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Antibiotika

Antibiotika haben längere Auswirkungen auf die Darmflora als gedacht

Meldung vom Montag, 1. November 2010 - Antibiotika sollen heilen. Manchmal passiert aber auch das Gegenteil: Schuld sind Keime, die resistent gegen das Antibiotikum werden. Deshalb gilt, den Einsatz von Antibiotika abzuwägen und nur dann eine Therapie damit zu beginnen, wenn es wirklich nötig ist. Forscher aus Schweden haben jetzt nach Informationen des Online-Magazins "Microbiology" herausgefunden, dass die Gefahr von Antiobiotika-Resistenzen größer ist als gedacht. Demnach speichern Bakterien in der Darmflora die Informationen über eine Resistenz nicht nur Tage, sondern bis zu zwei Jahre in ihren Genen. Das erhöhe die Gefahr, dass sich Krankheitserreger diese Informationen zu Nutze machten. Die Wissenschaftler sprechen von möglicherweise lebensbedrohlichen Konsequenzen ihrer Entdeckung und raten, noch vorsichtiger beim Antibiotika-Einsatz zu sein. Denn die Entwicklung neuer Medikamente sei langsamer als die Anpassungsfähigkeit der Erreger.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Antibiotika-Einsatz in der Hähnchenmast gestiegen

Meldung vom Montag, 25. Oktober 2010 - Um das Fleisch auf den Teller zu bringen, braucht es Medikamente. Nach einem Bericht von NDR Info ist der Einsatz von Antibiotika in der konventionellen Hähnchenhaltung in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Der Sender zitiert Angaben des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums. Demnach gaben Landwirte vor zehn Jahren pro Mastdurchgang im Schnitt 1,7 Behandlungen, heute seien es 2,3. - Die Mastzeit dauert dem Bericht zufolge 32 Tage. Eine Sprecherin des Landwirtschaftsministeriums sagte, ohne Antibiotika würden die in großen Ställen zusammengepferchten Hühner oft nicht bis zum Ende überleben. Offiziell dürfen die Hähnchen-Mäster Antibiotika seit 2006 nur dann verabreichen, wenn Tiere krank sind. Meistens bekommen laut NDR aber alle Tiere das Medikament. Der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung kann auch für Menschen ein Risiko sein: Es können sich Resistenzen bilden, so dass sie bei bestimmten Krankheits-Erregern nicht mehr wirken.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Von Maden lernen: Mediziner erforschen Alternativen zu Antibiotika

Meldung vom Freitag, 10. September 2010 - Mit Maden gegen offene Wunden - was klingt wie aus dem finstersten Mittelalter, ist in vielen Krankenhäusern modernste Behandlungstechnik - und eine der wirksamsten noch dazu. Der Insektenbiologe Andreas Vilcinskas von der Universität Gießen erklärt, warum die Maden-Therapie zur Behandlung mit Antibiotika in Konkurrenz treten kann: Einige Bakterienstämme haben gegen unterschiedliche Antibiotika Resistenzen entwickelt. Insekten dagegen produzieren ihre eigene Medizin gegen Feinde wie Pilze oder Bakterien - und stellen so ein noch ungenutztes Reservoir an neuen Arzneien dar. So wurden die Forscher zum Beispiel in Larven der Mistbiene fündig: Diese leben in Gülle oder Jauchegruben - und brauchen ein leistungsstarkes Immunsystem, um in dieser Dreckbrühe zu überleben. Die Forscher fanden auf Anhieb 19 Substanzen, die gegen Bakterien oder Pilze wirken. Ziel ist es nun, diese Wirkstoffe zu entschlüsseln und künstlich herzustellen, damit man den Patienten künftig keine Maden mehr auf ihre Wunden setzen muss.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 

Arabische Forscher wollen Antibiotika aus Froschhaut herstellen

Meldung vom Donnerstag, 26. August 2010 - Frösche gegen Bakterien. Ein Team arabischer Forscher von der United Arab Emirates University hat aus Froschhaut erstmals Substanzen isoliert, die als Antibiotika eingesetzt werden könnten. Die Forscher untersuchten 200 Sekrete der Froschhaut. Dazu rieben sie die Haut der Frösche ab. Aus dem gewonnenen Material ermittelten die Forscher die chemische Struktur einiger Proteine. Anschließend bauten sie diese Proteine im Labor nach. Bei der künstlichen Herstellung seien die Moleküle so optimiert worden, dass sie für die menschliche Zelle weniger gefährlich seien. Dem Leiter der Studie zufolge könnten einige der künstlich hergestellten Proteine schon in den nächsten fünf Jahren in klinischen Studien getestet werden. Neue Antibiotika werden dringend in Krankenhäusern gebraucht. Dort gibt es große Probleme mit Keimen, die gegen herkömmliche Antibiotika resistent geworden sind.

Quelle: DRadio Wissen

Warum Ärzte oft unnötig Antibiotika verschreiben

Meldung vom 21.12.2007 - Eine neue Studie der Uniklinik Düsseldorf zeigt: Unnötige Verordnungen von Antibiotika bei harmlosen Infekten sind häufig das Ergebnis von Kommunikationsproblemen. Vor allem die Ängste der Patienten erzeugen demnach bei den Ärzten einen regelrechten Verschreibungsdruck.

Viele Patienten machten sich bei einer Bronchitis Sorgen, ob sie ernsthaft krank seien. Hausärzte wüssten zwar um die Harmlosigkeit der als quälend empfundenen Symptome, interpretierten den Leidensdruck aber oft unbewusst als Wunsch nach einem Antibiotikum, berichten die Autoren der Düsseldorfer Studie.

Diesem Wunsch kämen viele Mediziner dann nach. Und aufgrund der irrationalen Verschreibung von Antibiotika bei akutem Husten entstehe beim Patienten wiederum das Bild, dass diese Medikamente zur Heilung einer Bronchitis notwendig seien. „Wir haben uns in unserer Studie bemüht, den Teufelskreis zu durchbrechen“, sagt Studienleiter Attila.

Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass allein eine verbesserte Kommunikation zu einer nachhaltigen Senkung unnötiger Antibiotika-Verordnungen von rund 40 Prozent führt.

So wurden in der Studie die Hausärzte angeregt, die Befürchtungen ihrer Patienten ernst zu nehmen und sie über die Wirkungen einer Antibiotika-Behandlung aufzuklären. Umgekehrt wurden die Patienten über den „Verschreibungsdruck“ ihres Arztes informiert und ebenfalls ermutigt, das Thema zur Sprache zu bringen. So gelang es nach Angaben der Experten, das „antibiotische Missverständnis“ zu beseitigen.

Antibiotika helfen nur gegen bestimmte bakterielle Infektionen. Erkältungskrankheiten werden dagegen oft von Viren verursacht. Zu häufige oder unnötige Antibiotika-Verordnungen können zu Resistenzbildungen führen - mit der möglichen Folge, dass Antibiotika dann nicht mehr wirken, wenn sie tatsächlich gebraucht werden.

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by Dr. Radut