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Insekten

1,6 Billionen tote Insekten auf niederländischen Windschutzscheiben

Meldung vom Dienstag, 12. Juli 2011 - 133 Milliarden. So viele Insekten sterben jeden Monat auf niederländischen Straßen - sie werden an Kühlern oder Windschutzscheiben von Autos zerquetscht. Auf diese Zahl kommt ein Biologe der Universität von Wageningen in einer Studie. Dazu bat er Autofahrer um Mithilfe. Sie sollten vor einer Fahrt ihre Nummernschilder saubermachen und danach die Zahl der Insektenkadaver darauf zählen. Diese konnten sie dann auf einer Internetseite eintragen.

In wenigen Wochen beteiligten sich 250 Autobesitzer an der Aktion. Ihre Informationen rechnete der Biologe auf alle sieben Millionen in den Niederlanden zugelassenen Autos hoch. Bei der von ihnen durchschnittlich zurückgelegten Distanz ergibt das pro Jahr eine Zahl von 1,6 Billionen toten Insekten.

Die Studie hat einen ernsten Hintergrund. Der Wissenschaftler befürchtet, die Zahl der Insekten könne stark zurückgehen. Zum Bericht der niederländischen Seite "Splashteller" mit weiteren Informationen gelangen Sie hier.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Insekten machten Insel-Hopping schon vor vielen Millionen Jahren

Meldung vom Dienstag, 26. Oktober 2010 - Insel-Hopping war vermutlich schon vor 50 Millionen Jahren tierisch in. Davon gehen Forscher der Universität Bonn aus, nachdem sie zahllose Bernstein-Brocken aus dem Nordwesten Indiens untersucht haben. Anfangs glaubten sie, die Einschlüsse in den 50 Millionen Jahre alten Stücken würden eine ganz neue Tierwelt offenbaren - Beleg dafür, dass der indische Subkontinent nach dem Abbrechen von Afrika lange isoliert durch die Weltmeere driftete, bevor er mit Asien zusammenstieß. Doch das stimmt wohl nicht: Die im indischen Bernstein eingeschlossenen Tiere gab es so oder so ähnlich auch in Europa und in Mittelamerika. In Bonn geht man nun davon aus, dass der Artenaustausch schon vor der Bernstein-Bildung rege war. Zwischen den Kontinentalplatten habe es vermutlich lange Ketten von Vulkan-Inseln gegeben, über die die Insekten zueinander gelangten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Sex in der Luft nur mit Klettverschluss

Meldung vom 15.01.2008 - Bei vielen Insekten gleicht die Paarung im Flug einem waaghalsigen Rodeoritt: So fliegen z.B. männliche Holzbienen von hinten über die Weibchen und injizieren ihre Spermien. Mit welchem Trick es ihnen dabei gelingt, nicht abgeworfen zu werden, haben jetzt Bonner Forscher herausgefunden.

Viele Insekten paaren sich in der Luft - so auch die Holzbiene Xylocopa flavorufa: Dies gelingt ihnen jedoch nur mit Hilfe einer trickreichen Vorrichtung, die verhindert, dass es bei diesem Paarungs-Rodeo abgeworfen wird: Während es sich über das Weibchen schiebt, haken sich feinste Haarschlaufen auf seinen Hinterbeinen an entsprechenden Borsten auf dem Rücken der Partnerin fest. Wissenschaftler der Universität Bonn haben bei den Bienen nun einen "Klettverschluss" im Nano-Maßstab entdeckt.

Die Nanoschlaufen an ihren Hinterbeinen sind aber nicht der einzige Trick, der männlichen Holzbienen den luftigen Liebesritt erleichtert: Auch ihr mittleres Beinpaar scheint über einen besonderen Haftmechanismus zu verfügen - ganz ähnlich dem auf den Füßen eines Geckos. Die Echse gilt als das schwerste Tier, das kopfüber an glatten Flächen entlanglaufen kann. Dazu nutzt es die so genannten "Van-der-Waals-Kräfte" - das sind schwache Anziehungskräfte, die entstehen, wenn sich Ladungen um Atome verschieben. Geckos tragen auf ihren Zehen Billionen von speziell geformten feinen Härchen. In der Summe bewirken sie, dass die Echse dank der Van-der-Waals-Kräfte fest an der Decke haftet.

Ganz ähnliche Haarpolster trägt auch das Männchen von Xylocopa flavorufa auf seinem mittleren Beinpaar wie erklärt Prof. Dieter Wittmann von der Uni Bonn erklärt. "Bei der Paarung legen sie dieses Polster an den Kopf des Weibchens und kleben so gewissermaßen an ihm fest." Das Männchen umklammert seine Partnerin aber auch aktiv, damit die Flugbegattung nicht im ungewollten Coitus interruptus endet.

Die Wissenschaftler um Wittmann haben die Halte- und Haftstrukturen der Holzbienen mit dem Rasterelektronenmikroskop erforscht. Wittmann gerät ins Schwärmen, wenn er anhand ihrer Aufnahmen die Haftmechanismen von Xylocopa flavorufa erklärt. "Wahnsinnig raffiniert" seien die, technisch kaum zu kopieren. "Sehen Sie, wie fein diese Schlaufen sind - das kann der Mensch bis heute nicht nachmachen."

Zur Originalnachricht auf welt.de





Raupen tricksen Ameisen ganz fies aus

Meldung vom 04.01.2008 - Mit einem chemischen Kniff schmuggeln sich die Raupen einer Schmetterlingsart in Ameisennester ein, um von den Ameisen durchgefüttert zu werden. Doch die Ameisen entwickeln immer feinere Mechanismen, um die Fremdlinge zu erkennen. Die Raupen wiederum versuchen beständig, diese Abwehr zu unterlaufen.

Der Lungenenzian-Ameisen-Bläuling, Maculinea alcon, ist eine Art Kuckuck unter den Schmetterlingen. Findet eine Ameise eine Schmetterlingsraupe, nimmt sie diese sofort mit in ihr Nest. Dort zieht sie die Raupe auf – obwohl diese sogar den Ameisennachwuchs tötet.

Die Ursache erklären Forscher der Uni Aarhus im Fachjournal „Science“: Die Haut der Raupen hat die gleiche Oberflächenchemie wie die der Ameisenlarven. Als Folge werden die Raupen von den Ameisen regelrecht adoptiert.

Die Ameisen entwickeln jedoch immer feinere Mechanismen, um die Fremdlinge zu erkennen, wie Forscher um David Nash von der Universität Kopenhagen im US-Fachjournal „Science“ schreiben. Die Parasiten wiederum versuchen beständig, diese Abwehr zu unterlaufen. Je genauer eine Schmetterlingspopulation die Kohlenwasserstoffchemie der Ameisenhaut nachbilde, desto erfolgreicher seien die parasitären Raupen.

Die Wissenschaftler hatten in Dänemark verschiedene Populationen des Bläulings untersucht, der seine Eier zunächst auf dem Lungenenzian ablegt. Nach dem Schlüpfen werden die Raupen von Arbeitern der Roten Gartenameise (Myrmica rubra) und der Knotenameise (Myrmica ruginodis) ins eigene Nest geschleppt.

Dort füttern die Ameisen die Raupen zulasten des eigenen Nachwuchses aktiv durch. Die chemische Imitation der Ameisenhaut ist dabei so detailliert, dass sie sich von einem Standort zum anderen unterscheidet. Dies müsse auch bei Projekten zur Wiederansiedelung des seltenen Bläulings beachtet werden, betonen die Forscher.

Die parasitäre Raupenentwicklung des Bläulings ist seit langem bekannt, unklar waren die genauen Details des chemischen „Rüstungswettlaufs“ der Insekten.

Zur Originalnachricht auf welt.de



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by Dr. Radut