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Fettsucht

Fettsucht könnte mit Defekt in Protein zusammenhängen

Meldung vom Montag, 20. Februar 2012 - Ein Protein ist mal wieder schuld. Denn wenn das Protein GPR120 eine bestimmte Mutation hat, dann sind Mäuse, die viel fetthaltige Nahrung zu sich nehmen, anfälliger dafür eine Fettsucht zu entwickeln. Das berichtet ein internationales Forscherteam im Fachmagazin "Nature". Demnach hat die Mutation des Proteins bei Menschen den gleichen Effekt.

Das Protein findet sich den Forschern zufolge auf der Oberfläche von Zellen des Darms, der Leber und des Fettgewebes. Es sorgt dafür, dass die Zellen ungesättigte Fettsäuren aufspüren und auf sie reagieren können - vor allem betrifft das Omega-3-Fettsäuren, die gut für die Gesundheit der Menschen sein sollen.

Die Forscher glauben, dass ihre Erkenntnisse dabei helfen können, Medikamente gegen Fettsucht und Lebererkrankungen zu entwickeln.

Für ihre Studie hatten die Wissenschafter das Protein bei über 6.900 fettleibigen und über 7.600 normalgewichtigen Menschen untersucht.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Studie: Knoblauch, Spargel und Chicoreé gut gegen Fettsucht

Meldung vom Montag, 23. August 2010 - Mit Knoblauch, Spargel und Chicoreé zur Traumfigur. Ganz so optimistisch sind die Forscher in Großbritannien zwar nicht. Trotzdem könnten die Gemüsesorten ihrer Meinung nach in Zukunft helfen, Fettsucht und Diabetes zu bekämpfen. Sie haben laut der britischen Zeitung "Telegraph" eine dreijährige Studie am Imperial College in London begonnen. Ihre Vermutung: Spargel, Knoblauch oder Chicoreé produzieren im Darm Hormone, die den Appetit senken. Außerdem soll das Gemüse positive Effekte auf die Insulinausschüttung haben und damit den Blutzuckerspiegel ausgleichen. In Großbritannien leiden nach Auskunft der Wissenschaftler mehr als 2,5 Millionen Menschen unter Diabetes.

Quelle: DRadio Wissen

Fasten eignet sich nicht zum Abnehmen

Meldung vom 30.01.2008 - Wer die Fastenzeit zum Abnehmen nutzen will, sollte von Radikaldiäten besser Abstand nehmen. „Nulldiäten und Fasten eignen sich nicht zum Abnehmen – da ist der Jojo-Effekt meist vorprogrammiert", sagt ein Experte. Auch ein Verzicht auf Zucker und Süßes ist nicht der Bringer. Es hilft nichts: Bewegung ist einfach Pflicht.

Wer die Fastenzeit zum Abnehmen nutzen will, sollte von Radikaldiäten besser Abstand nehmen. „Nulldiäten und Fasten eignen sich nicht zum Abnehmen – da ist der Jojo-Effekt meist vorprogrammiert“, sagte Professor Johannes Wechsler von der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin. „Da laufen die Leute dann wochenlang mit einem Hunger wie ein Wolf herum und schlagen nachher beim Essen umso kräftiger wieder zu.“

Laut einer Studie zum Essverhalten der Deutschen sind bundesweit zwei Drittel der Männer und rund die Hälfte aller Frauen übergewichtig. Für die Studie wurden fast 20.000 Personen zwischen 14 und 80 Jahren befragt.

Abnehmen von heute auf morgen funktioniert nicht

Wer sein Gewicht verringern will, sollte sich dabei vor Diätplänen hüten, die ein Abnehmen von heute auf morgen versprechen. „Die hält nämlich keiner lange durch“, sagt Wechsler. „Einseitige Diäten schaden außerdem mehr als sie nützen.“ So könne eine Nulldiät schlecht für den Körper sein, weil ihm wichtige Vitamine und Mineralien vorenthalten werden.

„Außerdem werden bei Radikaldiäten eher Muskeln als Fett abgebaut“, erklärt Wechsler. Das führe langfristig dazu, dass der Energieverbrauch des Körpers sinkt. Auch beim Fasten verliere der Körper oft nur Wasser. „Das hat zwar anfangs auch eine Abnahme des Gewichts zur Folge, mit dem Abbau von Fettgewebe hat das aber nichts zu tun.“

Auch ein kompletter Verzicht auf Zucker und Süßes sei oft wenig sinnvoll. „Wer sich etwa Schokolade gänzlich verbietet, hält das meist nicht durch und isst dann bei der nächsten Heißhungerattacke gleich die ganze Tafel auf.“ Besser sei es, sich ab und zu ganz bewusst ein Stück zu genehmigen. Ebenso abzuraten sei von der Taktik, Süßstoffe statt Zucker zu benutzen. „Das ist oft eine psychologische Falle: Die Leute essen dann mehr, weil sie ja schon beim Zucker Kalorien gespart haben.“

Als Einstieg für eine längerfristige Umstellung der Ernährung reiche es schon, während der Fastenzeit einige Wochen Fett vom Speiseplan zu streichen und wenig Kohlenhydrate zu essen. „Butter weglassen, wenig helles Brot und weißen Zucker, keinen Alkohol und dafür viel Gemüse“, empfiehlt Wechsler. „Damit lässt sich die Kalorienzufuhr schon um 40 Prozent senken.“

Zudem sei viel Bewegung Pflicht, um Übergewicht zu vermeiden. „Dass Sport lediglich den Appetit anregt und deshalb nichts gegen Übergewicht bringt, ist Unsinn“, sagt Wechsler. Allein mit Sport lasse sich zwar auch nicht abnehmen – regelmäßiges Training sorge aber für einen höheren Energieverbrauch des Körpers.

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Zwei von drei deutschen Männern sind zu dick

Meldung vom 30.01.2008 - Jetzt ist es amtlich: Zwei Drittel aller Männer und mehr als die Hälfte aller Frauen in Deutschland sind übergewichtig. Das hat die erste gesamtdeutsche Verzehrsstudie enthüllt, die Bundesverbraucherminister Horst Seehofer am Mittwoch in Berlin vorstellte. Danach ist jeder fünfte Bundesbürger sogar fettleibig (adipös) und damit gefährdet, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes zu erkranken.

Seehofer erklärte, trotz dieser alarmierenden Zahlen seien sich die Bundesbürger nicht bewusst, welche Gefahren falsche Ernährung mit sich bringe. Das Risiko von Gammelfleisch, Hormonen und Pestiziden werde viel höher eingeschätzt. Das anerkanntermaßen größte Risiko für die eigene Gesundheit, nämlich zu viel und zu einseitig zu essen, nehme nur Rang vier im Bewusstsein der Befragten ein.

Besserverdiener essen besser

Bildung und Wissen wirken sich laut Studie auch auf das Ernährungsverhalten aus. So seien 70 Prozent der Befragten mit Hauptschlussabschluss übergewichtig gewesen, erklärte Seehofer. In der Gruppe der Teilnehmer mit Abitur oder Fachhochschulabschluss waren es dagegen nur rund 50 Prozent. Außerdem sinke mit steigendem Pro-Kopf-Einkommen der Anteil der Fettleibigen.

Auch das Bundeskabinett beschäftigte sich mit den Ergebnissen der Studie. Seehofer sagte, die Bundesregierung wolle die Prävention verstärken und sich für eine bessere Lebensmittelkennzeichnung einsetzen. Es gehe darum, den Menschen zu helfen statt sie zu bevormunden: „Ein geändertes Verhalten erreichen sie nicht durch eine Olympiade der Verbote.“

Für die Studie wurden zwischen November 2005 und Januar 2007 fast 20.000 Menschen zwischen 14 und 80 Jahren zu ihrem Lebensmittelverzehr befragt. Erhoben wurden Daten wie Ernährungswissen, Einkaufsverhalten und Kochfertigkeit. Parallel wurden Körpergröße und -gewicht sowie Angaben zur körperlichen Aktivität ermittelt. Vor 20 Jahren hatte es schon einmal eine nationale Verzehrsstudie gegeben. Damals wurden aber nur Menschen in Westdeutschland befragt.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

  • In Hamburg und Bremen leben die wenigsten Übergewichtigen
  • Experten machen dafür die Sozialstruktur und die Einkommenssituation verantwortlich. Den höchsten Anteil an dicken oder adipösen Menschen hat Schleswig-Holstein.
  • Je höher der Schulabschluss ist, desto geringer der Körpermassenindex (BMI).
  • Mit steigenden Pro-Kopf-Einkommen sinkt dieser Index.
  • Adipositas ist vor allem ein Problem der unteren Schichten. Dort sind laut Studie 35 Prozent der Frauen fettleibig, in der so genannten Oberschicht nur noch zehn Prozent.
  • Ledige Männer und Frauen sind zu einem größeren Anteil normalgewichtig als verheiratete, geschiedene oder verwitwete Personen.
  • Männer mit Partnerin neigen viel häufiger (73 Prozent) zu Übergewicht als wenn sie alleine leben (51 Prozent).
  • Verheirate Frauen haben deutlich öfter Übergewicht (73 Prozent) als alleinlebende (51 Prozent).
  • Etwa drei Viertel der Jungen (75,7 Prozent) und Mädchen (77,2 Prozent) im Alter von 17 bis 17 Jahren sind normalgewichtig. Übergewichtig oder adipös sind 18,1 Prozent der Jungen und 16,4 Prozent der Mädchen.


Klarere Etikette gefordert

In Brüssel wurde ein EU-Plan vorgestellt. Danach sollen die wesentlichen Informationen in klarer und lesbarer Form aus der Etikettierung hervorgehen. So sollen detaillierte Angaben über Zucker-, Salz- und Fettgehalt auf der Vorderseite abgepackter Lebensmittel gedruckt werden. Der Nahrungsmittelindustrie geht dies allerdings schon zu weit.

Kritik am Vorgehen der EU und der Bundesregierung übten die Grünen und die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch. Komplizierte Leitfäden für Lebensmitteletiketten seien Mogelpackungen und würden nicht weiterhelfen, erklärte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn. Eine einfache Kennzeichnung nach englischem Vorbild mit Aufklebern in den verschiedenen Ampelfarben sei viel leichter zu verstehen.

Auch Foodwatch-Chef Thilo Bode sprach sich für eine solche Ampel-Kennzeichnung aus. Dann bekämen die Kunden mit einem roten Punkt sofort leicht verständlich signalisiert, dass etwa viel Zucker in einem Produkt enthalten sei, sagte er der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.

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Dicke leiden unter falschen Vorurteilen

Meldung vom 14.01.2008 - „Dicke sind selbst Schuld – sie essen zu viel und bewegen sich zu wenig". Vorurteile wie diese sind in der Bevölkerung stark verbreitet. Dabei ist das Problem der Fettsucht viel komplizierter. Marburger Forscher wollen die Vorurteile ändern. Derzeit suchen sie nach dem Weg.

Schweres Übergewicht – Adipositas – ist eines der drängendsten weltweiten Gesundheitsprobleme. Das Robert-Koch-Institut zählt für die Bundesrepublik 18,1 Prozent der Erwachsenen und 6,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen dazu. Zusätzlich sind 15 Prozent der Minderjährigen und mehr als 40 Prozent der Volljährigen übergewichtig. Die medizinischen Folgen sind gravierend: Adipositas erhöht sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen das Risiko für eine Vielzahl an Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

"Über die möglichen medizinischen Risiken des Übergewichtes wissen wir mittlerweile recht viel", erklärt Dr. Anja Hilbert, Leiterin einer Nachwuchsforschergruppe zur Adipositas. "Adipöse Menschen sind aber auch Stigmatisierungen und Diskriminierungen in ganz unterschiedlichen Lebensbereichen ausgesetzt, beispielsweise im Bildungswesen, am Arbeitsplatz, aber auch im Gesundheitswesen. Untersuchungen aus den USA zeigen, dass stark übergewichtige Personen als willensschwach, faul und weniger intelligent eingestuft werden. Bislang wissen wir so gut wie nichts darüber, ob sich das in Europa und besonders in Deutschland ähnlich verhält."

Um diese Lücke zu schließen, haben die Marburger Wissenschaftler in Kooperation mit Proessor Elmar Brähler von der Universität Leipzig eine Untersuchung in der deutschen Bevölkerung durchgeführt. "Das Ergebnis hat uns schon etwas überrascht", kommentiert Professor Winfried Rief vom Fachbereich Psychologie der Philipps-Universität. "Fast ein Viertel der Befragten haben eindeutig stigmatisierende Einstellungen geäußert. Nur knapp über 20 Prozent lehnen eine pauschale negative Beurteilung von adipösen Personen ausdrücklich ab. Besonders bemerkenswert ist allerdings, dass 55 Prozent unentschieden sind."

Viele Faktoren begünstigen Übergewicht
Dieses Resultat weist wohl auf ein hohes Maß an latenter Stigmatisierung hin. "Es scheint so zu sein, dass die Mehrheit sich nicht sicher ist, ob die Vorurteile über adipöse Menschen zutreffen oder nicht. Das heißt aber möglicherweise, dass viele grundsätzlich auch bereit wären, diese Stereotypen zu bestätigen. Von welchen Faktoren das abhängt, wissen wir allerdings noch nicht sicher", resümiert Anja Hilbert.

Einen Hinweis hat die Studie aber doch ergeben: 85 Prozent der Befragten gaben an, Adipöse seien im Wesentlichen selbst für ihr starkes Übergewicht verantwortlich, da sie sich einfach zu wenig bewegen und zu viel essen. "Die neuesten Forschungsergebnisse zeigen zwar ganz klar, dass Adipositas durch viele Faktoren wie genetische Eigenschaften, das Lebensumfeld, der jeweilige Lebensstil etc. bedingt wird. Aber in der Öffentlichkeit ist bislang zu wenig bekannt, wie komplex das Übergewichtsproblem eigentlich ist. Wer die Ursachen einer Adipositas vor allem im individuellen Verhalten sucht, neigt auch eher zu Vorurteilen", erläutert der Theologe Jens Ried, Mitglied der Nachwuchsforschergruppe.

Die Nachwuchswissenschaftler sehen genau darin aber auch eine Möglichkeit, stigmatisierende Einstellungen zu reduzieren. In einem Experiment der Nachwuchsforschergruppe wurden 130 Studenten über die Entstehung der Adipositas und Stigmatisierung informiert. "Wir konnten feststellen, dass stigmatisierende Einstellungen sich verringern, wenn mehr Wissen über die Adipositas und die verbreiteten Vorurteile vorhanden ist", berichtet Anja Hilbert. "Wir werden diesen Ansatz weiter verfolgen und verschiedene Strategien zur Reduktion des Adipositasstigmas entwickeln und testen."

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by Dr. Radut