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Fliegen

"Merkwürdigste" Fliege der Welt in Kenia wiederentdeckt

Meldung vom Mittwoch, 8. Dezember 2010 - Sie ist schrecklich behaart und äußerst merkwürdig. So beschreiben Insektenforscher eine Fliege, die sie erstmals seit 62 Jahren in Kenia wieder entdeckt haben. Das spinnenähnliche Tier verfügt demnach über Flügel, die zum Fliegen nicht taugen. Und die Männchen dieser seltenen Art hätten bis zu einen Zentimeter lange, mit gelben Haaren bedeckte Beine. Die beiden nun entdeckten Exemplare befanden sich den Forschern zufolge in einer höhlenartigen Felsspalte in Ukazi Hill östlich von Nairobi - vermutlich ihr einziger, begrenzter Lebensraum, weil die Tiere ja nicht fliegen können. Deswegen plädieren die Wissenschaftler jetzt dafür, den Ort unter Naturschutz zu stellen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Das Sexual-Verhalten von Fliegen - Forscher schauen ins Hirn

Meldung vom Dienstag, 28. September 2010 - Das Gehirn der Tau-Fliege ist nur etwa einen halben Millimeter groß, aber trotzdem einer genauen Untersuchung wert. Das fanden zumindest Neurobiologen aus Wien und erstellten einen 3D-Atlas des Fliegenhirns. Ihr Vorhaben klingt relativ unspektakulär: Grundlagenforschung. Die Wissenschaftler wollten transparenter machen, wie Gehirne und Nervenzellen funktionieren und wie tierisches Instinktverhalten entsteht. Die Forscher fokussierten sich auf das Balz-Verhalten der Tau-Fliege. Sie fanden heraus: Oberflächlich ähneln sich die Schaltkreise von Fliegen-Männchen und Weibchen. Im Detail zeigten sich aber Unterschiede. Auf identische Reize reagierten Männchen und Weibchen anders - eben geschlechtsspezifisch. Die Fachzeitschrift "Current Biology" hat den Forschungsergebnissen aus Wien die aktuelle Titel-Geschichte gewidmet.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 

Wie die Vögel fliegen lernten

Meldung vom 24.01.2008 - Forscher: Der Winkel des Flügelschlags ist entscheidend, um in die Luft zu kommen

Vögel haben fliegen gelernt, als sie den richtigen Winkel von Flügel zu Horizont gefunden hatten. Dies schließt Kenneth Dial von der Universität von Montana in Missoula aus Videoaufnahmen von Chukarhühnern. Von wenige Tage alten Küken bis zu ausgewachsenen Hühnern flattern die Tiere mit ihren Flügeln in einem fast identischen Winkel zum Erdboden. Selbst die Vorflügel der Küken entwickeln dabei nicht unbeträchtliche aerodynamische Kräfte. Die Forscher um Kenneth Dial glauben deshalb, dass sich der Vogelflug vom Boden aus und nicht als Gleitflug aus der Höhe entwickelt hat.

Die Frage nach der Entwicklung des Vogelflugs wird von Evolutionsbiologen schon lange kontrovers diskutiert. Nach der ersten Theorie lernten die Vögel zuerst, von Bäumen und anderen Höhen herabzugleiten, bevor sie aktiv zu fliegen begannen. Vertreter der anderen Hypothese meinen, dass Bodenvögel zuerst fliegen lernten, indem sie einen Anlauf nahmen und dann mit den Flügeln schlugen. Paläontologen legten Fossilfunde einmal zugunsten der ersten, dann der zweiten Theorie aus. Geklärt wurde die Frage bis jetzt aber nicht.

Die Ergebnisse von Dial könnten dies ändern: Der Biologe beobachtete Chukarhühner von der Zeit des Schlüpfens bis sie ihre volle Größe erreicht hatten. Vor jedem Flug oder Flugversuch präparierte er die Tiere mit Reflektoren und machte dann Aufnahmen mit Hochgeschwindigkeitskameras. Die Bewegung der Reflektoren auf den Tierkörpern wandelte er später mit Hilfe einer Computersoftware von 2D- in 3D-Aufnahmen um und konnte so den Flug vom Start bis zur Landung genau analysieren.

Dial und sein Team stellten dabei fest, dass der Winkel, in dem die Hühner ihre Flügel in Relation zur Bodenoberfläche halten, vom Küken bis zum Altvogel nur um wenige Grad variiert. Nach früheren Theorien müssten die Tiere für jedes Flugmanöver – Start, Sinkflug oder Horizontalflug zum Beispiel – eine andere Flügelhaltung einnehmen. Dass sie dies nicht tun, beweist die Theorie der Evolution des Flugs vom Boden, so Dial: Die Vorfahren der heutigen Vögel mussten nur den richtigen Winkel herausfinden, um auch mit Vorformen von Flügeln schon aerodynamische Kräfte zu entfalten und so einen Vorteil in der natürlichen Auslese zu erringen. In einem Lebensraum mit Höhenunterschieden kann auch schon ein etwas sanfterer Aufprall über das Fortbestehen einer Art entscheiden.

Kenneth Dial (Universität von Montana, Missoula): Nature, Online-Vorabveröffentlichung, DOI 10.1038/nature06517

wissenschaft.de – Livia Rasche

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by Dr. Radut