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Quartär

 

1,6 Millionen Jahre - Heute - Gletscher und Moränen - Der Mensch breitet sich über die Erde aus

 

1,6 Millionen Jahre - Heute - Gletscher und Moränen - Der Mensch breitet sich über die Erde aus


Name: Nach einer alten Einteilung in Primär- (=Präkambrium), Sekundär- (=Paläo- u. Mesozoikum), Tertiär- und Quartär-"Gebirge"

  • Traditionell unterteilt in Eiszeitalter und Nacheiszeit, obwohl die Jetztzeit eine Zwischeneiszeit ist.
  • Mehrfache Vereisungen (Inlandeis und Gletscher).
  • Meeresspiegelschwankungen von über hundert Metern.
  • Ausprägung heutiger Landschaftsformen.
  • Am Ende der letzten Eiszeit Aussterben markanter Großsäugetiere.


Die Welt:
Temperaturschwankungen verursachen weltweit Kalt- und Warmzeiten in den gemäßigten und Regen- und Trockenzeiten in den warmen Zonen. In den Kaltzeiten kommt es zu den bedeutendsten Vereisungen der Erdgeschichte (über 30% der Festlandoberfläche ist vergletschert). Durch die Bindung von Wasser zu Eis sinkt der Meeresspiegel, und es bilden sich Landbrücken wie die Bering-Brücke. In der Nacheiszeit (Beginn vor ca. 10.000 Jahren) dringt das Meer zu den heutigen Küstenlinien vor.

Mitteleuropa:
In Zwischeneiszeiten war das Klima oft wärmer als heute. In den Kaltzeiten erstreckt sich ein kalter Korridor zwischen dem skandinavischen Inlandeis im Norden und den alpinen Gletschern im Süden. Typische Ablagerungen der Kaltzeiten sind Moränen; im Vorland der Gletscher sind es Terrassenschotter und Löß. Als Relikte der Eiszeit verbleiben die Seenplatten Norddeutschlands und die großen Alpenseen. Gegen Ende der Eiszeit macht sich wieder Vulkanismus bemerkbar (Eifel).

Fauna und Flora:
Die Klimaschwankungen wirken sich besonders auf die Säugetiere aus. Tiere der Warmzeiten sind in Mitteleuropa Waldelefanten, Waldnashörner, Flußpferde, Wasserbüffel und Makaken; in den Kaltzeiten herrschen Steppenelefanten, Wollhaarnashörner, Saiga-Antilopen, Rentiere und Moschusochsen vor. Die Trennung in kalt- und warmzeitliche Faunen verschärft sich mit dem Fortschreiten des Quartärs. Die Pflanzengesellschaften können, anders als in Nordamerika, nicht nach Süden (Alpen, Mittelmeer) auswandern und werden in den Eiszeiten ausgerottet. Die heutige Flora von Europa ist daher sehr verarmt. Gegen Ende der letzten Eiszeit zieht sich auf der Nordhalbkugel die "Kaltsteppe" zurück, und so sterben eindrucksvolle Säugetiere wie Mammut Wollhaarnashorn, Riesenhirsch und Steppenwisent aus, wobei jedoch der Mensch mitgeholfen hat. Der Mensch besiedelt Mitteleuropa erstmals vor etwa 1 Million Jahren. Der Neanderthaler wird vor 30.000 - 35.000 Jahren in der letzten Kaltzeit vom heutigen Menschen verdrängt.

Berühmte Fundstätten:
Mosbach; Neandertal; Lascaux; Rancho La Brea in Kalifornien.

Conventionally divided into the "Quarternary" (1.8 million years ago to 10,000 years ago) and "Postglacial" or "Holocene" (10,000 years ago to present), although we are living in the most recent interglacial. The Pleistocene is characterized by dramatic swings in climate between cold (glacial) and warm (interglacial) periods. During all the interglacials, the oceans rose with melting of the ice, and fell dramatically as ice formed on the continents. Land bridges developed, such as the Bering bridge across which humans (paleoindians) reached North America toward the end of the latest glaciation, probably about 12,000 years ago. Vegetation, except in the moist parts of the tropics, retreated, advanced, and changed composition dramatically in response to the fluctuations in climate. Whereas in North America the temperate forest associations could retreat into Florida, the Gulf Coast and Mexico during glaciations and then readvance with the warming of interglacials, in Europe the Alps and the Mediterranean largely prevented this. Many plants that persist in North America (tulip tree, hickory, sassafras, etc.) were thus exterminated in Europe, especially in the last glaciation. The present flora of Europe is therefore one of the most species-impoverished in the world, for a temperate area. At the end of the last glaciation steppe and tundra vegetation greatly contracted, and animals depending on these plant associations (mammoth, mastodon, wooly rhinoceros, giant deer, ground sloths, steppe bison) became extinct. Humans are held responsible.



book | by Dr. Radut