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Pubertät

Studie: Wie Jugendliche ihre Grenzen testen

Meldung vom Mittwoch, 11. Mai 2011 - Testen, wie weit man gehen kann. Das gehört zum Leidwesen von Eltern wohl zu jeder gewöhnlichen Pubertät dazu. Aber wie entscheiden Jugendliche eigentlich, an welcher Stelle sie Grenzen testen wollen und wo sie gern mehr Freiheit hätten? Dieser Frage sind Forscher der Ohio State Universität nachgegangen. In zwei zeitversetzten Studien haben sie 500 Teenager zu der Thematik befragt.

Das Ergebnis: Jugendliche orientieren sich in Punkto Eigenständigkeit an ihren Freunden - nach dem Motto: "Was der darf, das will ich auch." Den Forschern zufolge wird die Freiheit der Freunde dabei allerdings häufig überschätzt. Das sollten Eltern zum besseren Verständnis ihrer Kinder bedenken. Eine weitere Beobachtung: Mädchen seien hartnäckiger im Grenzen Austesten als Jungen. Und bei jüngeren Teenagern sei dieser Drang stärker ausgeprägt als bei älteren.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Mädchen ohne Vater zuhause kommen früher in die Pubertät

Meldung vom Freitag, 17. September 2010 - Dass junge Mädchen immer früher in die Pubertät kommen, ist keine Neuigkeit. Forscher der University of California haben jetzt eine neue Theorie, warum das so ist. Sie haben insgesamt 444 Mädchen zwischen sechs und acht Jahren über einen längeren Zeitraum begleitet. Dabei fanden sie heraus, dass diejenigen Mädchen beispielsweise früher eine Brust bekamen, in deren zuhause kein leiblicher Vater war. Bisher fokussierte sich der Erklärungsansatz vor allem auf das verbesserte Nahrungsangebot. Der soziale Kontext spielte keine herausragende Rolle. Die neuen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass aber auch der wichtig ist. Dass Mädchen, die ohne leiblichen Vater aufwachsen, schneller in die Pubertät kommen, erklären die Forscher mit zwei Theorien. Erstens könne das Fehlen des Vaters das biologische Signal auslösen, schnell reif zu werden, um der unsicheren sozialen Familiensituation zu entkommen. Zweitens sei es möglich, dass solche Mädchen öfter mit nicht verwandten Männern in Kontakt kämen und deren Sexualduftstoffe, die Pheromone, die frühe Pubertät auslösen könnten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 

US-Studie: Pubertät setzt bei Mädchen immer früher ein

Meldung vom Dienstag, 10. August 2010 - Wenn Brüste, Pickel und Härchen wachsen ist für Mädchen klar, sie kommen in die Pubertät. Das geschieht einer US-Studie zufolge immer früher. Wie die Forscher im Fachjournal "Pediatrics" schreiben, beginnt die Pubertät bei vielen Mädchen in den USA mittlerweile im Alter von sieben Jahren. Die Wissenschaftler aus Cincinnati hatten 1.200 Mädchen untersucht. Unter den afroamerikanischen Siebenjährigen zeigte bereits fast jede Vierte Ansätze einer Brustentwicklung. Bei Mädchen lateinamerikanischer Herkunft war es fast jede Siebte, bei weißen Mädchen jede Zehnte. Bei einer Studie vor 13 Jahren hatten die Zahlen deutlich darunter gelegen. Die Forscher wollen nun herausfinden, welches die Gründe für diese Entwicklung sind - dabei geht es um den Einfluss von Ernährung oder Umweltgiften. Das frühe Einsätzen der Pubertät kann laut den Ärzten negative Folgen haben - dazu gehörten ein höheres Krebsrisiko und psychische Probleme wie Essstörungen oder ein geringes Selbstwertgefühl.

Quelle: DRadio Wissen

Wenig Verantwortung macht Jugendliche rebellisch

Meldung vom 02.01.2008 - Als Kinder waren sie noch lieb. Als Teenager rasten sie aus. Das Phänomen der jugendlichen Rebellion ist eine Erfindung der westlichen Moderne und nur selten in anderen Gesellschaften zu finden. Der Grund dafür: die lieben Kleinen sind einfach zu gut behütet.

Rebellisches Verhalten während der Pubertät ist keineswegs ein unausweichliches Schicksal, weil es biologischer Natur und genetisch festgelegt wäre. Denn es tritt fast nur bei modernen westlichen Teenagern auf, wie der US-Verhaltensforscher Robert Epstein in der Zeitschrift „Gehirn & Geist“ berichtet. Jugendliche Rebellion sei eine Erfindung der westlichen Moderne und kein generelles Phänomen.

Untersuchungen von Teenagern in insgesamt 186 verschiedenen Kulturen ergaben, dass asoziales Verhalten und psychische Störungen in anderen Gemeinschaften viel seltener vorkommen. Ein Hauptgrund laut Epstein: In anderen Gesellschaften verbringen die Jugendlichen ihre meiste Zeit zusammen mit Erwachsenen statt mit Gleichaltrigen und bekommen schon früh Verantwortung übertragen.

Aufruhr bei westlichen Jugendlichen sei das Ergebnis einer künstlichen Verlängerung der Kindheit weit über das Einsetzen der Pubertät hinaus. Im Lauf des letzten Jahrhunderts sei die Jugend mehr und mehr infantilisiert worden.

Zudem werde heute, so der Wissenschaftler, der Verhaltensspielraum von Teenagern durch unzählige Regeln eingeschränkt. Was als notwendiger Schutz etwa vor ausbeuterischer Kinderarbeit begonnen habe, blockiere Jugendliche inzwischen. Psychische Probleme träten aber umso häufiger auf, je stärker Jugendliche auf diese Weise entmündigt würden. Was ihnen heute fehle, sei die Chance, Verantwortung zu übernehmen und sich zu bewähren – auch im Alltag, etwa nach dem Motto: Wer einkauft und kocht, darf auch bestimmen, was es zu essen gibt.

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Immer früher und immer länger fruchtbar

Meldung vom 17.12.2007 - Die Biologische Uhr von Frauen tickt anders als früher: Die Pubertät verschiebt sich immer mehr nach vorne, die Wechseljahre immer mehr nach hinten. Dies belegen Statistiken aus den vergangenen 180 Jahren. Woran das liegt, können sich die Forscher derzeit nicht erklären.

Sozialforschern der Universität Wien haben Statistiken der vergangenen 180 Jahre ausgewertet. Ergebnis: 1850 kamen Frauen im Schnitt fünf Jahre früher in die Wechseljahre als heutige Europäerinnen, die ihre letzte Monatsblutung durchschnittlich etwa mit 50 oder 51 Jahren erleben.

Woran das liegt, können sich die Forscher derzeit nicht erklären. In einer Langzeitstudie mit etwa 20.000 älteren Frauen stellten Bjarne K. Jakobsen und Kollegen von der Universität Tromsö 2002 fest, dass eine späte Menopause auch ein Gesundheitsindikator ist: „Frauen, die eine frühe, natürliche Menopause erleben, sind Opfer einer leicht erhöhten Sterblichkeit.“ Doch die Frage bleibt: Was ist Ursache, was Wirkung?

Die Menopause wird definiert als Zeitpunkt zwölf Monate nach der letzten Menstruation. „Die Bestimmungen waren früher nicht immer exakt. Aber dass sich das Menopausealter verschoben hat, ist aus unzähligen Daten zu sehen“, schreibt Sylvia Kirchengast, Anthropologin der Universität Wien, in ihrem Buch „Sexualität im Wandel“.

Für Kirchengast ist sie ebenso wie die erste Regelblutung und die Körpergröße ein Parameter der „säkularen Akzeleration“ – der beschleunigten körperlichen Entwicklung in den Industrieländern. Während der Wechseljahre nimmt die Hormonproduktion des Körpers stark ab. Diese hat eine Schutzfunktion für die Frau, sagen Mediziner. Würde der Körper weiterhin große Hormonmengen produzieren, obwohl sich die Körperchemie verändert hat, würde er sich selbst gefährden.

Bisher glaubte man, auch Affen und Elefanten erleben Wechseljahre. Eine Harvard-Studie widerlegt die gängige Lehrmeinung jetzt: Anthropologen der Harvard University beobachteten sechs wild lebende Schimpansengruppen in Afrika. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Tiere liegt zwar nur bei etwa 15 Jahren; von den wenigen, die das 40. Lebensjahr erreichen, bringt aber die Hälfte danach noch einmal ein Baby zur Welt, schreiben die Forscher im aktuellen Fachmagazin „Current Biology“.

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