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Wundheilung

Forscher entwickeln Verband, der abhängig vom Zustand der Wunde Farbe wechselt

Meldung vom Montag, 6. Juni 2011 - Wie gut ist meine Kniewunde verheilt? Um diese Frage zu beantworten muss man vielleicht künftig nicht mehr einen meterlangen Verband vom Knie wickeln. Wissenschaftler der australischen "Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation" haben jetzt nach eigenem Bekunden eine ganz besondere Bandage entwickelt. Sie wechselt je nach Zustand der Wundheilung die Farbe.

Forscherin Louise van der Werff erklärt, wenn die Wunde sich entzünde, werde sie normalerweise wärmer, der Verband also röter. Sei die Blutzufuhr dagegen beeiträchtigt, werde die Wunde in der Regel kühler und der Verband bekomme eine blaue Färbung. - Mit dem neu entwickelten Verband wollen die Wissenschaftler vor allem Menschen mit chronischen Wunden helfen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Weniger Zigaretten - bessere Wundheilung

Meldung vom Freitag, 13. Mai 2011 - Vier Wochen vor einer Operation sollte man auf Zigaretten verzichten. Damit könnten Raucher das Risiko einer schlechten Wundheilung nach der OP halbieren, sagten Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Berlin. Bei Rauchern komme es im Vergleich zu Nichtrauchern viel häufiger zu Komplikationen im Heilungsprozess. Das liege daran, dass das Hämoglobin im Blut bei Rauchern weniger Sauerstoff transportieren könne. Und für viele Prozesse der Wundheilung sei Sauerstoff vonnöten.

Nach Angaben der Ärzte kann ein Rauchstopp allerdings die Wirkung von Medikamenten verändern. Rauchen beeinflusse zum Beispiel den Abbau von Arzneiwirkstoffen in der Leber. Im Zweifel müsse die Dosis von Medikamenten angepasst werden.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Wissenschaftler entwickeln LEDs für die menschliche Haut

Meldung vom Dienstag, 16. November 2010 - Das geht unter die Haut - und ist in diesem Fall wörtlich gemeint. Wissenschaftler an der US-Universität Illinois haben flexible Leuchtdioden entwickelt, die unter die menschliche Haut eingepflanzt werden können. Die LEDs sind auf einem speziellen biokompatiblen Kunststoff aufgebracht. Das Ganze ist biegsam und nur 2,5 Mikrometer dick. Noch ist das Projekt im Frühstadium. Als nächstes sind Tierversuche geplant. Ziel des Verfahrens mit den LEDs unter der Haut ist es nicht, in der Disko besonders aufzufallen. Stattdessen soll das Licht die Wundheilung beschleunigen und besondere Medikamente aktivieren, die auf Licht reagieren.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Milz erschwert Wundheilung bei Rückenmarksverletzungen

Meldung vom Montag, 15. November 2010 - Die Milz macht der Wundheilung manchmal einen Strich durch die Rechnung - gerade, weil sie bei solchen Prozessen eine entscheidende Rolle spielt. Amerikanische Forscher haben gezeigt, dass Rückenmarksverletzungen besser heilen, wenn die Milz ausgeschaltet wurde. Das kommt so: Nach einer Verletzung - wie zum Beispiel einem Schnitt in der Haut - wandern verschiedene Zelltypen zur Wunde - jeder mit einer anderen Aufgabe. Zusammen sorgen sie dafür, dass der Heilungsprozess schnell vorankommt. In manchen Geweben allerdings - wie etwa dem Umfeld des Rückenmarks - verursachen bestimmte Zelltypen eine Entzündungsreaktion: Die Situation an der Wunde wird also schlimmer statt besser. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass rund ein Fünftel dieser entzündungsfördernden Zellen aus der Milz stammt. Sie konnten das Maß der Entzündung in Mäusen reduzieren, wenn sie den Tieren die Milz entfernten. Wegen ihrer regulatorischen Wirkung in Wundheilungsprozessen gilt die Milz als Ziel für die Entwicklung von Medikamenten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Was Wunden besser heilen lässt

Meldung vom 22.01.2008 - Durch Ausschalten eines Gens können Forscher die Narbenbildung verringern

Britische Wissenschaftler haben eine Möglichkeit gefunden, Verletzungen schneller und mit kleineren Narben heilen zu lassen: Mit Hilfe eines Gels blockieren sie direkt in der Wunde ein Gen namens OPN, das normalerweise als Teil der Entzündungsreaktion während der Heilung eingeschaltet wird. Bisher haben Paul Martin und sein Team von der Universität Bristol das Verfahren zwar nur bei Mäusen getestet. Würde es sich jedoch auch beim Menschen bewähren, könnten neben Verletzungen auch Krankheiten mit Vernarbungen im Gewebe wie Leber- oder Lungenfibrose besser behandelt werden.

Sobald eine Wunde entsteht, entsendet der Körper Reparatur- und Verteidigungstrupps, um zu verhindern, dass Krankheitserreger oder Fremdstoffe in den Blutkreislauf eindringen können. Dabei handelt es sich hauptsächlich um weiße Blutkörperchen, die, am Ort des Geschehens angekommen, verschiedene Arten von Botenstoffen aussenden und damit Helfer wie etwa Bindegewebszellen anlocken. Diese sogenannten Fibroblasten bilden dann Kollagenfasern, die später als Gerüst für den Aufbau neuer Hautschichten dienen. Allerdings übersteigt die Menge an neuem Kollagen meist den Bedarf, so dass das typische harte Narbengewebe entsteht. Das passiert jedoch nicht, wenn die anfängliche Entzündungsreaktion ausbleibt, hatten Martin und seine Kollegen schon in früheren Studien entdeckt.

Die neue Arbeit zeigt nun, dass dabei einem Protein namens Osteopontin eine Schlüsselrolle zukommt: Wird das Gen, das den Bauplan für das Protein trägt, mit Hilfe künstlicher Erbgutfragmente stillgelegt, beschleunigt sich die Reparatur des verletzten Bereichs, während sich gleichzeitig weniger Narbengewebe bildet. Beide Effekte entstehen wahrscheinlich aufgrund einer gedrosselten Kollagenproduktion, erklären die Forscher. Da die neugebildeten Fasern weniger dicht und starr sind, können sich die Blutgefäße rund um die Wunde besser regenerieren, und die Heilung erfolgt schneller. Gleichzeitig verringerte die Behandlung mit den Erbgutschnipseln die Anzahl weißer Blutkörperchen im Wundbereich, die normalerweise zusätzlich die Osteopontinbildung ankurbeln. Ob sich durch die dezimierten Abwehrtruppen die Gefahr von Infektionen erhöht, können die Forscher allerdings noch nicht sagen.

Eine schnellere Wundheilung mit weniger Narben ist nicht nur aus kosmetischer Sicht wünschenswert, erklärt das Team. Vor allem bei inneren Verletzungen, bei Operationen oder bei einer Narbenbildung infolge einer Krankheit kann es für die Funktion eines Organs von entscheidender Bedeutung sein, dass möglichst wenig Narbengewebe entsteht. Momentan versuchen die Forscher daher, die Technik patentieren zu lassen.

Paul Martin (Universität Bristol): Journal of Experimental Medicine, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1084/jem.20071412

wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel


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by Dr. Radut