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Gedächtnis

Rhesusaffen können aus dem Gedächtnis zeichnen

Meldung vom Donnerstag, 28. April 2011 - Wie stark unterscheiden sich Mensch und Affe? Einer aktuellen Studie zufolge weniger als bisher gedacht. Wie US-Forscher bei Experimenten mit Rhesusaffen herausfanden, sind die Tiere ähnlich wie der Mensch zu abstrakten Gedächtnisleistungen fähig. Die Affen lernten, dass sie beim Berühren von bestimmten Mustern mit mehreren Quadraten auf einem Bildschirm eine Belohnung erhielten. Im eigentlichen Test sollten die Tiere das Symbol selbst fertig zeichnen. Das gelang ihnen auf Grundlage ihrer Erinnerung.

Bisher ging die Forschung davon aus, dass nur Menschen aus dem Gedächtnis zeichnen können. Die Wissenschaftler vermuten nun, dass ein gemeinsamer Vorfahre von Rhesusaffe und Mensch diese Hirnleistung entwickelte - dieser lebte vor etwa 30 Millionen Jahren.

Die Studie aus dem Fachjournal "Current Biology" ist online vorab erschienen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Das Hirn googelt

Meldung vom 31.12.2007 - Das Gedächtnis nutzt ein ähnliches System wie die Suchmaschine

Die menschliche Erinnerung arbeitet bei der Suche nach Informationen ähnlich wie die Suchmaschine Google. Das haben amerikanische Psychologen in Vergleichstests gezeigt. Google basiert auf einem speziellen Verfahren namens PageRank, das nicht nur die Anzahl der Begriffe auf den Internetseiten, sondern auch deren Wichtigkeit wertet. Welche Seiten wichtig sind, wird wiederum davon bestimmt, ob andere wichtige Seiten zu der jeweiligen Seite linken. In Zukunft könnte dieses Prinzip dazu benutzt werden, in Erinnerungsexperimenten die Wichtigkeit von Wörtern zu untersuchen, schreiben die Wissenschaftler um Thomas Griffiths.

Ähnlich wie Google nach Internetseiten suchen auch Menschen in ihrem Gedächtnis nach Daten, Fakten, Wörtern oder Konzepten. Wie frühere Untersuchungen bereits zeigten, sind die Informationen im Erinnerungs-Netzwerk ähnlich miteinander verbunden wie die Daten im Internet. Die Wissenschaftler um Griffiths untersuchten nun mit einem Test zur Erinnerungsfähigkeit, wie eine solche Informationsbeschaffung funktioniert: Fünfzig Probanden wurden nacheinander Karten mit einem Buchstaben des Alphabets gezeigt. Anschließend mussten sie beginnend mit diesen Anfangsbuchstaben das erste Wort nennen, das ihnen einfiel, beispielsweise "Apfel" als Antwort auf "A".

Die auf diese Weise gesammelten rund 5.000 Wörter stellten die Forscher in einem unter sprachlichen Gesichtspunkten organisierten Netzwerk zusammen. Dabei ergab sich eine ganz ähnliche Struktur, wie auch aus einer Auswertung der Daten nach dem Google-Verfahren PageRank folgte. So konnte mit PageRank zuverlässig die Wahrscheinlichkeit vorhergesagt werden, mit der die Wörter von den Probanden genannt wurden. Da die Informationen in beiden Systemen auf ähnliche Weise beschafft und verarbeitet werden, lassen sich in Zukunft vielleicht neue Möglichkeiten finden, wie Suchmaschinen optimiert und die kognitiven Leistungen weiter erforscht werden können, erklären die Forscher.

Thomas Griffiths (Universität von Kalifornien, Berkeley) et al.: Psychological Science, Bd. 18, S. 1069

wissenschaft.de – Christina Taraschewski


Gutes Gedächtnis dank Filter im Gehirn

Meldung vom 12.12.2007 - Schwedische Forscher haben das Geheimnis des guten Gedächtnisses gelüftet: Sie fanden eine Hirnregion, in der unwichtige von wichtigen Informationen getrennt werden. Sie schreiben, dass Menschen mit einem guten Gedächtnis mehr Hirnaktivität in den Basalganglien zeigen – selbst, wenn sie abgelenkt waren.

Die schwedischen Forscher um Torkel Klingberg nutzten ein bildgebendes Verfahren, um den Gehirnen ihrer Probanden bei der Arbeit zuzusehen. Sie stellten ihnen eine Aufgabe am PC, bei der sie auf Bilder reagieren mussten. Gelegentlich waren die Bilder mit unwichtigen Informationen versehen. Bevor ein solches Bild auftauchte, wurden die Testpersonen mit einem Tonsignal gewarnt.

Die Forscher konnten beobachten, wie nach dem Tonsignal die Aktivität in den Basalganglien und im Frontallappen der Großhirnrinde stieg. Das Gehirn, glauben sie, bereitet sich nach dem Ton darauf vor, Informationen auszusortieren. Bei den Testpersonen mit gutem Gedächtnis waren diese Hirnregionen aktiver.

Das Gedächtnis beruht auf einer Art Arbeitsspeicher, in dem wir Informationen auf Abruf speichern. Er ist zum Beispiel gefragt, wenn wir Rechenaufgaben im Kopf lösen oder uns an eine Telefonnummer erinnern. Die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses, glauben die Forscher, hängt davon ab, wie gut die dort abgelegten Informationen gefiltert wurden: wer die unwichtigen Informationen außer Acht lässt, hat mehr Raum für Wichtiges.

Zur Originalnachricht auf welt.de





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