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Blind

Blindenhandschuh spürt Hindernisse via Ultraschall auf - Bauanleitung im Internet

Meldung vom Montag, 22. August 2011 - Wenn der Handschuh drückt, dann ist der Weg nicht frei. Nach diesem Prinzip funktioniert ein neues Gerät für Blinde. Wie das Nachrichtenportal golem.de berichtet, vermisst der Handschuh die Umgebung per Ultraschall. Gegenstände kündigt er dann mit einem Händedruck an, erst leicht, dann immer fester. Nach Angaben der Hersteller können so Gegenstände in einer Entfernung von dreieinhalb Metern bis zu zwei Zentimetern aufgespürt werden. Der Blinde schwingt mit seiner Hand hin und her, wie mit einem Blindenstock, nur dass er die Dinge nicht berühren muss.

Der Hersteller hat seine Entwicklung samt Bauanleitung im Internet veröffentlicht. Die Bauteile kosten ihm zufolge umgerechnet rund 45 Euro.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Studentinnen entwickeln App für Blinde

Meldung vom Freitag, 15. Juli 2011 - Ob Blindenhunde bald durch Smartphones ersetzt werden? Studentinnen der Universität von Alabama haben eine neue Smartphone-App entwickelt, die Blinden- und Sehgestörten Menschen helfen soll, sich in Gebäuden zurecht zu finden.

Die App "Digital Eyes" kann zum Beispiel Schilder laut vorlesen. Im Gebäude selbst gibt sie über die Lautsprecherfunktion am Mobiltelefon Auskunft über Räume und andere wichtige Orte in dem Gebäude, wie zum Beispiel Toiletten. Die App kann ihren Erfinderinnen zufolge auch so eingestellt werden, dass sie Treppen vermeidet.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Neurowissenschaftler wollen mit blinden Kindern Sehprozesse erforschen

Meldung vom Montag, 23. Mai 2011 - Was passiert im Gehirn, wenn ein blinder Mensch nach einer Operation wieder sehen kann?

Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology (MIT) möchten diesen Lernprozess näher untersuchen. Sie wollen 300.000 blinde Kinder in Indien operieren lassen, so dass sie wieder sehen und zur Schule gehen können. In bestimmten Fällen sei dies durch eine Routineoperation möglich.

Tomographien, Befragungen und die Beobachtung der Kinder sollen dann Erkenntnisse für verschiedene Forschungsbereiche liefern. Zusätzliches Wissen darüber, wie das Gehirn visuelle Informationen verarbeitet, könne zum Beispiel das Bauen von Robotern voranbringen. Außerdem hoffen die Wissenschaftler, dadurch Sehstörungen von Autisten besser zu verstehen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Sehzentrum verarbeitet bei Blinden Tast- und Hörsignale

Meldung vom Donnerstag, 7. Oktober 2010 - Viele Blinde können Tastreize und Geräusche besser wahrnehmen als Sehende. Forscher erklären in der Fachzeitschrift "Neuron" warum. Von Geburt an blinde Menschen nutzen demnach eigentlich fürs Sehen zuständige Hirnareale zum Fühlen und Hören. Die Forscher zeigten dies anhand von Experimenten. Sie ließen sehende und blinde Teilnehmer Aufgaben erfüllen, für die man den Hör- und Tastsinn benötigte. Die Auswertung der Hirnaktivität zeigte: Bei blinden Menschen war das Sehzentrum aktiv. Je stärker die Aktivität war, desto besser waren sie in der Lage, die Aufgaben zu lösen. Das Sehzentrum übernimmt nach Angaben der Forscher also Funktionen, um die Leistung bei anderen Sinneseindrücken zu steigern.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 

Sehen ohne Zapfen und Stäbchen

Meldung vom 15.12.2007 - Auch bei Blinden reagiert die innere Uhr auf Licht

Auch völlig blinde Menschen reagieren unter bestimmten Bedingungen auf Licht. Das haben Forscher aus Großbritannien und den USA bei Tests mit zwei Blinden gezeigt, die keine funktionsfähigen Zapfen und Stäbchen mehr besitzen – jene lichtempfindlichen Rezeptoren in der Netzhaut des Auges, die normalerweise das Sehen ermöglichen. Bei den Probanden konnten die Forscher durch gezielte Bestrahlung unter anderem den Ausstoß des an der Regelung des Wach- und Schlafrhythmus beteiligten Hormons Melatonin beeinflussen. Möglich wird diese Reaktion auf Licht wahrscheinlich durch besondere lichtempfindliche Zellen in der Netzhaut, die beim Menschen jedoch bislang nicht identifiziert werden konnten. Nachgewiesen sind sie lediglich bei Mäusen.

Die Hauptschwierigkeit bei den Versuchen war zunächst, überhaupt passende Probanden zu finden, die zum einen keine funktionsfähigen Zapfen und Stäbchen mehr besitzen, deren Netzhaut jedoch ansonsten noch intakt ist. Schätzungen zufolge trifft diese Konstellation auf nicht einmal jeden zwanzigsten Blinden zu. Fündig wurden die Forscher bei einem 56-jährigen Mann und einer 87 Jahre alten Frau, die sie einer ganzen Reihe von Tests unterzogen.

So zeigten die Wissenschaftler bei dem 56-Jährigen in einer zweiwöchigen Versuchsreihe, dass der Melantoninspiegel auf Licht reagierte und sich die innere Uhr des Probanden mit Hilfe von Licht verstellen ließ. So konnten die Forscher beeinflussen, wie schläfrig oder wach sich der Proband fühlte und wie er in Aufmerksamkeitstests abschnitt. Als besonders wirkungsvoll erwies sich hierbei blaues Licht. Bei der 87-Jährigen beobachteten die Forscher, wie sich die Pupillen beim Einfall von Licht verengten. Besonders stark war dieser Effekt auch hier bei blauem Licht. Die ansonsten völlig blinde Probandin konnte in weiteren Versuchen sogar zuverlässig angeben, ob die blaue Lichtquelle gerade angeschaltet war oder nicht.

Neben den für das Sehen wichtigen Zapfen und Stäbchen gibt es weitere lichtempfindliche Zellen im menschlichen Auge, die für die Regulierung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der inneren Uhr wichtig sind, schließen die Forscher aus ihren Ergebnissen. Bei Menschen mit schwersten Augenverletzungen sollte daher anstelle einer Totalamputation des Auges versucht werden, wenigstens die Netzhaut mit diesen lichtempfindlichen Zellen zu erhalten, empfehlen sie. So hätten die Patienten zumindest die Chance, die natürliche Steuerung ihrer inneren Uhr und ihres Wach- und Schlafrhythmus zu behalten.

Farhan Zaidi (Imperial College, London) et al.: Current Biology, Bd. 17, S. 2122

wissenschaft.de – Ulrich Dewald
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by Dr. Radut