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Medikamente

Liste mit für ältere Menschen gefährlichen Medikamente veröffentlicht

Meldung vom Montag, 9. August 2010 - Was ich mit 30 gut vertrage, muss mit 70 noch lange nicht gut sein. Nicht alle Medikamente, die jungen Patienten helfen, sind auch für Ältere geeignet. Häufig reagieren sie anders darauf, als Menschen mittleren Alters. Deshalb hat eine Forschungsgruppe der Universität Witten/Herdecke für den deutschen Markt eine Liste mit Arzneien zusammengestellt, die für ältere Patienten ungeeignet sind. Forschungsleiterin Petra Thürmann erklärte, soweit vorhanden, benenne die Liste auch Alternativen. In manchen Fällen sei die Verordnung eines Wirkstoffes aber nicht zu vermeiden, dann gebe es Empfehlungen, wie die Dosis angepasst werden könnte. Die Aufstellung umfasst 83 für ältere Menschen ungeeignete Arzneimittel, darunter zum Beispiel eine Reihe von Schmerzmitteln.

Quelle: DRadio Wissen

Tierischer Zucker macht Medikamente unwirksam

Meldung vom Montag, 26. Juli 2010 - Ob bestimmte Krebs- oder Rheumamedikamente wirken, unterscheidet sich von Patient zu Patient bisweilen stark. Schuld daran soll eine bestimmte Zuckervariante in den Medikamenten sein. Im Magazin "Nature Biotechnology" berichten Forscher der "University of California" darüber, dass sie in den Zellen der meisten Säugetiere vorhanden ist, nicht aber beim Menschen. Weil der Körper sie als fremd erkennt, können chronische Entzündungen entstehen. Außerdem wirke das Medikament oft nicht lange, weil das Immunsystem es schneller abbaut. Gerade hier reagierten die Patienten aber stark unterschiedlich. Die Lösung: Bei der Herstellung der Mittel sollten menschliche Zuckervarianten zugegeben werden, dann falle die Immunreaktion geringer aus.

Quelle: DRadio Wissen

Teure Medikamente wirken bei Patienten besser

Meldung vom 04.03.2008 - Patienten vertrauen Medikamenten, die viel kosten. Günstigere werden als unwirksam abgetan. Das belegt eine Studie von amerikanischen Forschern. Für die Untersuchung versetzten die Wissenschaftler Probanden Elektroschocks und teilten danach unterschiedlich teure Tabletten aus – das Ergebnis überrascht.

Je teurer ein Medikament ist, desto besser beurteilen Patienten seine Wirkung selbst wenn es sich um ein wirkstoffloses Placebo handelt. Das berichten Forscher im „Journal of the American Medical Association“. Angesichts des Ergebnisses müssten Mediziner sich die Frage stellen, wie sich billigere Präparate verschreiben lassen, ohne dass die Patienten deren Wirkung infrage stellten.

Dan Ariely von der Duke University in Durham im US-Staat North Carolina und seine Mitarbeiter hatten insgesamt 82 Versuchsteilnehmern leichte Elektroschocks verabreicht, um die individuelle Schmerzempfindlichkeit der Probanden zu bestimmen. Dann gaben sie allen Teilnehmern eine Tablette. Die Hälfte der Gruppe erhielt zudem eine Broschüre, in dem das wirkstofflose Präparat als neu entwickeltes Schmerzmittel angepriesen und ein Preis von 2,50 US- Dollar pro Tablette genannt wurde. Die übrigen Versuchsteilnehmer erhielten eine Broschüre, die den Preis der Pille auf nur zehn US-Cent bezifferte.

Das überraschende Ergebnis: Bei 85 Prozent der Patienten, die das vermeintlich teurere Präparat bekommen hatten, ließ das subjektive Schmerzempfinden nach der Tabletteneinnahme merklich nach. In der Gruppe mit dem billigen Präparat berichteten hingegen nur 61 Prozent, dass sich ihre Schmerzen gebessert hätten. „Der Placebo-Effekt ist eine der faszinierendsten und am wenigsten genutzten Kräfte im Universum“, kommentierte Ariely das Ergebnis in einer Mitteilung der Duke University.

Die Studie sei auch für praktizierende Ärzte interessant: Diese glaubten normalerweise, dass ein bestimmtes Medikament deshalb besser wirke als ein anderes, weil es tatsächlich besser sei. Möglicherweise übertrage sich aber die eigene Begeisterung für ein Mittel vom Arzt auf die Patienten, meint Ariely. „Über solche feinen Wechselbeziehungen zwischen Ärzten und ihren Patienten müssen wir uns wirklich Gedanken machen.“

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Neues Mittel gegen Rheuma wirkt über Nacht

Meldung vom 29.01.2008 - Rheuma-Patienten könnten bald morgens besser aus dem Bett kommen: Ein neues Medikament, das abends eingenommen wird, soll die Gelenksteifheit beim Aufstehen verringern. Der Wirkstoff Prednison wirkt entzündungshemmend, vor allem bei Patienten mit rheumatoider Arthritis.

Ein neues Rheuma-Medikament soll der vor allem morgens auftretenden Gelenksteifheit entgegenwirken. Das Mittel werde gegen 22 Uhr eingenommen und setze vier Stunden später den entzündungshemmenden Wirkstoff Prednison frei, berichtet die Berliner Charité. Dies helfe vor allem Patienten mit rheumatoider Arthritis, die morgens häufig unter geschwollenen, steifen und schmerzenden Gelenken leiden. Bei ihnen setze gegen 2 Uhr am Morgen ein Entzündungsschub ein.

Charité-Forscher testeten das Medikament an 288 Patienten, von denen eine Hälfte das neue Mittel und die andere Hälfte morgens ein Kortisonpräparat einnahm. Im Ergebnis litten die Patienten mit dem neuen Medikament weniger unter Gelenksteifheit am Morgen. Zusätzliche Nebenwirkungen wurden nicht festgestellt, teilte die Charité mit.

Die nächtliche Verzögerung bei der Ausschüttung des Wirkstoffs wird mit einer Hülle erreicht, durch die so langsam Flüssigkeit eintritt, dass sie erst nach vier Stunden zerplatzt.

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Neue Medikamente werden schärfer untersucht

Meldung vom 24.01.2008 - Patienten müssen sich wegen geplanter strengerer Regeln für neue, teurere Arzneimittel künftig auf mehr Zuzahlungen einstellen. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen will bei neuen Medikamenten stärker untersuchen, ob sie ihre oft sehr hohen Preise rechtfertigen.

Patienten müssen sich wegen geplanter strengerer Regeln für neue, teurere Arzneimittel künftig vermehrt auf Zuzahlungen einstellen. Betroffene könnten aber voraussichtlich auch die bereits länger angebotenen und günstigeren, aber leicht schlechteren Mittel wählen, sagte Peter Sawicki, Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Nur für neue Mittel, die deutlich besser sind, werde die gesetzliche Krankenversicherung künftig wohl die Mehrkosten für neue Therapien voll übernehmen. Das folgt aus einem Vorschlag für künftige Kosten-Nutzen-Bewertungen für Arznei, den Sawickis Institut im Auftrag des Gesetzgebers vorlegte.

Bei Umsetzung des Vorschlags könnten die Hersteller die Preise für neue, nicht deutlich wirksamere Mittel aber auch senken. Dann könnten die Kassen leichter entscheiden, alles zu zahlen. Kritiker der Pharmaindustrie bemängeln seit langem, sie treibe die Arzneikosten zulasten des Beitragszahlers durch scheinbare Innovationen in die Höhe. Die Hersteller führen dagegen unter anderem ihre hohen Forschungsaufwendungen ins Feld. Sawickis Vorschlag dürfte diese Debatte weiter anheizen. Der Ausgang wirkt sich aus auf Arbeitsplätze, Beitragsentwicklung und Therapie-Fortschritte.

Kleiner Fortschritt – kleiner Mehrpeis

Hintergrund der Vorschläge ist die Gesundheitsreform, die dem Institut auftrug, nicht mehr nur den Nutzen einer Therapie, sondern auch die Kosten zu bewerten. Je kleiner der Fortschritt beispielsweise bei einem neuen Mittel gegen eine Krebsart ist, desto kleiner sollen die Mehrkosten für die gesetzlichen Kassen sein. Auf Grundlage der als neutral und transparent geplanten Bewertung des Instituts zu Nutzen und Kosten einer Therapie soll der künftige Spitzenverband Bund der Krankenkassen den Höchstbetrag festlegen, den die Kassen für das Mittel bezahlen. Bieten die Hersteller die Mittel teurer an, müssen die Patienten die Differenz zuzahlen.

Sawicki sagte, die Kosten-Nutzen-Bewertung solle für die Manager der Pharmaindustrie ein Anreiz sein, wirklich Neues gegen bisher unheilbare Leiden zu entwicklen. Dann seien Preissteigerungen auch künftig kein Problem. Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen stiegen trotz Spargesetzen zwischen Januar und September 2007 weiter um 5,3 Prozent auf rund 21,5 Milliarden Euro an und erhöhten den Druck auf die Beiträge.

Pharmaindustrie tut sich schwer

Die Pharmaindustrie tut sich nach Ansicht von Branchenkennern schwer, echte Innovationen bei den großen Volksleiden auf den Markt zu bringen und damit lukrative Patente zu erhalten. Als weniger lukrativ gelten Innovationen gegen seltene Krankheiten oder eher in Entwicklungsländern verbreitete Leiden.

Prompt und nicht unerwartet kritisierte der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) den Vorschlag scharf. Barbara Sickmüller, Vize-Geschäftsführerin des BPI, warnte, nur jene seltenen Arzneimittel, die auf einen Schlag eklatant besser wirkten, würden noch anerkannt. Andere Mittel, die „hinsichtlich ihrer Wirksamkeit oder weniger Nebenwirkungen“ auch wichtig seien, würden nicht mehr erstattet.

Die Krankenkassen begrüßten ihn vorsichtig "unter Vorbehalt". Für den bei den Kassen zuständigen Bundesverband der Betriebskrankenkassen ist schon viel erreicht, wenn Schein-Innovationen die Kassenbudgets nicht mehr unnötig belasten. Auch künftig müsse die gute Patientenversorgung aber Vorrang haben, sagte Sprecher Florian Lanz.

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