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Gentherapie

Gentherapie könnte Behandlung von Depressionen verbessern

Meldung vom Freitag, 22. Oktober 2010 - Die gegenwärtigen Verfahren behandeln die Symptome, aber nicht die Ursachen. Das sagt der US-amerikanische Neurochirurg Michael Kaplitt über gängige Behandlungsmethoden von Depressionen. In einem Fachmagazin stellen Kaplitt und sein Team nun eine Methode vor, mit der sie die Ursachen von Depressionen direkt behandeln wollen. Es handelt sich um eine Gentherapie, die auf das Protein p11 abzielt. Ohne dieses Protein können unsere Zellen kein Serotonin aufnehmen - ein Hormon, das unsere Stimmung maßgeblich beeinflusst: Je weniger p11, desto weniger Serotonin - und je weniger Serotonin, desto schlechter die Stimmung. Durch das Einbringen eines bestimmten Gens haben Kaplitt und sein Team die Produktion des p11-Proteins angekurbelt. Dadurch soll sich die Aufnahme von Serotonin verbessern und damit auch die Stimmung. Bei Mäusen hat das funktioniert. Ein Patent auf seine neue Therapie hat der US-Forscher auch schon angemeldet.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Laser und Nanopartikel als Zelltüröffner

Meldung vom Donnerstag, 29. Juli 2010 - Wie kann man fremde Gene in Zellen einfügen, ohne die Zellmembran zu zerstören? Dieses Problem beschäftigt die Wissenschaft seit Jahren. Nun melden US-amerikanische Forscher vom Georgia Institute of Technology einen Erfolg. Sie nutzten dafür eine Art Laserpistole und Nanopartikel. Diese Partikel und die Moleküle, die sie in die Zelle einführen wollten, bestrahlten die Wissenschaftler mit dem Laser. Durch die Laserenergie verdampfte das sie umgebende Wasser. Dabei bildeten sich Wasserstoff- und Kohlenmonoxid-Blasen. Sobald die Forscher den Laser abstellten, platzten die Bläschen. Die dabei ausgelösten Schockwellen schlugen dann kleine Löcher in die Zellmembran. So konnten die Moleküle mit dem veränderten Erbgut in die Zelle wandern. Anschließend schlossen sich die Löcher wieder. Das Verfahren könnte zur Gentherapie genutzt werden.

Quelle: DRadio Wissen

Trocken durch Gentherapie

Meldung vom 04.01.2008 - Das Blockieren einzelner Gene schränkt Alkoholismus bei Ratten ein

Forscher wollen Alkoholismus in Zukunft mit einer Gentherapie behandeln. Einen Ansatz lieferten nun Laborversuche mit Ratten, bei denen die Wissenschaftler ein Gen abschalteten, das für den Alkoholabbau zuständig ist. Die auf die Droge trainierten Tiere reduzierten nach einer solchen Behandlung drastisch ihren Alkoholkonsum. Die Gentherapie hat bei den Betroffenen eine ähnliche Wirkung wie ein genetischer Defekt bei vielen Menschen asiatischer Herkunft, die Alkohol nicht richtig abbauen können.

Menschen, bei denen der natürliche Abbau von Alkohol nicht funktioniert, reagieren mit Übelkeit und Herzrasen auf Alkohol. Das machten sich die Wissenschaftler in ihren Laborversuchen zunutze. Sie trainierten den Ratten zunächst eine Alkoholabhängigkeit an, worauf die Tiere in der zweimonatigen Untersuchungsphase einen unbegrenzten Zugang zu Alkohol erhielten. In der eigentlichen Gentherapie injizierten die Forscher den Tieren spezielle Gensequenzen ins Blut. Diese blockieren das Gen, das für die Produktion eines Enzyms namens Aldehyd-Dehydrogenase zuständig ist. Dieser Hilfsstoff ist für den Abbau von Alkoholprodukten erforderlich und ist auch bei den Menschen mit dem Gendefekt nicht aktiv. Die auf diese Weise veränderten Tiere nahmen nach einer einmaligen Behandlung nur noch die Hälfte an Alkohol zu sich – ein Effekt, der mehrere Wochen lang anhielt, wie die Forscher beobachteten.

Die Ergebnisse des Versuchs seien allerdings noch nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragbar, schränkt Israel ein. Die genauen Wirkmechanismen seien noch ungeklärt, beispielsweise, ob die Methode auch bei seltenerer Verabreichung funktioniert oder ob die eingebrachte Gensequenz bis ins Gehirn wandert. Auch ist noch fraglich, wann eine solche Gentherapie als mögliches Mittel gegen Alkoholismus eingesetzt werden könnte: ob eher früh in Phasen starken Trinkens oder später, wenn bereits von Abhängigkeit gesprochen werden kann.

Yedy Israel (Universität in Santiago de Chile) et al.: Alcoholism: Clinical and Experimental Research, Band 32, S. 1

wissenschaft.de – Christina Taraschewski


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