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Gene fürs Glück

Meldung vom 06.03.2008 - Zufriedenheit basiert zum Teil auf erblichen Faktoren

Glück und Wohlbefinden liegen zum Teil auch in den Genen: Die Persönlichkeit eines Menschen und die Fähigkeit, Glücksgefühle zu empfinden, haben eine genetische Grundlage, haben amerikanische Forscher nachgewiesen. Die Persönlichkeit bildet nach Ansicht der Psychologen um Alexander Weiss von der Universität in Edinburgh den Rahmen, in dem sich Glück entfalten kann und in dem auch Rückschläge abgefedert werden. Neben dem Persönlichkeitsprofil spielen aber auch äußere Faktoren wie die Gesundheit und die Zufriedenheit mit Job und Beziehung eine Rolle für das Glücksempfinden.

Die Forscher untersuchten rund 1.000 Zwillingspaare und bewerteten mit Fragebögen zunächst das persönliche Glücksniveau. Sie fragten, wie zufrieden die Teilnehmer derzeit seien, wie frei sie sich derzeit fühlten und wie zufrieden sie mit ihrem Leben insgesamt seien. Außerdem erstellten sie für jeden Probanden ein Persönlichkeitsprofil mit Hilfe einer standardisierten Methode, die fünf Merkmale erfasst: die emotionale Stabilität, den Grad der Extrovertiertheit, die Offenheit gegenüber neuen Erfahrungen, die Verträglichkeit im Umgang mit anderen Menschen sowie die Gewissenhaftigkeit.

Mit statistischen Methoden konnten die Forscher zeigen, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Persönlichkeitsprofil und dem Glücksempfinden der Probanden gab. Beide hätten eine gemeinsame genetische Grundlage, berichten die Forscher. Aus der Zwillingsstudie geht allerdings nur hervor, dass es einen erblichen Zusammenhang gibt. Die verantwortlichen Gene können die Wissenschaftler damit nicht entdecken.

Die Forscher sehen mit ihrer genetischen Studie die psychologische Theorie bestätigt, wonach die Glücksgefühle eines Menschen auch von dessen Persönlichkeit abhängen. Diese bildet gewissermaßen den Rahmen, in dem sich Glück ereignet. Außerdem stellt die Persönlichkeit die Ressourcen zur Verfügung, um mit Rückschlägen im Leben zurechtzukommen.

Alexander Weiss (Universität Edinburgh) et al.: Psychological Science, Band 19, S. 205

wissenschaft.de – Martin Schäfer




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