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Bakterien

Resistente Bakterien in Afrika sollen untersucht werden

Meldung vom Freitag, 25. Juni 2010 - In europäischen Krankenhäusern weiß man seit langem von dem gefährlichen Erreger "Staphyloccocus Aureus". Nun sollen die Bakterien auch in Afrika besser bekämpft werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Projekt in Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes mit 1,5 Millionen Euro. Der Krankheitserreger gilt als besonders tückisch, da er die Haut von Mensch und Tier besiedelt, meist ohne Symptome hervorzurufen. Gelangt er aber in Wunden, kann er bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem tödliche Entzündungen und Blutvergiftungen hervorrufen. Die meisten Antibiotika helfen nicht, denn die Keime sind resistent. Die Wissenschaftler wollen klären, wie verbreitet "Staphyloccocus Aureus" in Afrika ist und was getan werden kann, um die Gefahr einzudämmen.

Quelle: DRadio Wissen

Forscher züchten Bakterien mit Hitzeschutz

Meldung vom Montag, 21. Juni 2010 - Bakterien der neuen Generation sollen hart arbeiten - zum Beispiel unter unwirtlichen Bedingungen Umweltgifte abbauen. Das Problem: Die Einzeller fühlen sich nur bei bestimmten Temperaturen wohl; wird es zu heiß, können sie meist nicht überleben. Das liegt daran, dass die Eiweiße nicht mehr funktionsfähig sind, die ihren Stoffwechsel ausmachen: Deren kompliziert gefaltete Struktur wird durch die Hitze zerstört. Forscher der Universität München haben jetzt einen Bakterienstamm gezüchtet, der dem besser standhält: Die Organismen besitzen höhere Konzentrationen eines Schutzproteins, das die Stoffwechseleiweiße in Form hält und dadurch ihre Funktion gewährleistet. Der Hitzeschutz hat aber auch seinen Preis: Die Bakterien wachsen langsamer, denn das Extra kostet viel Energie - die dann bei der Vermehrung fehlt.

Quelle: DRadio Wissen

Spontanheilungen bei Krebs durch Bakterien und Fieber

Meldung vom 23.01.2008 - Sie gehören zu den Mysterien der Medizin: Spontanheilungen bei Krebs. Über die Ursachen wurde lange gerätselt. Ein Gießener Bioinformatiker erforscht seit Jahren dieses Phänomens: Ihm fiel auf, dass diese Heilungen oft in engem Zusammenhang mit fiebrigen Infekten stehen.

Seit Jahren erforscht Uwe Hobohm, Professor für Bioinformatik an der FH Gießen-Friedberg, das Phänomen von Spontanheilungen bei Krebs. Dazu hat er unter anderem viele Fallbeschreibungen aus Fachzeitschriften ausgewertet. Seinen Erkenntnissen zufolge stehen Spontanheilungen oft in engem zeitlichen Zusammenhang mit einem heftigen fiebrigen Infekt stehen.

Wenn dieser Zusammenhang tatsächlich besteht, so seine Folgerung, sollte er auch Krebsvorläuferzellen betreffen, sich also vorbeugend bemerkbar machen. Die Bestätigung für diese These hat Hobohm in etlichen verstreuten epidemiologischen Studien gefunden: Demnach senkt eine persönliche Krankengeschichte mit vielen Infekten tatsächlich das Krebsrisiko. Diese "reinigende Wirkung" kann sich aber auch entfalten, nachdem Krebs entstanden ist. So kann ein Infekt nach einer Krebsoperation die Heilungschancen deutlich verbessern.

Die Forschungsergebnisse wurden bereits 2005 im renommierten "British Journal of Cancer" diskutiert. Im Vordergrund stand die Frage, ob es sinnvoll ist, jeden grippalen Infekt mit Antibiotika und fiebersenkenden Mitteln zu behandeln.

Inzwischen haben die Wissenschaftler auch eine plausible biochemische Erklärung für Spontanheilungen bei Krebs gefunden: Durch bakterielle Produkte, so genannte PAMP (Pathogen Associated Molecular Pattern), findet eine Stimulation des angeborenen Immunsystems statt.

Das angeborene Immunsystem gilt aber als Stiefkind in der Krebsimmunologie. Die Forschung konzentriert sich bis heute - auch in der Impfstoffforschung - vor allem auf das adaptive Immunsystem, das imstande ist, Antikörper und T-Zellen herzustellen.

Jedem Impfstoff sind so genannte Adjuvantien beigefügt. Dabei handelt es sich um Hilfsstoffe, welche die Wirkung anderer Bestandteile eines Arzneimittels verstärkt und somit die die Immunantwort um ein Vielfaches verstärken. Doch erst kürzlich haben Forscher erkannt, dass Adjuvantien in Impfstoffen auf dieselben Proteine im menschlichen Körper wirken wie die bereits oben erwähnten PAM-Substanzen: nämlich auf die so genannten Toll-Rezeptoren. Das sind wichtige Bestandteile des angeborenen Immunsystems, die zu einer viel stärkeren Immunantwort gegen Krebszellen führen. Fieber verstärkt diese Wirkung wahrscheinlich auf vielfältige Weise.

Zusammen mit englischen Forscherkollegen hat Hobohm nun in der angesehenen Zeitschrift "Critical Reviews in Immunology". die derzeitige medizinische Anwendung von PAMP in Frage gestellt. Die wenigen vorliegenden klinischen Studien zu PAMP waren bislang nicht sehr erfolgreich, nach Ansicht des Autorentrios eine Folge falscher Anwendung. Anstatt einzelne PAMP über kurze Zeiträume bei austherapierten Patienten zu testen, so die Verfasser, sollte man einen Cocktail von PAMP über längere Zeit an nicht entsprechend vorbehandelten Patienten unter Fieber anwenden. Nur dann könne das volle Potenzial von PAMP gefunden werden.

In einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Universität Gießen soll nun an Mäusen geprüft werden, ob die Verabreichung von PAMP-Substanzen unter gezielter Fiebererzeugung tatsächlich die Wirkung dieser Krebstherapie verbessern kann.

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Morbus Crohn ist womöglich eine Infektionskrankheit

Meldung vom 12.01.2008 - Europaweit leiden etwa 1,5 Millionen Menschen an der chronischen Darmentzündung Morbus Crohn. Die Ursachen für die Erkrankung sind ungeklärt. Eine Studie belegt, dass das möglicherweise Bakterien zur Erkrankung führen. Der Berufsverband der Internisten zweifelt diese als einzigen Grund jedoch an.

Das Mycobacterium paratuberculosis ist möglicherweise an der Entstehung der chronischen Darmentzündung Morbus Crohn beteiligt. Darauf deuten zumindest Untersuchungen der Universität Liverpool hin. Die Wissenschaftler fanden nach Angaben des Berufsverbandes Deutscher Internisten Hinweise, dass das Bakterium ein spezielles Zuckermolekül freisetzt, welches wiederum die Fresszellen des Immunsystems daran hindert, in den Körper eingedrungene Bakterien zu vernichten. Durch diese Schwächung des Abwehrsystems begünstige das Mycobacterium eine übermäßige Vermehrung anderer Erreger im Darmgewebe und führe somit womöglich auch zu Morbus Crohn.

Europaweit leiden rund 1,5 Millionen Menschen an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, die zu heftigen, teils blutigen Durchfällen und krampfartigen Bauchschmerzen führen. Dabei handelt es hauptsächlich um Colitis ulcerosa, die nur den Dickdarm befällt, und Morbus Crohn, der alle Abschnitte des Verdauungstraktes vom Mund bis zum After betreffen kann. Die Erkrankungen, die in ihrer Heftigkeit rasch zunehmen und meist im jungen Erwachsenenalter erstmals auftreten, beeinträchtigen die Lebensqualität stark und können langfristig auch das Krebsrisiko erhöhen.

Die genauen Ursachen sind bis heute unklar. Vermutet werden unter anderem genetische Veranlagung und Umweltfaktoren. Den Verdacht, dass Morbus Crohn auch durch die Infektion mit einem Krankheitserreger ausgelöst werden könnte, haben Wissenschaftler schon seit längerer Zeit, wie der Internisten-Verband berichtet. Mycobacterium paratuberculosis sei zunächst in Rindern, Schafen und Ziegen entdeckt worden. Diese später als Johne’sche Krankheit bezeichnete Tierseuche weise nicht nur ähnliche Symptome wie Morbus Crohn auf, auch andere Gemeinsamkeiten deuteten darauf hin, dass beide Erkrankungen dieselbe Ursache haben könnten.

Der Internist Martin Strauch vom Berufsverband bewertet die Ergebnisse der Liverpooler Studie allerdings noch sehr zurückhaltend: „Ob eine Infektion mit den Erregern tatsächlich der Grund für die Erkrankung ist, bleibt auch nach diesen Ergebnissen weiter unklar.“ Darmzellen von Morbus-Crohn-Patienten seien zwar oft von Mycobakterium paratuberculosis befallen, dies könnte aber lediglich die Folge anderer auslösender Faktoren sein, zum Beispiel einer Veränderung des Erbgutes. So haben Forscher laut Strauch in den letzten Monaten die Entdeckung verschiedener Genveränderungen gemeldet, die die Entstehung von Morbus Crohn begünstigen.

Mycobakterien sind nach Angaben der Experten eine eigene Bakterienfamilie, zu der verschiedene Krankheitserreger gehören, wie etwa die Erreger der Tuberkulose (Mycobacterium tuberculosis) und der Lepra (Mycobacterium leprae). Sie gelten als sehr widerstandsfähig und sind gegen viele Antibiotika resistent.

Weitere Informationen unter:
www.internisten-im-netz.de

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Weintrauben machen Kariesbakterien unschädlich

Meldung vom 11.01.2008 - Inhaltsstoffe von roten Weintrauben können einer Studie zufolge Kariesbakterien im Mundraum unschädlich machen: So genannte Polyphenole töten die Erreger vom Typ Streptococcus mutans zwar nicht ab, beeinträchtigen jedoch weitgehend die Fähigkeit der Bakterien, Schäden anzurichten.

Forscher von der Universitäten Rochester und Cornell haben untersucht, wie sich Polyphenol-Extrakte verschiedener Rebsorten auf die Mutans-Streptokokken, die Hauptauslöser von Karies, auswirken.

Über spezifische Mechanismen hindern die Extrakte der Weintraube die Keime daran, bestimmte Säuren zu produzieren und sich unter einer Schleimschicht in großen Kolonien, sogenannten Biofilmen, zu verschanzen.

Die Forscher wollen nun die wichtigsten Wirkstoffe der Polyphenole ermitteln und isolieren. Daraus ließen sich etwa Mittel zum Spülen des Mundraums herstellen. Von Vorteil ist dabei, dass sich dafür Abfallstoffe aus der Weinproduktion verwerten lassen.

Denn Polyphenole kommen besonders zahlreich im Trester vor, also den Pressrückständen, die aus Schalen und Kernen der Trauben bestehen.

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by Dr. Radut