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Anthropozän

Geologen wollen Erdzeitalter nach den Menschen benennen

Meldung vom Donnerstag, 21. Juli 2011 - Der Mensch prägt die Welt.

Soweit so banal. Aber Geologen schlagen nun vor, dass nach dem Menschen ein eigenes Erdzeitalter benannt werden sollte: das Anthropozän. Das berichtet das aktuelle "Geo-Magazin".

Radioaktive Partikel aus Atombombenabwürfen zum Beispiel lagern sich in ganz bestimmten Sedimentschichten ab. Und durch mehr Kohlendioxid in der Luft werden die Ozeane saurer. Das wiederum führt dazu, dass sich die kalkigen Schalen von dünnschaligen Muscheln und Schnecken auflösen anstatt sich abzulagern. Deshalb werden sich, so vermuten die Wissenschaftler, in Zukunft nur noch dunkle, dicke Schalen von Meeresbewohnern als Sediment am Meeresboden sammeln.

Damit ist das wichtigste Kriterium für den Status "Erdzeitalter" erfüllt: Seitdem der Mensch in das System Erde eingreift, sind neue Sedimentschichten entstanden, die es ohne ihn nicht gäbe.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Erdzeitalter Anthropozän: Mensch beeinflusst Geologie des Planeten

Meldung vom Mittwoch, 2. Februar 2011 - Wir leben im Anthropozän. So bezeichnen Forscher das Erdzeitalter, das von menschlicher Aktivität geprägt ist. Forscher der britischen Universität Leicester haben nun eine Studie veröffentlicht, die den Einfluss der Menschheit auf die Geologie des Planeten beschreibt. Dabei wird zum Beispiel auf die Aspekte globale Erwärmung, Meeresspiegelanstieg und Biodiversität eingegangen. Nach Angabe der Autoren verändert der Mensch den Planeten vor allem durch das Bevölkerungswachstum, Megastädte und den Gebrauch fossiler Brennstoffe. Das Antropozän sei ein Zeitalter, in dem die natürlichen und die menschlichen Kräfte die Erde gleichermaßen umformten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Forschergruppe will neues Erdzeitalter einführen

Meldung vom 24.01.2008 - Britsche Geologen plädieren dafür, ein neues Erdzeitalter beginnen zu lassen: das "Anthropozän". Den Forschern zufolge soll damit dem massiven Einwirken des Menschen auf die Umwelt Rechnung getragen werden, das inzwischen eine den natürlichen Einflüssen vergleichbare Dimension erreicht hätten.

Es sei Zeit, das Holozän offiziell enden zu lassen, fordern die Forscher um Jan Zalasiewicz von der britischen Universität Leicester im Fachmagazin „GSA Today“ der Amerikanischen Geologischen Gesellschaft. In den vergangenen zwei Jahrhunderten seien menschliche Aktivitäten zum Hauptantrieb topographischer und klimatischer Änderungen geworden. Dem solle mit dem Namen Rechnung getragen werden. Auch das Fachmagazin „Science“ berichtet in seiner Online-Ausgabe über die Forderung.

Das Holozän bezeichnet die jüngste geologische Epoche. Es begann vor etwa 11.000 Jahren nach dem Ende der jüngsten Eiszeit.

Die 22 überwiegend britischen Geologen plädieren dafür, den Start des „Anthropozäns“ auf das Jahr 1800 festzulegen. Jede Epoche reflektiere die jeweils bestimmenden Bedingungen eines Erdzeitalters, das Karbon beispielsweise verdanke seinen Namen den weltweit verbreiteten Kohleflözen, die zu jener Zeit entstanden.

Nun seien es vor allem die Menschen, die das Angesicht unseres Planeten prägten, schreiben die Forscher. In den vergangenen 200 Jahren habe ihre Zahl die Milliardengrenze überschritten, die Nutzung fossiler Brennstoffe begann, gigantische Städte wuchsen, Tier- und Pflanzenarten wurden ausgerottet. Zudem sei die chemische Zusammensetzung sowohl der Atmosphäre und der Meere als auch der Eisschilde und Oberflächenablagerungen massiv verändert worden.

„Ein in ferner Zukunft lebender Geologe würde mit großer Sicherheit eine neue Linie ziehen und einen neuen Namen nutzen, der verdeutlicht, wo und wann unser Einfluss sich zeigte“, betont der Geologe Richard Alley von der Pennsylvania State University in State College.

Geprägt wurde der Begriff „Anthropozän“ vor sechs Jahren vom Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen. Er hatte betont, die Einwirkung menschlicher Aktivitäten habe die Dimension natürlicher Einflüsse erreicht. Dies solle ein neues Erdzeitalter verdeutlichen. Seither wird der Begriff „Anthropozän“ regelmäßig in Fachbeiträgen, Büchern und Vorträgen genutzt. Offiziell benennen könnte eine solche Epoche aber nur die Internationale Stratigraphische Kommission (ICS).

Zur Originalnachricht auf welt.de





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by Dr. Radut