Skip to Content

Weihnachtstage schützen vor Herzinfarkt

Meldung vom 13.12.2007 - Mit diesem Ergebnis hat niemand gerechnet: Herzinfarkte nehmen in den Weihnachtstagen nicht zu, sondern ab. Die Befunde widersprechen einer deutlich erhöhten Infarktquote an anderen Feiertagen wie zum Beispiel Geburtstagen, welche insbesondere Männern häufig Stress bereiten.

Herzmediziner bringen zu Weihnachten eine gute Nachricht, können aber nicht erklären, woran es eigentlich liegt: Beträgt die Infarkthäufigkeit in den Tagen vom 20. bis 22. Dezember noch unterdurchschnittliche 99 Prozent, sinkt diese ab dem 23. Dezember um ganze zehn Prozent.

Die Ergebnisse stammen aus dem MITRA-plus-Register, dem größten europäischen Herzinfarktregister. Erhoben wurde es von 398 Herzkliniken und ausgewertet in Ludwigshafen. Eingeschlossen waren etwa 36.400 Patienten mit einem akuten Herzinfarkt. Erfasst wurde jeweils der Beginn eines Herzinfarkts - das heißt der tatsächliche Beginn der Beschwerden und nicht etwa die eventuell verzögerte Aufnahme in die Klinik - in Abhängigkeit von gesetzlichen und privaten Feiertagen.

"Dieser Befund kommt völlig unerwartet", erläutert Senges, "weil andere Festtage wie zum Beispiel der eigene Geburtstag vor allem bei Männern mit einer deutlich höheren Infarktquote verbunden sind."

Entscheidend für die meisten tages- und jahreszeitlichen Schwankungen beim Auftreten eines Herzinfarkts seien vor allem Änderungen im vegetativen Nervensystem mit Erhöhung des Sympathikotonus und mit einem Nachlassen des Vagotonus. Das bedeutet eine Zunahme von Stress, und dieser wiederum ist einer der Auslösefaktoren für den akuten Herzinfarkt.

"Schon deshalb war zu erwarten, dass zu Weihnachten - ähnlich wie bei Geburtstagen - die Herzinfarktrate zunimmt", informiert Senges. "Das ist aber gerade nicht der Fall. Weihnachten ist somit eine sehr interessante Ausnahme von der Regel."

Trotzdem fordert der Herzmediziner dazu auf, die Weihnachtszeit "möglichst stressarm" zu gestalten. Für viele sei es weniger eine religiöse Festzeit als vielmehr eine "emotional hochrangige Familienfeier". Besonders gefährdet seien so genannte Risikopatienten, das heißt Männer über 50 und Frauen über 60 Jahre, Raucher, Personen mit Diabetes, hohem Blutdruck, hohen Blutfetten oder mit genetischer Vorbelastung und natürlich solche, bei denen bereits eine Herzkrankheit festgestellt wurde.

Zur Originalnachricht auf welt.de







forum | by Dr. Radut