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Klima

Wie Suppenschildkröten dem Klimawandel trotzen

Meldung vom Mittwoch, 25. Januar 2012 - Papa eins und Papa zwei: Unter manchen Schildkrötenarten ist das gar nicht so unüblich. Wie ein internationales Forscherteam durch Erbgut-Analysen herausfand, haben Suppenschildkröten-Babys mehr als einen biologischen Vater. Die männlichen Tiere der untersuchten Population, die im Norden Zyperns lebt, paarten sich jeweils mit mehreren Weibchen. Nach Ansicht der Forscher wirkt dieses Verhalten der Inzucht entgegen - und damit der Gefahr, dass eine Population zusammenbricht.

Die Wissenschaftler erklären in den "Proceedings" der britischen Royal Society das Problem: Bei bestimmten Schildkrötenarten hänge das Geschlecht der Nachkommen davon ab, bei welcher Temperatur die Eier bebrütet würden. Bei der Suppenschildkröte führten höhere Temperaturen dazu, dass viel mehr Weibchen als Männchen schlüpften. Der Klimawandel führe durch die Erwärmung der Gewässer zu einem Weibchen-Überschuss. Das berge die Gefahr der Inzucht - der die Tiere aber mit ihrer Viele-Väter-Taktik entgingen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Steigender Meeresspiegel: Einwohner Kiribatis könnten auf künstlichen Inseln leben

Meldung vom Donnerstag, 8. September 2011 - Der Vorschlag hört sich ein bisschen an wie die Geschichte des Films "Waterworld" von 1995: Weil die Kontinente fast vollständig im Meer versunken sind, leben die Menschen darin auf Booten und künstlichen Atollen. Jetzt hat der Präsident des Pazifikstaates Kiribati, Anote Tong, eine ähnlich radikale Lösung für sein Land vorgeschlagen: Er sagte beim Gipfeltreffen des Forums der Pazifikinseln, die Einwohner Kiribatis könnten wegen des steigenden Meeresspiegels künftig auf künstlichen schwimmenden Inseln leben. Die Umsiedlung auf solche Ölplattform-ähnlichen Bauten würde ihm zufolge umgerechnet gut 1,4 Milliarden Euro kosten.

Kiribati hat etwa 100.000 Einwohner, die auf mehreren Atollen leben. Einer Erklärung des Forums der Pazifikstaaten zufolge mussten einige von ihnen bereits umgesiedelt werden. Die 16 Mitgliedstaaten forderten, ihnen müsse finanziell geholfen werden.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

CO2-Ausstoß weniger stark gesunken als erwartet

Meldung vom Montag, 22. November 2010 - Die gute Nachricht zuerst: Beim Verbrennen von Öl, Kohle und Erdgas wurde 2009 weltweit weniger Kohlendioxid freigesetzt als im Jahr zuvor. Mit 1,3 Prozent fällt dieser Rückgang aber nur halb so hoch aus als von Experten erwartet. Das berichtet ein internationales Forscherteam im Fachblatt "Nature Geoscience". Ursache für den unvermutet niedrigeren Rückgang der Emissionen sei, dass das globale Bruttoinlandsprodukt nach der Wirtschaftskrise weniger stark abgenommen habe als befürchtet. Mehr Wirtschaftswachstum bringe demnach auch mehr CO2-Ausstoß. Allein in Indien und China sind die Emissionen demnach um bis zu acht Prozent gestiegen. In einer Woche beginnt der Weltklimagipfel im mexikanischen Cancún. Entwicklungsländer und reiche Industrienationen schieben sich gegenseitig die Schuld für Klimasünden zu.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Warmes Klima sorgt für große Vogel-Schnäbel

Meldung vom Dienstag, 6. Juli 2010 - Würden die Tukane in Irland, Norwegen oder Sibirien wohnen, dann wäre ihr Schnabel wohl nicht so riesig. Dort ist es nämlich viel kälter als in ihrem natürlichen Lebensraum in den tropischen Regionen Mittel- und Südamerikas. Und je wärmer es ist, desto eher entwickeln Vögel im Laufe der Evolution große Schnäbel. Zu diesem Ergebnis kommen kanadische und australische Wissenschaftler. Sie verglichen die Schnabel-Größen von mehr als 200 Vogelarten weltweit und setzten sie in Bezug zur jährlichen Durchschnittstemperatur in ihrem Lebensraum. Arten, die tieferen Temeperaturen ausgesetzt sind, haben demnach kleinere Schnäbel. Grund ist nach Angaben der Forscher die Tatsache, dass ein Großteil der Körperwärme über den Schnabel verloren geht. Beim Tukan sind es beispielsweise 60 Prozent. Tukane gehören zu den Spechtvögeln und haben einen im Vergleich zum Körper sehr großen und bunten Schnabel.

Quelle: DRadio Wissen

Regenwald wird rasanter denn je vernichtet

Meldung vom 24.01.2008 - Ausmaß und Geschwindigkeit der Zerstörung sind schwindelerregend: Die innerhalb der letzten fünf Monate vernichtete Fläche der "grünen Lunge der Erde" entspricht der dreifachen Fläche des Saarlandes. Nie zuvor hat es eine solche Abholzungsrate gegeben – das beweisen Satellitenaufnahmen.

Die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes hat im vergangenen Jahr drastisch zugenommen: Allein von August bis Dezember sind rund 3.300 Quadratkilometer Regenwald vernichtet und für den Anbau von Soja oder die Aufzucht von Rindern genutzt worden, wie es in einem Bericht des brasilianischen Umweltministeriums hieß.

Beamte im Umweltministerium erklärten Medienberichten zufolge jedoch, dass die Satellitenbilder noch weiter ausgewertet würden und schlimmstenfalls mit einer Fläche von bis zu 7.000 Quadratkilometern zu rechnen sei. Die allein in der zweiten Jahreshälfte vernichtete Waldfläche ist größer als das Saarland. 2006 hatte sich die Abholzung des weltweit größten Regenwaldes noch verlangsamt.

Vor allem in der Provinz Mato Grosso nahm die Abholzung aber wieder zu. Dort befinden sich auch die wichtigsten Soja-Anbaugebiete Brasiliens. Hinter den USA ist das südamerikanische Land weltweit der zweitgrößte Soja-Produzent.

„Nie zuvor hatten wir zu dieser Jahreszeit solch eine große Zerstörungsrate festgestellt“, staunte Gilberto Camara, Leiter des für die offiziellen Messungen zuständigen „Nationalen Instituts für Weltraumforschungen“ (INPE), dessen Satellitenbilder das Ausmaß der Zerstörung zeigen. Von „extrem Besorgnis erregenden Zahlen“ sprach der Exekutivsekretär im Umweltministerium, José Capobianco.

Als mögliche Erklärung nannte Umweltministerin Silva die gestiegenen Weltmarktpreise für Exportagrarprodukte, vor allem die Ausdehnung der Fläche für den Anbau von Sojabohnen. Knapp 54 Prozent der Entwaldung entfällt allein auf den Bundesstaat Mato Grosso, gefolgt von Pará und Rondonia. Die drei Bundesstaaten sind typische Vieh- und Sojaproduzenten. Experten vermuten zudem einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang der Waldfläche und der Unterstützung der Regierung für die Produktion von Biodiesel aus pflanzlichen Rohstoffen.

In den vergangenen fünf Jahren wurden nach Berechnungen der Umweltstiftung WWF im Amazonasgebiet jede Minute mindestens 4,5 Fußballfelder Regenwaldfläche vernichtet. Aus der Zerstörung der größten Tropenwälder der Erde, in Südamerika, in Südostasien und im Kongobecken in Afrika, resultiert nach ihren Angaben bis zu ein Viertel der Treibhausgas-Emissionen auf der Welt.

Seit 1970 verlor der Amazonasurwald bereits knapp 700.000 Quadratkilometer. Das entspricht nahezu der zweifachen Ausdehnung Deutschlands. Das größte Urwaldgebiet der Erde im Tiefland des Amazonas umfasst heute noch rund sechs Millionen Quadratkilometer. Der Wald gilt als einer der artenreichsten Lebensräume der Erde.

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by Dr. Radut