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Depression

Gentherapie könnte Behandlung von Depressionen verbessern

Meldung vom Freitag, 22. Oktober 2010 - Die gegenwärtigen Verfahren behandeln die Symptome, aber nicht die Ursachen. Das sagt der US-amerikanische Neurochirurg Michael Kaplitt über gängige Behandlungsmethoden von Depressionen. In einem Fachmagazin stellen Kaplitt und sein Team nun eine Methode vor, mit der sie die Ursachen von Depressionen direkt behandeln wollen. Es handelt sich um eine Gentherapie, die auf das Protein p11 abzielt. Ohne dieses Protein können unsere Zellen kein Serotonin aufnehmen - ein Hormon, das unsere Stimmung maßgeblich beeinflusst: Je weniger p11, desto weniger Serotonin - und je weniger Serotonin, desto schlechter die Stimmung. Durch das Einbringen eines bestimmten Gens haben Kaplitt und sein Team die Produktion des p11-Proteins angekurbelt. Dadurch soll sich die Aufnahme von Serotonin verbessern und damit auch die Stimmung. Bei Mäusen hat das funktioniert. Ein Patent auf seine neue Therapie hat der US-Forscher auch schon angemeldet.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Depressions-Gen möglicherweise gefunden

Meldung vom Montag, 18. Oktober 2010 - Das Gen heißt MKP-1 und könnte mitverantwortlich dafür sein, dass Depressionen entstehen. Wissenschaftler der Universität Yale haben es entdeckt. Sie verglichen die DNA von 21 verstorbenen Menschen mit Depressionen mit dem genetischen Code von 18 Menschen ohne die psychische Erkrankung. Dabei stellten sie fest, dass bei den erkrankten Menschen das Gen MKP-1 doppelt so aktiv war wie bei der Vergleichsgruppe. Darüber berichten sie in der Fachzeitschrift "Nature Medicine". Bei Versuchen mit Mäusen schalteten sie das Gen aus, mit dem Ergebnis, dass die Tiere sehr stressresistent waren. Mäuse mit funktionierendem Gen entwickelten dagegen unter Stress depressionsähnliche Symptome. Den Forschungen zufolge blockiert MKP-1 wichtige Übertragungswege für Nervensignale. Die Erkenntnisse könnten nun helfen, bessere Medikamente für depressive Patienten zu entwickeln.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Depressionen führen zu geringerem Geburtsgewicht der Kinder

Meldung vom Donnerstag, 26. August 2010 - Traurige Mütter haben kleinere Babys. So lässt sich das Ergebnis einer Studie zusammenfassen, die in der Fachzeitschrift BMC Public Health online erschienen ist. Wissenschaftlerinnen aus Schweden und Bangladesch beobachteten in dem asiatischen Land etwa 720 Mütter vor und nach der Geburt. Von ihnen hatte knapp ein Fünftel Depressionen und wurde von Angstzuständen geplagt. Ihre Kinder waren deutlich leichter als die der gesunden Mütter. Die Forscherinnen liefern dafür zwei mögliche Erklärungsansätze: Entweder hemmten die von den Frauen ausgeschütteten Stresshormone das Wachstum der Babys. Oder sie kümmerten sich aufgrund ihrer Erkrankung weniger um das Wohlergehen ihres Nachwuchses.

Quelle: DRadio Wissen

Globale Midlife-Crisis

Meldung vom 30.01.2008 - In mittleren Lebensjahren fallen Menschen in ein Stimmungstief

Lebensfreude und Wohlbefinden der Menschen erreichen im vierten Lebensjahrzehnt einen Tiefpunkt: Dann treten Depressionen statistisch gesehen am häufigsten auf. In den Lebensabschnitten davor und danach fühlen sich die meisten Menschen mental besser. Bildlich gesprochen folgt die Lebensfreude über die Jahre gesehen der Form eines "U". Dies gilt für Menschen von Norwegen bis Argentinien und von den USA bis China. Britische und amerikanische Forscher um Andrew Oswald von der Universität von Warwick haben diese U-Form in Untersuchungsdaten von 72 Ländern gefunden. Die Gründe hinter dieser globalen Veränderung der Befindlichkeit sind allerdings unklar.

Die Forscher werteten statistische Erhebungen in 72 Ländern aller Kontinente aus. Zwei Millionen Menschen wurden erfasst, ein Großteil davon Nordamerikaner und Westeuropäer. Oswald und sein Team schauten besonders auf den mentalen Gesundheitszustand der Menschen. Zu ihrer Überraschung fanden sie in den Daten eine deutliche U-Kurve für das Wohlbefinden: Zu Beginn und Richtung Ende ihres Lebens sind die Menschen glücklicher. In der Lebensmitte fühlten sich die Menschen elender. In Westeuropa war beispielsweise in Großbritannien der Tiefpunkt bei 44 Jahren für Männer und Frauen erreicht. In den USA lag er für Frauen bei 40 Jahren und für Männer bei 50 Jahren.

Das Abgleiten in die depressivere Lebensphase in den 40ern ist ein langsamer Prozess, sagen die Forscher. Es geschehe nicht in einem einzigen Jahr. In den 50ern rappeln sich die Menschen wieder auf. Wenn sie körperlich fit sind, können sich 70-Jährige genauso gut und glücklich fühlen wie 20-Jährige, erklärt Oswald.

Die Forscher fanden die U-förmige Befindlichkeitskurve bei Menschen in allen Ländern. Da Kinderzahl, Scheidungen, Jobwechsel und Einkommen keine Rolle spielen, glauben die Forscher, dass die prekäre Stimmungslage in der mittleren Lebensphase zur Natur des Menschen gehöre. Wenn Menschen wissen, dass das Stimmungstief in mittleren Jahren ganz normal ist, kommen sie besser durch, hoffen die Forscher.

Mitteilung der Warwick-Universität

wissenschaft.de – Martin Schäfer


Geringes Geburtsgewicht macht anfällig für Ängste

Meldung vom 14.12.2007 - Die Basis für die spätere psychische und emotionale Entwicklung eines Menschen wird bereits im Mutterleib gelegt: Eine kanadische Langzeitstudie zeigt: Kinder, die mit einem niedrigen Geburtsgewicht zur Welt kommen, sind im späteren Leben anfälliger für Angststörungen und Depressionen.

In der Studie analysierten Forscher um Ian Colman von der Universität von Alberta Daten aus einer großen Langzeitstudie. Die 4.600 Teilnehmer kamen 1946 in Großbritannien zur Welt und wurden bis zum Alter von 53 Jahren mehrmals untersucht.

Je geringer das Geburtsgewicht der Personen war, desto höher war ihr Risiko, später an Depressionen oder Angststörungen zu erkranken. Selbst Personen mit nur leichten psychischen Problemen wogen bei der Entbindung tendenziell weniger, wie die Forscher in der Zeitschrift „Biological Psychiatry“ schreiben.

„Klein geboren zu werden, ist nicht unbedingt ein Problem“, räumt Colman ein. „Es ist dann ein Problem, wenn man wegen widriger Umstände im Mutterleib klein zur Welt kommt.“ Unter starkem Stress leidet demnach die Blutversorgung der Gebärmutter und damit auch die Versorgung des Fetus mit Nährstoffen.

Gleichzeitig gibt die Mutter verstärkt Stresshormone an den Fetus weiter, die möglicherweise die Entwicklung des Nervensystems und die Reaktion auf Belastung beeinflussen. Das Resultat der Studie hat laut Colman große gesellschaftliche Bedeutung. Das Fazit fasst der Forscher in einem Satz zusammen: „Wir sollten uns besser um schwangere Frauen kümmern.“

Zur Originalnachricht auf welt.de





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