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Erdbeben

Wie Erdbeben einen Nutzen bekommen

Meldung vom 10.01.2008 - Vorhersageverfahren für Erdstöße helfen bei der Prognose epileptischer Anfälle

Epileptische Anfälle könnten in Zukunft mit Hilfe seismologischer Methoden vorausgesagt werden. Da die Muster epileptischer Anfälle dem typischen Verlauf von Erdbeben ähneln, könnte die Erdbebenvorhersage wichtige Erkenntnisse bei der Voraussage solcher Anfälle liefern. Das schließen Neurologen um Ivan Osorio von der Universität in Kansas City aus einem Datenvergleich der Gehirnaktivität während 16.000 epileptischen Anfällen mit dem Verlauf von 300.000 Erdbeben.

Als Gemeinsamkeit zwischen beiden Phänomenen fanden die Wissenschaftler sieben verschiedene sogenannte statistische Potenzgesetze. Solche Gleichungen verknüpfen beispielsweise die Beziehung zwischen der Stärke eines Bebens und der Häufigkeit des Auftretens solcher Erschütterungen oder den Pausen zwischen den Ereignissen. Derartige Gesetzmäßigkeiten sind auch aus anderen Bereichen bekannt. Beispielsweise können sie Zeitspannen beschreiben, die zum Beantworten von E-Mails benötigt werden. Der Verlauf epileptischer Anfälle lässt sich mit solchen Potenzgesetzen ebenfalls darstellen, wiesen die Forscher nach.

Auch die Pausen zwischen den Anfällen beziehungsweise den einzelnen Beben zeigten ein ähnliches Muster, fanden die Wissenschaftler heraus: Je länger das vorangegangene Ereignis zurücklag, desto später erfolgte auch das nächste Beben oder die nächste Attacke. Auf kürzere Pausen folgten gewöhnlich mehrere kleinere Erschütterungen. Die Wissenschaftler hoffen, mit den verbesserten Methoden Anfallspatienten die Vorhersage von Anfällen zu erleichtern. Dies könnte zu einer verbesserten Lebensqualität beitragen.

New Scientist, 12. Januar, S. 9

wissenschaft.de – Christina Taraschewski


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