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Erdbeben

Weltkarte zeigt Verteilung von Erdbeben-Gefahr

Meldung vom Donnerstag, 17. März 2011 - Auf dieser Weltkarte sind Japan, Mexiko und Chile rote Blasen. Die Macher von "Worldmapper" haben eine neue Karte entwickelt - eine, die die Erdbebengefahr auf dem Globus angeben soll. Worldmapper ist eine Sammlung von Weltkarten, auf der die Größe von Kontinenten und Ländern in Bezug zu einem Thema steht. Beim Thema Armut zum Beispiel ist Europa ganz klein, Afrika und Indien sind dagegen ganz groß.

Für die Erdbeben-Karte werteten die Geografen der Universität Sheffield alle größeren Erdbeben seit 2.000 vor Christus aus. Diese Daten übertrugen die Wissenschaftler auf eine Karte, die auch die Verteilung der Weltbevölkerung zeigt. Somit wird nicht nur erkennbar, wo das höchste Erdbebenrisiko liegt, sondern auch, wo die meisten Menschen betroffen sein könnten.

Weitere Karten von Worldmapper.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Studie widerlegt Zusammenhang zwischen Seen und Erdbeben in Kalifornien

Meldung vom Mittwoch, 16. Februar 2011 - Seen können keine Erdbeben auslösen. Diese Vermutung, dass das Fehlen oder Vorhandensein von einem See Erdbeben beeinflussen könnte, hatten Forscher tatsächlich jahrzehntelang. Denn in Südkalifornien, so glaubten sie, gab es in den vergangenen 1.000 Jahren immer genau dann ein schweres Beben, wenn sich im Lake Cahuilla Basin gerade die Wasserverhältnisse stark geändert hatten. Die Erklärung: Der schwankende Druck von oben könnte die Erdbebenzonen in der Tiefe beeinflussen. Diese Hypothese ist nun widerlegt: Forscher der Universität von Oregon haben noch einmal genau nachgeschaut, indem sie das Alter von Bodenproben aus drei tektonisch wichtigen Bereichen der Gegend bestimmten. Sie kamen zu dem Schluss, dass See und Erdbeben nichts miteinander zu tun haben. Nebenbei bestätigten die Daten eine Befürchtung, dass nahe Los Angeles ein großes Beben überfällig ist - und zwar schon seit gut 140 Jahren. Die Forscher sagen, es könne jederzeit durch eines der häufigen kleinen Beben in der Region ausgelöst werden.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Abstände zwischen starken Erdbeben in Kalifornieren kürzer als bisher angenommen

Meldung vom Freitag, 20. August 2010 - Muss in Kalifornien in naher Zukunft mit einem starken Erdbeben gerechnet werden? Amerikanische Wissenschaftler der Universitäten von Irvine und Tempe haben die Häufigkeiten der Beben der letzten 700 Jahre entlang der San-Andreas-Verwerfung neu bemessen. In der Wissenschafts-Zeitschrift "Geology" teilten sie nun mit, dass die Abstände zwischen starken Erdbeben in Kalifornien kürzer sind als bisher angenommen. Frühere Messungen waren von einem Intervall von 250-400 Jahren ausgegangen. Die US-Forscher kommen nun aber zu dem Ergebnis, dass Kalifornien alle 45 bis 144 Jahre von einem Erdbeben der Stärke 6,5 bis 7,9 erschüttert wurde. 1857 hatte es mit dem "Big One" das letzte große Beben in der Region gegeben. Deshalb gehen die Experten davon aus, dass es jederzeit in der Region zu einem Erdbeben kommen könnte. Kalifornien ist mit rund 37 Millionen Menschen der bevölkerungsreichste US-Bundesstaat.

Quelle: DRadio Wissen

Forscher untersuchen Unterschiede zwischen Erdbeben von 2004 und 2005 in Sumatra

Meldung vom Freitag, 9. Juli 2010 - Warum löste das Erdbeben 2004 in Sumatra einen so großen Tsunami aus? Diese Frage hat ein internationales Forscherteam im Fachmagazin "Science" geklärt. Die Wissenschaftler untersuchten auch, warum ein Beben drei Monate später nur eine viel kleinere Flutwelle auslöste. Um Antworten zu bekommen, nahmen die Forscher Messungen in den Bereichen der geologischen Verwerfungen beider Beben vor. Dabei ergab sich, dass die Zusammensetzung des Gesteins der verschiedenen Bruchzonen sehr unterschiedlich war. Das erklärt nach Angaben der Forscher, warum die Beben verschieden starke Auswirkungen hatten. 2004 bewegte sich die Verwerfung aufgrund ihrer anderen Beschaffenheit weiter Richtung offenes Meer als 2005. Der Meeresboden geriet so mehr in Bewegung - die Folge war ein besonders starker Tsunami.

Quelle: DRadio Wissen

Volkszählung bei den Megabeben

Meldung vom 08.03.2008 - Gefahr für Erdstöße vom Kaliber des Sumatra-Bebens ist geringer als gedacht.

In den letzten fünf Jahrzehnten hat es auf der Erde fünf Erdbeben der Magnitude 9 gegeben – der höchsten Kategorie, die auf der Erde bislang beobachtet wurde. Das könnte eine zufällige Häufung solcher Ereignisse gewesen sein, hat der Geophysiker Robert McCaffrey berechnet. Seinen Ergebnissen zufolge dürfte der durchschnittliche Wert bei drei Megabeben pro Jahrhundert liegen.

Diese erfreuliche Nachricht hat aber einen Haken: Laut McCaffrey können solche Beben an allen sogenannten Subduktionszonen auftreten. An diesem Plattengrenzentyp schiebt sich eine ozeanische Platte unter einen Kontinent oder unter eine andere ozeanische Platte. Aufgrund der bekannten Erdbebengeschichte und bestimmter physikalischer Überlegungen hatten Geowissenschaftler bislang angenommen, dass Megabeben der Magnitude 9 an manchen Subduktionszonen prinzipiell nicht auftreten können. Die Überraschung über das Sumatra-Andamanen-Beben vom zweiten Weihnachtstag 2004, das eine Magnitude von 9,2 erreichte und den zerstörerischen Tsunami im Indischen Ozean verursachte, war unter Geowissenschaftlern daher groß: Nach gängigen Modellen hätte es dort kein Megabeben geben dürfen.

McCaffrey zog nun statistische Überlegungen zurate. Da es erst seit hundert Jahren Seismographen gibt und historische Überlieferungen auch nur wenige Jahrhunderte zurückreichen, sei es nicht möglich, aus der bekannten Erdbebengeschichte zu schließen, dass manche Abschnitte von Subduktionszonen von Megabeben verschont werden. Wegen der langen Wiederkehrzeiten reiche die statistische Datenbasis für solche Schlüsse nicht aus. Da Subduktionszonen in der Regel im Meer liegen, müsse an allen solchen Plattengrenzen mit Tsunamis gerechnet werden.

Geophysiker versuchen seit längerem zumindest statistische Vorhersagen für Wiederkehrzeiten von Erdbeben an bestimmten Plattengrenzen zu machen. Die zugrundeliegenden Berechnungen sind relativ einfach: Bei einem Magnitude-9-Beben verschiebt sich die Erdkruste englang eines mehrere hundert Kilometer langen Segments einer Plattengrenze auf einen Schlag um 20 Meter. Je nachdem, wie schnell sich die Platte bewegt – zwischen zwei und zehn Zentimetern pro Jahr – dauert es zwischen 200 und 1.000 Jahren, um genug Spannung für ein Megabeben aufzustauen. Wenn die Spannung zwischendurch durch kleinere Beben abgebaut wird, können die Intervalle zwischen zwei Megabeben noch länger sein.

McCaffrey kommt aufgrund dieser Überlegungen zu dem Schluss, dass in den letzten Jahrzehnten ungewöhnlich viele Megabeben auftraten. Das stärkste jemals gemessene Beben ereignete sich 1960 in Chile (Magnitude 9,5), weitere Magnitude-9-Beben gab es 1946 auf den Aleuten, 1952 in Kamtschatka, 1964 in Alaska und eben 2004 vor Sumatra.

Robert McCaffrey (GNS Science, Lower Hutt, Neuseeland) et al.: Geology Bd. 36, S. 263

wissenschaft.de Ute Kehse

 

 

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by Dr. Radut