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Gesundheit

Tödliche Fehler durch medizinische Abkürzungen

Meldung vom 07.01.2008 - Patienten werden irrtümlich Medikamente in tödlichen Dosierungen verabreicht oder falsche Gliedmaßen amputiert: Die Ergebnisse einer neuen US-Studie sollten Ärzten eine Warnung sein. Unklare oder uneinheitliche medizinische Abkürzungen sind der Grund für viele schwere Behandlungsfehler.

Die Medical Defence Union warnt Ärzte davor, in medizinischen Aufzeichnungen Abkürzungen zu verwenden. Immer wieder werde durch Unklarheiten das Leben der Patienten gefährdet. Schwierigkeiten entstehen vor allem dadurch, dass Abkürzungen mehr als eine Bedeutung haben können oder falsch interpretiert werden. Laut der Kommission wurden Patienten die falschen Gliedmaßen entfernt oder Medikamente in tödlichen Dosierungen verabreicht.

Eine aktuelle amerikanische Studie untersuchte 30.000 Fehler bei der Medikation. Fünf Prozent der tödlichen Fehler standen in einem direkten Zusammenhang mit Abkürzungen in Aufzeichnungen. Zu den verbreiteten Fehlern gehörte die Abkürzung von Medikamentenbezeichnungen und der Dosierung. Eine Überprüfung durch die Kinderstation des Birmingham Heartlands Hospitals ergab laut den Archives of Disease in Childhood, dass Abkürzungen auf Grund verschiedener Interpretationsmöglichkeiten für Verwirrung sorgten.

Als den Befragten eine Reihe von Abkürzungen gezeigt wurde, konnten die Kinderärzte sich auf 56 bis 94 Prozent der Interpretationen einigen. Andere Mediziner erkannten nur 31 bis 63 Prozent. Die Autoren der Studie wiesen laut BBC ebenfalls nach, dass der Einsatz der Abkürzungen nicht einheitlich war. Die MDU forderte die Ärzte dazu auf, Abkürzungen und Akronyme zu nehmen, die absolut eindeutig sind.

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Studenten sind Spitze im Medikamentenkonsum

Meldung vom 03.01.2008 - Wohl dem der berufstätig ist, denn Studierende in Deutschland stehen offenbar noch stärker unter Druck: Zeitnot, Hektik und Stress machen viele angehende Akademiker krank – vor allem psychische Leiden nehmen zu. Als Folge greifen Studenten immer häufiger zu Medikamenten.

Bundesweit haben Ärzte im vergangenen Jahr Studenten Medikamente für 52 Tagesrationen verschrieben. Das ist das Ergebnis einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) unter gut 130.000 Studierenden im Alter von 20 bis 34 Jahren, die in Kiel veröffentlicht wurde.

Fast zehn Prozent der an Hochschüler insgesamt verordneten Medikamente waren der Untersuchung zufolge Psychopharmaka. Demnach bekamen Studenten im Alter von 20 bis 34 Jahren Antidepressiva für fünf Tagesrationen im Jahr. Im Vergleich dazu erhielten Berufstätige in dieser Altersgruppe Antidepressiva nur für 3,5 Tage jährlich. Als psychisch belastende Faktoren nennen die Studenten Zeitdruck, Hektik an der Hochschule und fehlende Rückzugsmöglichkeiten.

"Die Auffälligkeiten zeigen, dass Leistungsdruck und Stress mit allen negativen Folgen zum Uni-Alltag gehören“, sagte der Sprecher der TK Schleswig-Holstein, Volker Clasen. Dabei nimmt der Anteil der Studierenden, die Antidepressiva bekommen, mit dem Alter zu. "Von den 30- bis 34-Jährigen bekamen mehr als drei Prozent der männlichen und fast sechs Prozent der weiblichen Studenten Medikamente gegen Depressionen verordnet“, erläuterte Clasen.

Am meisten Arzneimittel schlucken angehende Akademiker in Schleswig-Holstein. Statistisch erhielten sie Medikamente für 60 Tage im Jahr, hieß es. Über die Gründe für diesen besonders hohen Verbrauch könne man nur spekulieren, meinte Clasen.

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Muttermilch bewahrt Kinder vor Krebs

Meldung vom 03.01.2008 - Dass Mütter, die ihre Kinder stillen, einen Schutz vor Brustkrebs genießen, ist bekannt. Doch Stillen schützt auch die Kinder vor Krebs. Das belegt eine neue Studie an 374 Kindern in Spanien. Der Schutz setzt jedoch erst ein, wenn das Baby mindestens zwei Monate gestillt wurde.

Die präventive Wirkung erhöht sich mit jedem weiteren Monat, in dem gestillt wird und betrifft alle Formen von Tumoren und Leukämien. Das ist das Ergebnis einer neuen Vergleichsstudie an insgesamt 374 Kindern in Spanien, die das „Journal of Paediatrics and Child Health“ in ihrer Januar/Februar-Ausgabe veröffentlicht.

Das Wissenschaftlerteam unter der Leitung des spanischen Kinderarztes Juan Antonio Ortega-García von der Universitätsklinik Murcia führte die Studie als Teil einer umfassenderen Analyse des US-amerikanischen, argentinischen und spanischen Kinderkrebsnetzwerks Macape durch und bezog im Jahr 2007 187 Kinder ein, die zwischen dem 1.August 2005 und dem 1.August 2006 an Krebs erkrankt waren. Pro Jahr erkranken in Spanien rund 900 Kinder an Krebs.

Als Kontrollpersonen wurden 187 Geschwister herangezogen. Bei Einzelkindern griff man auf vergleichbare andere Kinder zurück. Ausgeschlossen waren Frühchen, Kinder mit einer zweiten Krebserkrankung und Kinder, die nach der Geburt länger als drei Tage im Krankenhaus geweilt hatten. Die Mediziner kontaktierten die Familien telefonisch und führten zwei- bis dreistündige Interviews mit den Eltern. Die Kinder waren im Schnitt sechseinhalb Jahre alt. Zu den häufigsten Krebsarten zählten Leukämie (34 Prozent) und Tumore des Zentralnervensystems (14 Prozent).

Bei den Kindern, die an Krebs erkrankt waren, hatten ihre Mütter sie durchschnittlich zwischen vier und 8,43 Wochen lang gestillt. Bei der gesunden Kontrollgruppe lag die mittlere Stilldauer deutlich höher: zwischen acht und 11,25 Wochen. Bei ausschließlich flaschengefütterten Kindern war die Krebsrate gegenüber den Stillkindern 1,8-fach erhöht. In allen Altersgruppen, schreiben die Mediziner, traten Krebsfälle bei voll gestillten Kindern seltener auf, und der Schutz erhöhte sich mit der Stilldauer.

„Unsere Studie zeigt, dass das Stillen eine schützende Wirkung gegen kindlichen Krebs hat. Der schützende Effekt beginnt nach den ersten acht Wochen und steigt dann fortwährend mindestens während des ersten halben Lebensjahres an“, schreiben die Autoren. Der schützende Effekt beziehe sich nicht auf bestimmte Krebsarten, sondern auf alle Formen kindlicher Tumoren. Der Zusammenhang zwischen Stillen und Krebsverhütung sei jedoch nicht nur vielen Eltern unbekannt, sondern auch vielen Ärzten.

„Ich bin sehr beunruhigt über die niedrigen Stillraten in unserer Region“, sagt Studienleiter Ortega-García. Er verweist auf eine bislang unveröffentlichte Studie an 101 spanischen Mutter-Kind-Paaren. Danach stillten nach sechs Monaten noch 35 Prozent der Mütter. Die meisten stillten zwischen 45 und 63 Tagen. Hauptkriterien, die gegen das Stillen genannt wurden, waren das Rauchen, ein höheres Alter der Mütter (über 35 Jahre) und eine Kaiserschnittentbindung, die das Stillen anfangs manchmal erschwert. Außerdem stillten Mütter mit niedriger Schulbildung seltener, solche, die bereits ein älteres Kind hatten, und Mütter, die selbst Erstgeborene waren. Ein längerer Mutterschaftsurlaub wirkte sich hingegen positiv auf die Stilldauer aus.

„Als Kinderärzte und Wissenschaftler versuchen wir, Sprecher für die Kinder zu sein. Manchmal fühle ich mich allerdings machtlos, weil die Industrie uns so stark bedrängt“, klagt Ortega-García. „Die Millionen, die in die Werbung und den Vertrieb von Babynahrung gesteckt werden, sind der größte Feind des ‚Ökosystems Stillen'“. Kritisch äußert sich der Kinderarzt auch zu den Werbekampagnen der Tabakindustrie. Er plädiert für eine Reduktion der Kaiserschnittraten, für Antitabakkampagnen, mehr Unterstützung von Frauen in unteren sozialen Schichten und längeren Mutterschutzurlaub.

Das bayerische „Stillmonitoring“ 2006 ergab, dass hierzulande sogar nur noch jedes fünfte Baby, wie von der WHO empfohlen, sechs Monate lang ausschließlich Muttermilch erhält. „Die Mütter in Deutschland beginnen schon früh mit der Zufütterung von Muttermilchersatz und Beikost“, beklagte Professor Hildegard Przyrembel, Geschäftsführerin der Nationalen Stillkommission am Robert-Koch-Institut. Als europäisches Vorbild gilt zurzeit Norwegen, dort werden 80 Prozent der Kinder mindestens sechs Monate lang voll gestillt.

Zur Originalnachricht auf welt.de - Birgitta vom Lehn





Mit Additiven zu gesünderem Essen

Meldung vom 02.01.2008 - Polyphenole als Zusatzstoffe sollen die schädlichen Auswirkugen von Fett verringern

Ähnlich wie Zusatzstoffe im Benzin die Verbrennung im Automotor sauberer machen, können Zusätze in Nahrungsmitteln das Gesundheitsrisiko durch fettes Essen senken. Das legt zumindest eine Studie israelischer Forscher nahe. Darin konnten die Wissenschaftler zeigen, dass nach einer reichhaltigen Mahlzeit sehr viel weniger schädliche Stoffwechselprodukte ins Blut gelangen, wenn das Essen zuvor mit einem Extrakt aus Rotwein behandelt wird. Eine derartige Behandlung könnte dazu beitragen, die schädlichen Folgen von zuviel Fett auf das Herz-Kreislauf-System zu vermindern, schreibt das Team um Joseph Kanner.

Sechs Männer und vier Frauen bekamen für die Studie jeweils eine von drei Mahlzeiten vorgesetzt: die Kontrollmahlzeit A, bestehend aus 250 Gramm fettem Putenfleisch und Wasser, Mahlzeit B, zu der zusätzlich ein Glas Wein gehörte und bei der das Putenfleisch nach der Zubereitung mit etwas Rotweinextrakt versetzt wurde, oder Mahlzeit C, die ebenfalls ein Glas Wein umfasste und bei der das Fleisch vor der Zubereitung mit Rotweinextrakt behandelt wurde. Anschließend bestimmten die Wissenschaftler die Menge einer Substanz namens MDA in Blut und Urin der Probanden. Sie ist ein Maß dafür, wie viel Fett während des Stoffwechsels durch aggressive Teilchen wie etwa die sogenannten freien Radikale oxidiert und damit zerstört wird und gilt als schädlich für das Gefäßsystem.

Das reichhaltige Essen ließ den MDA-Spiegel im Blut auf fast das Fünffache ansteigen, entdeckten die Forscher. Dreiviertel davon konnte jedoch durch die zusätzliche Verwendung von Rotweinextrakt und Wein in Mahlzeit B aufgefangen werden. Bei Mahlzeit C blieb der Anstieg sogar vollständig aus. Verantwortlich dafür sind nach Ansicht der Wissenschaftler die sogenannten Polyphenole im Wein, sekundäre Pflanzenstoffe, die freie Radikale abfangen und so die negativen Begleiterscheinungen des Fettstoffwechsels verhindern können.

Damit sei zum ersten Mal gezeigt worden, dass Polyphenole das Auftauchen schädlicher Nahrungsmittelrückstände im Blut verhindern können, so Studienleiter Kanner. In Zukunft könnten fettreiche Nahrungsmittel daher standardmäßig mit Polyphenolen angereichert werden, um das Risiko für Arteriosklerose und andere Gefäßerkrankungen auch ohne eine Ernährungsumstellung zu senken.

Joseph Kanner (Agricultural Research Organisation of Israel, Bet Dagan) et al: FASEB Journal, DOI: 10.1096/fj.07-9041com

wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel


Was gegen den Kater am Morgen hilft

Meldung vom 27.12.2007 - Bier, Wein, Sekt, Champagner, Spirituosen: An Silvester wird meist ausgiebig getrunken und gefeiert. Doch eine durchzechte Nacht kann am folgenden Tage schmerzvoll enden. Außer dem Griff zur Tablette gibt es aber noch andere Dinge, die gegen hämmernde Kopfschmerzen und Unwohlsein helfen.

Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit. Dabei gehen unter anderem auch Mineralstoffe über die Niere verloren. Mineralstoffe sind aber für viele Stoffwechselfunktionen unerlässlich und regulieren darüber hinaus die Reizübertragung auf Muskeln und Nerven. Ein Mangel an Mineralstoffen kann daher zu Kopfschmerzen führen.

In Verbindung mit dem Restalkohol spüren dies viele Leidtragende als "Kater" am Morgen nach der Party. Der Kopf hämmert, als ob er gleich zerspringen würde. Wer den Tag nicht im Bett verbringen will, sollte rechtzeitig vorsorgen, um dem Katzenjammer zu entgehen.

Dr. Wolf von Römer vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) empfiehlt deshalb bereits vor dem Schlafengehen viel Mineralwasser zu trinken, um den alkoholbedingten Wassermangel auszugleichen. Darin aufgelöste Brausetabletten mit Magnesium könnten zudem zuvor ausgeschwemmte Spurenelemente ersetzen. Auch eine Gemüsebrühe am nächsten Morgen könne den Flüssigkeits- und Salzverlust abmildern.

Ein weiterer Grund für das Unwohlsein am nächsten Morgen ist, dass Alkohol und seine Abbauprodukte giftig für die Zellen des Körpers sind. „Besonders wer hochprozentigen Alkohol trinkt, nimmt mehr Alkohol auf, als sein Körper in kurzer Zeit abbauen kann“, so Römer.

Im Schnitt sinkt der Alkoholspiegel im Blut pro Stunde um circa 0,15 Promille, das entspricht einem Abbau von etwa 0,15 bis 0,2 Liter Bier bzw. 0,1 bis 0,15 Liter Wein. Wer also um 24 Uhr einen Blutalkoholspiegel von 1,9 Promille aufweist, bei dem sinkt der Restalkohol gegen 9.30 Uhr unter die gesetzliche Grenze von 0,5 Promille, ab der Bußgeld und Fahrverbot drohen. Erst gegen 10.45 Uhr liegt der Alkoholgehalt unter 0,3 Promille. Ab diesem Wert wird bei einer Gefährdung des Straßenverkehrs der Führerschein entzogen, z.B. bei Verwicklung in einen Unfall.

Allerdings können die Werte je nach körperlicher Verfassung unterschiedlich sein. So wandelt der Körper von Frauen und Jugendlichen Alkohol oft langsamer um als der von Männern. Auch Körpergewicht, unzureichende Nahrungsaufnahme, Stress, Schlafdefizit oder die Einnahme von Medikamenten verzögern den Alkoholabbau.

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by Dr. Radut