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Hurrikan-Zunahme hat auch natürliche Ursachen

Meldung vom 15.01.2008 - In den letzten Jahren gab es immer mehr Hurrikans. Das Jahr 2005 verzeichnete gar einen neuen Rekord an Wirbelstürmen in der Karibik – doch nicht die Klimaerwärmung ist schuld. Kieler Forscher wollen nun anhand von Korallen wissen: Die Zunahme hat im Wesentlichen natürliche Ursachen.

Die beobachtete Zunahme schwerer Hurrikans in den vergangenen Jahren geht nach Erkenntnis des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IfM-Geomar) zu einem wesentlichen Teil auf natürliche Klimaschwankungen zurück.

Nach einer Untersuchung von Korallen-Daten vor Venezuela gebe es in den vergangenen Jahrzehnten im Mittel einen leichten Aufwärtstrend von Wassertemperatur und Niederschlägen, erklärte der Klimaforscher Mojib Latif. Dieser werde aber von einer natürlichen Schwankung überlagert, die in den letzten Jahren ein deutliches Maximum aufweise. Die Korallen-Studie ist in der Fachzeitschrift „Geology“ erschienen.

Das Jahr 2005 verzeichnete einen Rekord von Hurrikans in der Karibik und den angrenzenden Regionen. Vor allem Laien deuteten dies als Vorboten des Klimawandels. Aber schon das folgende Jahr mit einer wesentlich geringeren Anzahl zeigte, dass solche Schlussfolgerungen problematisch sind. Schwierig sei der Nachweis, so das Leibniz-Institut, weil es bislang keine hinreichend langen Messreihen gibt, um die natürlichen von den menschenverursachten Schwankungen zu unterscheiden.

Mit Hilfe von Korallen konnten die Wissenschaftler Klimadaten aus einer Zeit erhalten, als es noch keine exakten Messungen gab. Die verwendeten Korallendaten reichten bis ins Jahr 1918 zurück und trugen dazu bei, die Ursachen der Klimaschwankungen besser zu verstehen, teilte das Institut mit.

Ähnlich wie Bäume würden Korallen jedes Jahr eine neue Kalkschicht anlegen, so Professor Wolf-Christian Dullo, Co-Autor der Studie. Aus der Zusammensetzung des Kalks ließen sich Rückschlüsse auf die Wassertemperatur und den Niederschlag gewinnen. Diese sind wiederum eng mit der Hurrikan-Aktivität verbunden.

Dass die Korallen-Daten zuverlässig sind, konnte bei einem Vergleich mit gemessenen Klimadaten aus jüngerer Zeit festgestellt werden.

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