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Ein Gen lässt Menschen alt werden – aber auch kleiner

Meldung vom 06.03.2008 - Was ist das Geheimnis von Hundertjährigen? Forscher haben es jetzt in Ansätzen ergründet. Demnach erlangten hundertjährige Frauen ihr Alter durch eine Genmutation. Den Preis für den Jungbrunnen zahlen ihre Töchter: Es kostet sie Körpergröße. Das ergab eine US-Studie, die im Journal "PNAS" veröffentlicht wurde.

Barzilai und seine Kollegen verglichen sogenannte IGF1-Rezeptor-Gene im Hinblick auf Mutationen bei sehr alten (Durchschnitt: 97,7 Jahre) und weniger alten (Durchschnitt: 79,5 Jahre) Menschen. Die Versuchspersonen sind allesamt Nachfahren von Menschen jüdischen Glaubens, die im frühen Mittelalter im Westen von Deutschland und in Nordfrankreich lebten.

Die Gruppe der jüngeren Versuchspersonen zeichnete sich dadurch aus, dass deren Vorfahren nicht besonders alt wurden. Das Gegenteil traf für die Gruppe der sehr alten Menschen zu: Deren Vorfahren wurden ebenfalls sehr alt. IGF1-Rezeptor-Genmutationen fanden die Forscher nur bei Frauen, und zwar überproportional häufig bei den Hundertjährigen. Die Mutationen könnten das Körperwachstum leicht vermindern, das Lebensalter aber erhöhen. Tatsächlich waren die Töchter der sehr alten Frauen um 2,5 Zentimeter kleiner als die der weniger alten Frauen.

IGF1 ist der sogenannte insulinähnliche Wachstumsfaktor und zusammen mit Wachstumshormonen für das Körperwachstum verantwortlich, vor allem während der Pubertät. Im Labor konnten bereits bestimmte Gene von Würmern, Fliegen oder Mäusen so verändert werden, dass die Tiere dadurch länger lebten. Dies geht ebenfalls mit einer geringeren Körpergröße einher. Jedoch kann nicht eins zu eins vom Tier auf den Menschen geschlossen werden. Ob die Ergebnisse mit der jetzigen Studie am Menschen in Verbindung gebracht werden können, sei äußerst fraglich, schreiben die Autoren.




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