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Winterschlaf

Winterschlaf: Bären bleiben sensibel für Gefahren

Meldung vom Mittwoch, 17. August 2011 - Von September bis Mai ist mit ihnen nicht viel anzufangen - den amerikanischen Schwarzbären. Denn in diesem Zeitraum begeben sich die Tiere in den Winterschlaf. Wissenschaftler aus den USA wollten herausfinden, was im Körper der Tiere passiert. Dazu überwachten sie eine Gruppe von Schwarzbären mit Herzmonitoren. 24 Stunden am Tag speicherten die Geräte Informationen über Herzschlag und Atmung.

Ergebnis: In den Sommermonaten waren die Bären bis zu 18 Stunden am Tag aktiv - mit teilweise mehr als 200 Herzschlägen pro Minute. Im Winter zeichneten die Geräte nur zwei Atemzüge pro Minute auf. Zwischen zwei Herzschlägen gab es mehr als 14 Sekunden Pause. Völlig harmlos sind die Bären aber auch offenbar während ihres Winterschlafs nicht. Wenn die US-Wissenschaftler die Daten ihrer Geräte vor Ort abrufen wollten, erhöhten die Bären ihre Herzfrequenz - und das für mehrere Tage. Für die Wissenschaftler ein Indiz, dass die Schwarbären auch im vermeintlichen Tiefschlaf mögliche Gefahren wahrnehmen und grundsätzlich bereit sind, zu handeln.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Winterschläfer leben länger

Meldung vom Donnerstag, 31. März 2011 - Immer mit der Ruhe: Wer unter den Säugetieren nach diesem Motto lebt, hat gute Chancen auf ein langes Leben. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Wien. Demnach haben Säugetiere, die Winterschlaf halten, während ihrer aktiven Monate bessere Überlebenschancen - in Zahlen ausgedrückt um 15 Prozent. Insgesamt hätten Winterschläfer einen langsameren Lebensrhythmus: Sie würden später erwachsen, pflanzten sich langsamer fort und trügen ihre Jungen länger als gleich große Säugetiere, die auch im Winter aktiv sind.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Erstmals Winterschlaf bei Fischen nachgewiesen

Meldung vom 04.03.2008 - Britische Forscher haben einen überraschende Entdeckung gemacht: Auch Antarktisdorsche halten Winterschlaf. Die Fische verringerten ihren Herzschlag, senkten den Energieverbrauch erheblich und verharrten nahezu bewegungslos in ihrem Revier. Die Tiere ließen sich sogar in die Hand nehmen.

Forscher haben erstmals bei Fischen eine Art Winterschlaf beobachtet: Der Antarktisdorsch Notothenia coriiceps lege im Winter seinen Stoffwechsel gezielt auf Eis, berichten die britischen Wissenschaftler im Fachjournal „One“ (Bd. 3, e1743) der Public Library of Science (PLoS).

Zwar verbrächten viele Fischarten den Winter in einer Art Schlafzustand, allerdings sinke deren Stoffwechselaktivität stets in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur, schreiben die Forscher um Hamish Campbell von der Universität Birmingham. In der Antarktis ändere sich jedoch die Wassertemperatur kaum. Der Ruhezustand der Gelbbauchnotothenia erfordere ein aktives Umschalten zwischen einer Sommer- und einer Winter-Stoffwechselstrategie. Damit ähnele das Verhalten der Antarktisdorsche dem echten Winterschlaf einiger landlebender Tierarten. Bei Fischen sei ein solches Verhalten bislang noch nicht beobachtet worden.

Campbell und seine Mitarbeiter hatten insgesamt 118 Gelbbauchnotothenia gefangen und mit Minisendern und -messgeräten ausgestattet. Ein ganzes Jahr lang verfolgten sie dann die Entwicklung und das Verhalten der Fische. Sie stellten fest, dass die Tiere im Sommer den Großteil ihrer Zeit auf die Nahrungssuche verwendeten und dabei deutlich an Gewicht zulegten. Im Winter hingegen bewegten sich die Tiere kaum, ihr Stoffwechsel sank um ein Drittel, das Körpergewicht nahm stetig ab. In diesem Zustand konnten Taucher die trägen Tiere sogar in die Hand nehmen und sie einige Zeit festhalten, berichten die Wissenschaftler weiter.

Alle vier bis zwölf Tage wachten die Fische dann für ein paar Stunden auf und kurbelten ihren Stoffwechsel wieder auf die sommerlichen Werte an. Auch dies sei von Winterschlaf haltenden Landlebewesen bekannt. Die Gelbbauchnotothenia wechselten scheinbar von einer Sommerstrategie, die auf die Beschaffung von Nahrung ausgelegt ist, auf eine Winterstrategie, die den zum Überleben nötigen Energieverbrauch so weit wie möglich senkt.

Warum sie dies nun genau tun, sei bislang unklar. Durch die anhaltende Dunkelheit im Winter, die durch die Eisdecke oft noch verstärkt wird, gebe es im Winter deutlich weniger pflanzliches Plankton in den Gewässern und damit auch insgesamt weniger Nahrung. Grundsätzlich aber sei das Nahrungsangebot für die Gelbbauchnotothenia gut.

Die Forscher vermuten, dass auch andere Antarktisdorsche einen solchen Winterschlaf halten. Wahrscheinlich habe die Fähigkeit, sich an die langen antarktischen Winter anpassen zu können, den Erfolg der Gruppe in den Gewässern begründet.

Zur Originalnachricht auf welt.de





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by Dr. Radut