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Lebenserwartung

Demografie: Wer in Boomzeiten geboren wird, lebt länger

Meldung vom Freitag, 23. Juli 2010 - Wirtschaftskrisen kosten zehn Monate Lebenszeit. Das ist die Erkenntnis zweier Studien, an denen auch die Universität Mannheim beteiligt ist. Demnach wirken sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen während der ersten Lebensjahre auf die Gesundheit und Sterblichkeit aus - und zwar bis ins hohe Alter hinein. Die Ursachen liegen in der Ernährung, in den Lebensbedingungen und in der medizinischen Versorgung. Die Wissenschaftler untersuchten ein dänisches Geburtenregister und brachten die Sterberaten der Geburtsjahrgänge von 1873 bis 1907 mit dem Bruttoinlandsprodukt in Verbindung. Wer in eine Rezession hineingeboren wurde, lebte im Schnitt zehn Monate kürzer, als der, der in Boomzeiten das Licht der Welt erblickte. Dieser Effekt zeigte sich bei Männern stärker als bei Frauen.

Quelle: DRadio Wissen

Evolutionsbiologen finden Zusammenhang zwischen Gehirngröße und Lebenserwartung

Meldung vom Montag, 19. Juli 2010 - Großes Hirn, langes Leben. So könnte man das Ergebnis einer Studie von Biologen zusammenfassen, die sie jetzt im "Journal of Evolutionary Biology" veröffentlichten. Die Wissenschaftler untersuchten 500 Säugetier-Arten, darunter Fledermäuse, Huftiere, Katzen und Beuteltiere. Sie verglichen, wie verschiedene Faktoren das Alter beeinflussen. Das Ergebnis: Die genaueste Voraussage über die Lebenserwartung ließ sich über die Größe des Gehirns treffen. Es könnte also sein, dass im Laufe der Evolution das Gehirn vieler Säugetiere wuchs, weil dadurch die Lebenserwartung steigt - und somit auch die Zeit für die Fortpflanzung.

Quelle: DRadio Wissen

Forscher erfassen die ältesten Menschen der Welt

Meldung vom Montag, 21. Juni 2010 - Glaubt man der Bibel, dann wurde Methusalem 969 Jahre alt. So lange leben Normalsterbliche nicht. Aber auch sie können weit über 100 Jahre alt werden. Das beweist das Buch "Supercentenarians", das mit Hilfe des Max-Planck-Instituts für demographische Forschung in Rostock erschienen ist. Forscher aus 15 Ländern haben darin erstmals Daten und Lebensberichte von Menschen zusammengetragen, die erwiesenermaßen 110 Jahre oder älter wurden. Sie fanden mehr als 600. Den Rekord hält die Französin Jeanne Calment: Sie starb 1997 im Alter von 122 Jahren und traf mit 13 Jahren noch den Maler Vincent van Gogh. Dem Buch zufolge war es gar nicht so einfach, die "Supersenioren" zu finden. Denn im ausgehenden 19. Jahrhundert, als sie geboren wurden, gab es in vielen Ländern noch keine Geburtsregister. Also mussten die Demographen andere Unterlagen finden, um das hohe Alter zu beweisen: Belege von Universitäten oder Gesundheitsbehörden etwa. Die Datenbank soll nun dabei helfen, Gründe für ein langes Leben zu untersuchen. Eines steht allerdings jetzt schon fest: Frau zu sein, hilft. Denn 90 Prozent der 115-Jährigen waren weiblich.

Quelle: DRadio Wissen

Warum dunkle Schafe früher sterben müssen

Meldung vom 17.01.2008 - Das mysteriöse Verschwinden der dunkelbraunen Soay-Schafe auf dem schottischen St.-Kilda-Archipel blieb lange Zeit ein Rätsel. Ein Massen-Gentest liefert nun endlich die Lösung: Verantwortlich sind Erbanlagen, die den Tieren auf die Gesundheit schlagen.

Ein Massen-Gentest löst das Rätsel um das Verschwinden dunkelbrauner Tiere auf dem schottischen St.-Kilda-Archipel: Das Gen, das die dunkle Fellfarbe bei den sogenannten Soay-Schafen bestimmt, ist demnach untrennbar mit anderen Erbanlagen verknüpft, die den dunklen Tieren eine schlechtere Gesundheit bescheren. Das berichten britische Wissenschaftler um John Slate von der Universität Sheffield im US-Fachjournal „Science“.

Universell gelte dies für schwarze Schafe allerdings nicht, erläuterte Slate auf Nachfrage. Die schwarze Fellfarbe anderer Schafrassen habe eine andere genetische Basis als das dunkle Fell der Soay-Schafe.

Die urtümlichen Soay-Schafe leben ausschließlich auf dem Archipel nordwestlich der schottischen Küste und haben sich seit rund 4000 Jahren ungestört entwickelt, wie Slate erläuterte. Aus ungeklärter Ursache wurden die dunklen Exemplare in den vergangenen mindestens 20 Jahren immer seltener, obwohl sie stets größer und kräftiger sind als ihre hellbraunen Artgenossen.

Die Forscher untersuchten nun jene Region im Erbgut genauer, in der das Gen für die dunkle Fellfarbe zu finden ist. Dort identifizierten sie einige Gene, die mit einer geringeren Fitness der Tiere im Zusammenhang stehen. Durch eine genetische Kopplung sind die schwarzen Schafe demnach auch immer dem Einfluss dieser Gene ausgesetzt. Ihre nachteilige Wirkung sei stärker als die positive Wirkung auf die Körpergröße. Die dunklen Tiere hätten damit eine reduzierte durchschnittliche Lebenserwartung. Die Zahl der hellen Schafe sollte deshalb auch in Zukunft weiter zunehmen, schreiben die Forscher.

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by Dr. Radut