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Fossilien-Interpretation mit Hilfe verwesender Fische

Meldung vom Mittwoch, 13. Oktober 2010 - "Der Gestank war abscheulich." Das sagt Rob Sansom, Leiter einer Arbeitsgruppe britischer Paläontologen über sein jüngstes Projekt. Die Wissenschaftler hatten 200 Tage lang den Zerfall toter Fische im Labor beobachtet und genau dokumentiert. Ihr Ziel: Verwesungsabläufe vorhersagen zu können und so Fossilien besser interpretierbar zu machen. Denn weiche Körperteile wie Haut, Muskeln oder Augen verwesen schnell, in den meisten Fällen bleiben in Fossilien nur Knochen erhalten. Wer daraus Rückschlüsse auf das Aussehen des Tiers zu Lebzeiten zieht, liege deshalb häufig falsch. Die Forscher beobachteten, dass entwicklungsgeschichtlich jüngere Körperteile schneller verwesen als urtümliche. So zerfielen zu Beispiel bestimmte Teile des Hirns und des Mauls besonders schnell, die heutige Fische von ihren Vorfahren unterscheiden. Die Wissenschaftler vermuten, dass deshalb manche Fossilien primitiver erschienen als sie tatsächlich waren.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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