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Zuchtfische

Wie man Fische mit Phosphor versorgen kann

Meldung vom Donnerstag, 10. Februar 2011 - Lachse und andere Zuchtfische benötigen Phosphor, um zu wachsen und ihr Skelett auszubilden. Der Stoff muss den Tieren deshalb zugefüttert werden. Bisher bekommen Zuchtfische zu diesem Zweck meistens pflanzlichen Phosphor. Den können sie aber nicht gut verdauen und scheiden deshalb einen großen Teil davon wieder aus. Forscher des staatlichen norwegischen Instituts "Nofima" haben deshalb nach neuen Wegen gesucht, um Lachse mit Phosphor zu versorgen. Sie fanden heraus, dass die Tiere säurebehandeltes Fischgrätenmehl als Phosphor-Zusatz sehr gut verdauen können. Außerdem sorge es dafür, dass die Fische um bis zu 14 Prozent größer würden. Die gemahlenen Fischgräten sind nach Angaben der Wissenschaftler auch aus Sicht auf die Umwelt die besser Wahl: Da die Tiere weniger Phosphor unverdaut ausscheiden, werde das Wasser weniger belastet.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Fische bekommen Hightech implantiert

Meldung vom Freitag, 2. Juli 2010  - Fisch und Chip. Zuchtfische sollen in Zukunft Hightech-Chips implantiert bekommen, um Krankheiten früher feststellen zu können. Das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration nennt seine neueste Entwicklung "FischFit-Monitor". Dabei werden Sensoren unter die Haut der Fische implantiert. Sie senden drahtlos Werte wie Herz- und Atemfrequenz, Körpertemperatur oder Bewegungsaktivität. Die Energiespeicher des Chips lassen sich drahtlos unter Wasser aufladen. Fischzüchter haben häufig mit Krankheiten in ihrem Bestand zu kämpfen. Oft leben die Tiere auf so engem Raum, dass sich Erreger schnell ausbreiten können. Würden solche Krankheiten früher erkannt, könnte der Einsatz von Antibiotika vermieden werden. Und damit auch Rückstände der Medikamente auf dem Teller der Verbraucher. Ein schöneres Lebensumfeld bekommen die Fische dadurch aber trotzdem nicht.

Quelle: DRadio Wissen

Sexhungrige Guppys bedrängen Artgenossen

Meldung vom 24.01.2008 - Guppy-Fische sind Aquarianern wohl bekannt: Die Tiere lassen sich leicht nachzüchten – ihre rasante Vermehrung sorgt jedoch schnell für Platzmangel. Die Fische werden dann gerne in die freie Natur entlassen. Doch dort hindern die als Sexmonster verschrienen Guppy-Männchen heimische Fische bei der Fortpflanzung.

Guppy-Fische lassen sich sehr erfolgreich und auch einfach in Gefangenschaft nachzüchten. Genau diese Tatsache hat mexikanische Fische an den Rand der Existenz gebracht. Aquarien-Freunde haben die Zierfische in Flüssen und Bächen freigelassen und dort stören männliche Guppys heimische Artgenossen bei der Reproduktion, berichtet das Wissenschaftsmagazin Biology Letters in seiner jüngsten Ausgabe.

Seit den 1950er Jahren sind die Guppys, die eigentlich von der Karibikinsel Trinidad stammen, in den Gewässern von Mexiko heimisch geworden. Experten haben vor allem Tierfreunde für das rasante Ausbreiten der Zierfische verantwortlich gemacht. Nun haben Forscher um Alejandra Valero von der Universidad Nacional Autonoma de Mexico entdeckt, dass die männlichen Guppys wie Sexmaschinen agieren und andere Fische so bedrängen, dass sie sich nicht mehr fortpflanzen können. Betroffen sind etwa die in Mexiko heimischen Skiffia-bilineata-Fische, deren Weibchen den Guppy-Weibchen sehr ähnlich sehen.

Die Forscherin wollte nun herausfinden, warum die Zahlen von Skiffia-Fischen in den vergangenen Jahren rapide nach unten gingen und ob die Ähnlichkeit auch einen Beitrag dazu geleistet hat. In Aquarienversuchen konnten sie zumindest eine Antwort darauf finden. Dazu platzierten die Forscherinnen Guppy-Männchen und Weibchen als auch Skiffia-Weibchen in einem Becken. Egal wie viele weibliche Guppys es im Becken gab, die Männchen stellten Paarungsversuche mit allen vorhandenen Weibchen an. Bei den Skiffia-Weibchen war zwar der Erfolg nicht gegeben, aber die Forscherinnen nehmen an, dass die sexuelle "Belästigung" das Paarungsverhalten der Fische stört.

"Guppy-Männchen verfügen über ein Genitalorgan namens Gonopodium, eine umgeformte Afterflosse. Diese funktioniert wie ein Röhrchen, in dem das Samenpaket ins Innere des Weibchens transportiert wird", so Thorsten Braun, Verantwortlicher des Zuchtvereins Guppyprojekt. Bei der Paarung führen die Tiere eine Art Tanz auf, ehe es zur tatsächlichen Befruchtung kommt, erklärt der Experte. Einige wissenschaftliche Studien kommen zum Schluss, dass das Weibchen bei der Begattung verletzt wird, und dass die dabei entstehende Entzündung dafür sorgt, dass die Spermien im Weibchen bleiben. "Bei manchen Arten konnten wir das auch feststellen", erklärt Braun. Dass Guppy-Männchen versuchen, alle Fische in ihrer unmittelbaren Umgebung zu begatten, kann der Experte jedenfalls bestätigen. "Für die Züchter sind die Fische auch deshalb interessant, weil die relative Reproduktionsrate zwischen 21 und 65 Tagen liegt. Die absolute liegt bei 28 Tagen und entspricht dem Zyklus des Mondes", so Braun.

Das Paarungsverhalten bei den Skiffias, deren Männchen kein Gonopodium besitzen, verläuft hingegen völlig anders. Um eine erfolgreiche Paarung zu gewährleisten, müssen sich Männchen und Weibchen an den Geschlechtsöffnungen berühren, um das Samenpaket zu empfangen.

Die mexikanischen Forscherinnen haben nun entdeckt, dass die Guppy-Männchen versucht haben, das Gonopodium in die Skiffia-Weibchen einzuführen. Sexuelle Bedrohung von invasiven Tieren ist in der Wissenschaft keine Neuheit und wurde insbesondere bei Nerzen bekannt. Amerikanische Nerze, die aus Zuchtanlagen entflohen, haben die natürliche Population der europäischen Artverwandten an den Rand des Aussterbens gebracht.

Zur Originalnachricht auf welt.de





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by Dr. Radut