgt. Am meisten gefährdet sind homosexuelle Männer, Drogenkonsumenten und Sportler, wie etwa Ringer, die viel Körperkontakt haben. Viele Sexualpartner und häufiger Hautkontakt mit vielen verschiedenen Menschen erleichtern die Ausbreitung der Infektion."

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by Dr. Radut